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Disziplin

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Disziplin (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Disziplin die Disziplinen
Genitiv der Disziplin der Disziplinen
Dativ der Disziplin den Disziplinen
Akkusativ die Disziplin die Disziplinen

Worttrennung:

Dis·zi·p·lin, Plural: Dis·zi·p·li·nen

Aussprache:

IPA: [dɪst͡siˈpliːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Disziplin (Info)
Reime: -iːn

Bedeutungen:

[1] ohne Plural: ein auf Ordnung bedachtes Verhalten
[2] Teilgebiet eines Betätigungsfelds, zum Beispiel der Wissenschaft, Schule oder des Sports

Herkunft:

im 19. Jahrhundert von lateinisch disciplīna → laLehre, Zucht, Schule“ entlehnt[1]

Synonyme:

[1] Benehmen, Diszipliniertheit, veraltet: Zucht
[2] Fachgebiet, Fachrichtung, Spezialgebiet

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gehorsam, Selbstbeherrschung
[2] Einzelwissenschaft, Wissenschaftszweig

Gegenwörter:

[1] Disziplinlosigkeit, Undiszipliniertheit, Ungehorsam

Oberbegriffe:

[1] Verhalten

Unterbegriffe:

[1] Arbeitsdisziplin, Fraktionsdisziplin, Parteidisziplin, Selbstdisziplin
[2] Fachdisziplin, Königsdisziplin, Nachbardisziplin, Paradedisziplin, Schwimmdisziplin, Sportdisziplin, Subdisziplin, Wettkampfdisziplin, Wissenschaftsdisziplin, Wurfdisziplin

Beispiele:

[1] Nur solche Politiker können wir wirklich gebrauchen – und nur solche Abgeordnete verlangt das Grundgesetz wider alle praktische Enttäuschung: Menschen, die autonom und authentisch entscheiden – selbst dann, wenn sie sich einer Disziplin unterziehen.[2]
[1] Von der Tänzerin zur Ikone: Madonna setzte 1983 die Standards für alle authentischen Popsängerinnen und brachte Disziplin in die vertrödelte Ära des Post-Punk.[3]
[1] Disziplin, sagt Janet Jackson, sei Teil der Familien-Kultur gewesen, mit der sie geboren wurde.[4]
[2] Manche der Geisteswissenschaftler unter den Professoren hätten überhaupt zum ersten Mal mit den Kollegen anderer Disziplinen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen.[5]
[2] Als erster Asiat erhielt der Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen 1998 den Nobelpreis. Der in Harvard lehrende Inder geht die großen philosophischen Fragen seiner Disziplin an.[6]
[2] Ähnlich wie beim Biathlon werden zwei Disziplinen vereint: vier Minuten Schach, drei Minuten Boxen, wieder Schach et cetera.[7]
[2] „Die erklärt auch das Interesse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen an den Flurnamen.“[8]
[2] „Es gibt heute sogar eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der menschlichen Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, auseinandersetzt: die Wagnisforschung.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Ordnung und Disziplin, eiserne Disziplin, fehlende Disziplin
[2] in verschiedenen Disziplinen, olympische Disziplin, wissenschaftliche Disziplin

Wortbildungen:

disziplinar, disziplinär
[1] Disziplinierung, Disziplinlosigkeit, Disziplinweltcup
[2] interdisziplinär, Interdisziplinarität, transdisziplinär, Transdisziplinarität

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Disziplin
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Disziplin
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDisziplin
[1, 2] The Free Dictionary „Disziplin

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Disziplin“, Seite 206.
  2. Robert Leicht: Es lohnt sich nicht. SPD. In: Zeit Online. Nummer 12/2008, 16. März 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2012).
  3. Kerstin Grether: Die Monroe auf Achtzig. Klassiker der Moderne (94). In: Zeit Online. Nummer 04/2008, 17. Januar 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2012).
  4. Brigitte Schokarth: Disziplin aus dem Schlafzimmer. Kurier, abgerufen am 22. April 2008.
  5. Jan-Martin Wiarda: Graue Exzellenz. Campus-Reise. In: Zeit Online. Nummer 06/2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2012).
  6. Philipp Krohn: Ein Ökonom mit Charisma. Philosophie. In: Zeit Online. Nummer 13/2008, 24. März 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2012).
  7. Helmut Pfleger: Schach. Spielen. In: Zeit Online. Nummer 13/2008, 19. März 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2012).
  8. Gerhard Koß: Namenforschung. Eine Einführung in die Onomastik. Niemeyer, Tübingen 1990, ISBN 3-484-25134-4, Seite 94.
  9. Christo Foerster: Raus und machen! Wie wir von Träumern zu Abenteurern werden. GGP Media GmbH, Pößneck 2019