Im Ostseestadion starteten die Gastgeber gut in die Partie und prüften den Kieler Schlussmann Weiner durch Schumacher erstmals ernsthafter (11.). Der Auftakt einer kleinen Drangphase, die prompt in der Hansa-Führung mündete, als Kinsombi nach einer Ecke aus der zweiten Reihe verdeckt und wuchtig abzog (18.). Einer der vier Wechsel, die Alois Schwartz nach dem 0:1 in Fürth vorgenommen hatte, machte sich somit früh bezahlt. Und auch Junior Brumado, Fröling und Neidhart fügten sich in das Kollektiv ein, das den Störchen das Leben sichtlich schwer machte.
Schwartz und Rapp mit Glücksgriffen
Wirklich gefährlich wurde das Team von Marcel Rapp, während der Länderspielpause mit einem neuen Arbeitspapier ausgestattet, erst nach gut 30 Minuten - dafür aber so richtig: Arp nahm eine zu kurz geklärte Hereingabe von der Sechzehnerkante direkt und traf zum Ausgleich (33.). Auch Rapp bewies somit ein goldenes Händchen, hatte er Arp doch erstmals in dieser Saison die Startelf berufen und dafür Skrzybski auf der Bank belassen, auf der Holtby derweil fehlte. Mit einem Infekt fiel der Routinier aus, dafür hatte gegenüber dem 1:1 gegen Elversberg Johansson begonnen.
Nach dem Treffer war der KSV etwas mehr Selbstbewusstsein und Präsenz in den vielen Zweikämpfen anzusehen. Es folgte daher eine offenere Schlussphase der ersten Halbzeit, in der Weiner zweimal nicht optimal aussah (37., 44.) und einmal stark parierte (40.), während Rothe auf der Gegenseite Kolke prüfte (38.).
KSV-Traumstart dank Doppelschlag mit VAR-Hilfe
Nach Wiederanpfiff zeigte sich Holstein dann klar verbessert und ging früh in Führung. Remberg und und Rothe spielten einen Gegenstoß aus (56.), dem nur zwei Zeigerumdrehungen später der Doppelschlag folgte. Beckers Treffer fand allerdings zunächst keine Anerkennung, da Neidhart vermeintlich auf der Linie gerettet hatte. Nach VAR-Hinweis - in der 2. Liga gibt es keine Torlinientechnik - gab Referee Richard Hempel den Treffer aber doch.
Rostocks Schlussoffensive bleibt unbelohnt
Nach dem Rückstand ging Rostock immer mehr ins Risiko. Schumacher ließ die große Chance auf den Anschluss allerdings aus (67.), während Fridjonsson auf der anderen Seite nach einem weiten Schlag nicht an Kolke vorbeikam (78.). So ging es mit der Kieler Zwei-Tore-Führung in die Schlussminuten, die nochmal heiß wurden, nachdem KSV-Abwehrchef Johansson mit Gelb-Rot vom Platz flog (82.).
Aus der nummerischen Überzahl machte Hansa aber nichts Zählbares mehr. Perea stand bei seinen besten Möglichkeiten im Abseits (84.) und scheiterte am stark reagierenden Weiner (90.+6), Ingelssons krumme Direktabnahme drehte sich am langen Eck vorbei (90.) und Hinterseeres Abstauber wurde von Becker unterbunden (90.+4). Am 1:3 aus Rostocker Sicht änderte sich daher nichts mehr.
Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) ist die Mannschaft von Hansa Rostock bei Wehen Wiesbaden gefordert, Holstein Kiel empfängt zur selben Uhrzeit zuhause den 1. FC Nürnberg.