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Schelm

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Schelm die Schelme
Genitiv des Schelmes
des Schelms
der Schelme
Dativ dem Schelm
dem Schelme
den Schelmen
Akkusativ den Schelm die Schelme

Worttrennung:

Schelm, Plural: Schel·me

Aussprache:

IPA: [ʃɛlm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schelm (Info)
Reime: -ɛlm

Bedeutungen:

[1] Mensch, der gerne scherzt und neckt
[2] veraltet: durchtriebener, unehrlicher Mensch

Herkunft:

mittelhochdeutsch schelm(e) „Bösewicht“, auch: „Abdecker, Schinder, Henker“, althochdeutsch skelmo „Todeswürdiger“, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Schalk, Spaßvogel
[1, 2] Strolch
[2] Dieb, Betrüger, Schuft, Schurke, Schlawiner, Spitzbube, Übeltäter

Weibliche Wortformen:

Schelmin

Beispiele:

[1] „Der Schelm ist, es sei geradeheraus gesagt, eine überaus unsympathische Figur, und seine Streiche können nur Leute lustig finden, die eine Neigung zum Fäkalhumor und zur Schadenfreude haben .“[2]
[2] Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.[3]
[2] „Auf groben Klotz ein grober Keil! Auf einen Schelmen anderthalbe!“[4]
[2] „Seine Vorliebe galt seit jeher den Schelmen und Lügenbolden, den Sonderlingen und Außenseitern, die sich eine eigene Welt erschufen.“[5]
[2] „Fast scheint es, ein Schelm stünde vor uns, der uns hinters Licht führen will.“[6]
[2] „Selbstverständlich geleitete sie am nächsten Tage den alten Schelm schon in aller Morgenfrühe durch das Hauptportal nach den inneren Gemächern.“[7]

Wortbildungen:

Erzschelm, Schelmengeschichte, Schelmengesicht, Schelmenroman, Schelmenstreich, Schelmenstück, Schelmerei
schelmisch

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Schelm
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schelm
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchelm
[1, *] The Free Dictionary „Schelm
[1] Duden online „Schelm

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schelm“, Seite 798.
  2. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 131.
  3. W:Honi soit qui mal y pense
  4. Goethe: Im neuen Jahre Glück und Heil
  5. Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 146. Polnisches Original 2015.
  6. Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 167.
  7. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 352. Chinesisches Original 1755.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schwelm