Glasverpackung: Mehrweg fürs Klima

Viele Leute kaufen bewusst wieder Glasflaschen, um Plastik zu vermeiden. Die sind aber nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn es Mehrwegglasflaschen sind. DIE UMWELTBERATUNG gibt Auskunft, warum genau das so ist. 

Offene Mehrweg-Bierflasche

Die jährliche Verpackungsglasproduktion in Europa ist alleine von 2012 bis 2017 um 8,3% angewachsen. Was viele nicht wissen: Glasflaschen sind nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn es Mehrwegflaschen sind. Die Produktion von Glasflaschen ist einfach zu ressourcenintensiv, um sie bereits nach einmaliger Verwendung wegzuwerfen. Mehrwegflaschen, die viele Male wieder befüllt werden, sind die wirklich umweltfreundliche Alternative.

Glas ist ein hochwertiger Packstoff, der sich wieder größerer Beliebtheit erfreut. Bei vielen Getränken ist ein klarer Trend zur Glasflasche erkennbar. Leider handelt es sich dabei aber immer öfter um Einwegflaschen, die schon nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Beispielsweise bei den 0,33l-Bierflaschen sind die Wegwerfverpackungen weit verbreitet. Doch diese Wegwerfmentalität passt einfach nicht zur Glasflasche. Niemand würde auf die Idee kommen, ein Wasserglas oder einen Krug nach einmaliger Verwendung wegzuwerfen. Das wäre eine unglaubliche Ressourcenverschwendung. Bei der Glasflasche ist das eigentlich gar nichts anderes, aber wir haben uns schon daran gewöhnt, sie einfach wegzuwerfen. Im Sinne des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung sind Mehrwegflaschen angesagt.

Immer wieder, immer wieder!

Die Produktion einer Glasflasche ist mit hohem Energie- und Ressourcenaufwand verbunden. Dafür ist es dann eine sehr stabile und hochwertige Verpackung. Sie kann je nach Flaschenart durchschnittlich rund 20 bis 50-mal wieder befüllt werden und damit ebenso viele Einwegflaschen ersetzen. Und nur so macht die Glasflasche Sinn.

Einwegglas ist Schlusslicht in Ökobilanzen

In allen veröffentlichten Ökobilanzen, in denen Glas-Einwegflaschen mit Glas-Mehrwegflaschen verglichen wurden, war das Ergebnis eindeutig: Glas-Mehrweg ist in Summe ganz klar umweltfreundlicher als Glas-Einweg. Ein wesentlicher Faktor für das schlechte Abschneiden von Glas-Einweg ist dabei der enorme Energieaufwand in der Flaschenproduktion: Für das Einschmelzen werden Temperaturen von bis zu 1.600 °C benötigt. Im Einweg-System fällt dieser Aufwand der Flaschenproduktion für jedes einzelne Getränk an, während im Mehrwegsystem nur eine Flasche für 20 bis 50 Abfüllungen produziert werden muss. Natürlich verursacht der Waschvorgang bei Mehrwegflaschen auch einen Aufwand an Energie, Wasser und Reinigungsmitteln. Aber dieser ist in jeder Ökobilanz bereits berücksichtigt.

Im Übrigen muss auch Einwegglas vor dem Einschmelzen gereinigt, sortiert und zermahlen werden. Ähnlich ist es bei den Transporten, die oft als Argument gegen Mehrweg-Glasflaschen angeführt werden: auch Einweg-Glasflaschen fallen (zum Glück) nicht vom Himmel und lösen sich nach Gebrauch auch nicht in Luft auf. Jede einzelne neue Flasche muss vom Glaswerk zum Abfüller transportiert werden, jede ausgetrunkene Flasche von der Glassammlung zum Glaswerk.

Mehrweg for Future!

Dass Mehrweg-Glasverpackungen zukunftstauglich sind, zeigt auch die Klimabilanz klar. Einwegglasflaschen sind je nach dem untersuchten Szenario der verschiedenen Ökobilanzen etwa 3 bis 5mal klimaschädlicher als die entsprechenden Mehrwegglasflaschen.

Neue Glas-Mehrweg-Angebote

Einige Abfüller haben bereits erkannt: Wer Glas sagt, muss auch Mehrweg sagen! Sowohl für Milch, als auch für Limonaden und Mineralwasser wurden bereits neue Mehrweg-Glasflaschen angekündigt und zum Teil bereits umgesetzt. DIE UMWELTBERATUNG begrüßt diese Produktinnovationen ausdrücklich und gibt eine klare Kaufempfehlung für Produkte in Mehrweg-Glasflaschen.

Im Bereich der 0,33l Bierflasche gibt es eigentlich auch ein breites Mehrweg-Sortiment von Seiten der österreichischen Brauereien, diese werden aber großteils nur in der Gastronomie angeboten. In diesem Bereich hat der Handel eindeutig Aufholbedarf. Vom Kauf von Getränken in Einweg-Glasflaschen rät DIE UMWELTBERATUNG klar ab.

Weitere Informationen

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