Holstein-Coach Marcel Rapp schenkte im Vergleich zum 3:1-Sieg in Rostock einem neuen Trio das Vertrauen: Schulz, Holtby und Fridjonsson rückten für Johansson (Gelb-Rot-Sperre), Porath und Pichler ins Team.
Ebenfalls mit drei Wechseln - allerdings allesamt zwangsläufig - wartete FCN-Trainer Christian Fiel nach dem 3:1-Heimsieg gegen Hertha BSC auf: Marquez (Rotsperre), Gyamerah (private Gründe) und Brown (Knieprobleme) fehlten, dafür spielten Gürleyen, Valentini und Handwerker.
Es war eine muntere Anfangsphase an der Förde. Handwerker konnte für den Club eine exzellente Freistoßsituation nicht nutzen (3.) und jagte den Ball aus der Distanz drüber (10.), wie auch auf der anderen Seite Rembergs Fernschuss knapp vorbeizischte (7.).
Handwerker scheitert an Weiner, Holtby an der Latte
Beide Teams pressten früh und legten Wert auf das spielerische Element und Kombinationsfußball. Die Störche erarbeiteten sich zunächst leichte optische Vorteile, die erste Großchance hatte aber der FCN: Nach einer schönen Stafette scheiterte Handwerker vom linken Fünfereck an Kiels Keeper Weiner (18.).
Mitte des ersten Durchgangs waren die Franken nach Ballbesitzanteilen auf Augenhöhe, aber auch im Glück, dass Holtbys Volleyabnahme nur an die Latte klatschte (23.).
Danach kamen beide Teams nur noch selten gefährlich ins letzte Drittel, aufmerksame und gut geordnete Defensivreihen behielten meist den Überblick. Brenzlig wurde es vor der Pause nur noch zweimal: Nach einer Ecke der KSV, als Mathenia den Ball verpasste, den Remberg per Kopf aber nicht aufs Tor brachte (40.). Auf der Gegenseite zeigte sich Kleine-Bekel gegen den schnellen Okunuki clever auf dem Posten (44.).
Im zweiten Abschnitt war der Respekt vor den Offensivfähigkeiten des Gegners zunächst zu spüren, zudem schlichen sich auf beiden Seiten viele Ungenauigkeiten ein.
Erst nach einer Stunde gab es wieder Strafraumszenen: Uzun wurde nach Freistoßtrick geblockt und ließ Sekunden später erneut eine exzellente Freistoßchance liegen (60., 61.), auf der Gegenseite fehlte es Skrzybskis Volleyabnahme an Präzision (63.).
Kleine-Bekel fälscht ab - Uzun eiskalt
Ein wenig aus dem Nichts ging der FCN in Führung: Kleine-Bekel fälschte Handwerkers Flachschuss aus 16 Metern unglücklich und unhaltbar für Weiner ab (68.).
Holstein hatte zuvor schon mit einem Doppelwechsel reagiert und musste nun mehr investieren. Joker Pichler köpfte knapp drüber (76.), ehe erneut der Club zuschlug: Schleimer eroberte den Ball gegen Remberg und spielte steil auf Uzun, der aus halbrechter Position Weiner tunnelte (77.).
Kiel ohne Durchschlagskraft
Nürnberg verteidigte in der Folge im Kollektiv leidenschaftlich und blieb so defensiv auch in der Schlussphase nahezu unantastbar. Kiel entwickelte insgesamt zu wenig Durchschlagskraft. Lediglich Rothe rief Mathenia noch einmal auf den Plan (84.), Simakala schoss über die Latte (90.+5), dann war Schluss.
Für die Kieler geht es am Mittwoch (18 Uhr) im Pokal gegen den 1. FC Magdeburg weiter. Der FCN, der zuletzt dreimal in Serie gegen die KSV verloren hatte, empfängt im selben Wettbewerb um 20.45 Uhr Hansa Rostock.