Delinat-Weinwissen
Delinat-Weinwissen

Biowein

Seit 1991 regelte die EU mit der Verordnung 2092/91 den Anbau biologischer Lebensmittel, also auch den Anbau von Weintrauben. Erst 2012 wurde die Verordnung 606/2009 in Kraft gesetzt, welche die Verfahren und Hilfsstoffe für die biologische Weinbereitung festlegt. Bis dahin gab es im EU-Raum keine Bioweine, sondern nur «Wein hergestellt aus biologisch erzeugten Trauben». Die Delinat-Richtlinien für die kontrollierte Erzeugung von Biowein existieren dagegen seit 1983 und setzten schon damals Massstäbe.

Richtlinien regeln den Biowein-Anbau

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Biowein wächst auf begrünten Böden - der Lebensgrundlage unzähliger Nützlinge im Rebberg. Nach Delinat-Richtlinien darf der Boden nicht offen liegen, sondern muss ganzjährig (in sehr trockenen Gebieten während mindestens 6 Monaten) begrünt sein.

Alle Biowein-Richtlinien verbieten chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel. Die Winzer verwenden nur natürliche Hilfsmittel. Dazu gehören auch Kupfer und Schwefel zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten, jedoch in geregelten Maximalmengen. Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen ist in der Biowein-Herstellung verboten. Pflanzen im biologischen Anbau werden mit der Zeit widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

Biowein-Kellerei

Obwohl die Biowein-Richtlinien vor allem die vielfältige und reiche Tier- und Pflanzenwelt im Rebberg schützen, gelten auch im Keller strenge Bestimmungen. Zum Stabilisieren, Schönen oder Klären von Biowein dürfen weder Gelatine noch Rinderblut, Metaweinsäure oder andere umstrittene Mittel eingesetzt werden. Biowein soll möglichst natürlich erzeugt werden, darum sind Umkehrosmose (entzieht dem Most Wasser) oder Kryoextraktion (Weinkonzentrat aus künstlich gefrorenen Trauben) nicht erlaubt. Die Maische für Biowein darf zudem nur auf maximal 40°C erwärmt und nicht, wie dies oft der Fall ist, auf 60°C und mehr erhitzt werden.

Beim Schwefeleinsatz im Keller sind die Delinat-Richtlinien besonders streng: Der in der deutschen und schweizerischen Lebensmittelverordnung festgelegte Schwefelgehalt wurde zum Teil bis um die Hälfte reduziert.

Auf Wikipedia finden Sie weitere Informationen zum Thema ökologischer Weinbau.

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