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28.01.2008

Wahlberichterstattung: Wahl des Bundespräsidenten durch die 13. Bundesversammlung

Zusammensetzung der Bundesversammlung nach den Landtagswahlen

Wie von Wahlrecht.de vor einer Woche ausführlich dargestellt, führen die Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen zu einer veränderten voraussichtlichen Zusammensetzung der 13. Bundesversammlung, welche wahrscheinlich am 23. Mai 2009 den nächsten Bundespräsidenten wählen wird.

Veränderungen in Hessen und Niedersachsen

Auf Basis der vorläufigen Endergebnisse beider Landtagswahlen ergeben sich folgende Zahlen der von den Landtagsfraktionen in Hessen und Niedersachsen in die Bundesversammlung zu entsendenden Wahlleute:

Bundesversammlung Basis (Stand) Gesamt CDU/CSU FDP SPD GRÜNE LINKE Sonstige
Absolute Mehrheit bei 614 Sitzen; Von-Bis-Angaben kennzeichnen einen gleichen rechnerischen Anspruch auf den nächsten Sitz (Losentscheid).
Vorbehaltlich möglicher Abweichungen durch freies Stimmverhalten, bei Veränderungen der Zahl der Länderdelegierten aufgrund von
Bevölkerungsverschiebungen und deren Wahlen sowie dem Ausscheiden von Bundestagsmitgliedern ohne Nachrücker
Gesamt Sitzverteilung vor den
Landtagswahlen am 27.01.2008
1.226 529 95 419 90–91 85–86 7
Hessen Sitzverteilung vor der
Landtagswahl am 27.01.2008
−44 −23 −3 −13 −5
Sitzverteilung nach der
Landtagswahl am 27.01.2008
44 17–18 4 17–18 3 2
Niedersachsen Sitzverteilung vor der
Landtagswahl am 27.01.2008
−61 −31 −5 −21 −4
Sitzverteilung nach der
Landtagswahl am 27.01.2008
61 28 5 19–20 4–5 4
Gesamt Sitzverteilung nach den
Landtagswahlen am 27.01.2008
1.226 520–521 96 421–423 88–90 91–92 7

Die seit den Landtagswahlen vom 2. Februar 2003 in Niedersachsen und Hessen bestehende absolute Mehrheit von Union und FDP in der Bundesversammlung, die bei der Bundespräsidentenwahl am 23. Mai 2004 zur Wahl Horst Köhlers führte, ist damit – bei Losglück in Hessen, dem man auch aufgrund der verzerrenden Wirkung des verwendeten d’Hondtschen Zuteilungsverfahren zugunsten großer Listen durch einen gemeinsamen Wahlvorschlag nachhelfen kann – auf drei Stimmen mehr als die absolute Mehrheit geschrumpft. Schon bei der Bürgerschaftswahl am 24. Februar in Hamburg, durch die es aufgrund der geringen Bevölkerungszahl der Hansestadt nur zu geringen Veränderungen kommen kann, könnte sich diese Mehrheit weiter reduzieren.


von Matthias Cantow (28.01.2008, letzte Aktualisierung: 28.01.2008)