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Arier

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Arier die Arier
Genitiv des Ariers der Arier
Dativ dem Arier den Ariern
Akkusativ den Arier die Arier

Worttrennung:

Ari·er, Plural: Ari·er

Aussprache:

IPA: [ˈaːʁiɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Arier (Info)
Reime: -aːʁiɐ

Bedeutungen:

[1] Selbstbezeichnung mehrerer Volksgruppen in Vorder- und Mittelasien
[2] Nationalsozialismus: Bezeichnung für Menschen mit körperlichen Merkmalen, die unter Anhängern der Rassentheorie als besonders edel galten
[3] Sprachwissenschaft: Angehöriger der indoiranischen Sprachgruppe

Herkunft:

von sanskritisch आर्य (ārya) → sa (ursprünglich) gleichbedeutend mit „Edler“, wie „edel

Oberbegriffe:

[3] Indogermane, Indo-Europäer

Beispiele:

[1] „Der Begriff "Iran" leitet sich vom mittelpersischen "eran" ab. "Eran Shahr" meint das "Land der Arier" und geht auf den Nomadenstamm der Arier zurück, der etwa 1000 v. Chr. in das persische Hochland eingewandert ist.“[1]
[2] Die Nationalsozialisten sahen sich als Arier und betrachteten alle anderen Völker als minderwertig.
[2] „War der Begriff Arier zunächst nur als Bezeichnung einer Sprachgruppe gedacht gewesen, so wurde daraus nun eine volkliche Urrasse konstruiert.“[2]
[2] „Gleichzeitig mit dem Ausdruck "Arier" waren — ebenfalls aus der Sprachwissenschaft — die Termini “Indogermanen" und "Semiten" als Namen für Völkergruppen, die bald auch als Rassen verstanden wurden, übernommen worden.“[3]
[3] „Der Begriff "Indogermane" ist ein linguistisches Vergleichskonstrukt und "Arier" ist eine Selbstbezeichnung indoeuropäischer Sprecher im Raum Persien; alle rassistischen und kulturhistorischen Konstrukte, die auf diesen Begriffen aufbauen wollen, sind wissenschaftlich unseriös.“[4]

Wortbildungen:

arisch
[2] Ariernachweis, Ariertum

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1–3] Wikipedia-Artikel „Arier
[2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Arier
[1–3] Duden online „Arier
[*] The Free Dictionary „Arier

Quellen:

  1. Cyrus Achouri: Kultur und Autonomie. Ein Beitrag zur orientalisch-abendländischen Kulturverständigung. Springer, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-00704-1, Seite 65
  2. Alexander Bein: Der moderne Antisemitismus und seine Bedeutung für die Judenfrage. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 6, Oldenbourg, 1958, Seite 343
  3. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019549-1, Seite 55
  4. Wolfgang Wildgen: Die Sprachwissenschaft des 20. Jahrhunderts. Versuch einer Bilanz. Walter de Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-0-22850-2, Seite 36