Frost: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Januar 2023, 22:15 Uhr
Frost (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Frost | die Fröste |
Genitiv | des Frosts des Frostes |
der Fröste |
Dativ | dem Frost dem Froste |
den Frösten |
Akkusativ | den Frost | die Fröste |
Worttrennung:
- Frost, Plural: Frös·te
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] äußere, sowohl strenge als auch milde Kälte, die bei Temperaturen im Bereich unter null Grad Celsius, also unterhalb des Gefrierpunktes von Wasser, eintritt
- [2] metonymisch: gefrorene Scholle, gefrorener Acker, gefrorener Boden, gefrorene Erde
- [3] übertragen, beim Menschen, von Gefühls- bzw. Krankheitszuständen: inneres menschliches Empfinden von Kälte
Herkunft:
- mittelhochdeutsch vrost althochdeutsch frost, westgermanisch *frusta-; belegt seit dem 8. Jahrhundert;[1] bezeugt in gotisch frius, altsächsisch frost, nnl. vorst, friesisch forst, angelsächsisch fyrst, frost, englisch frost, altnordisch frost (n), schwedisch, dänisch frost
Synonyme:
- [1] Kälte
Oberbegriffe:
- [1, 2] Witterungszustand
- [3] Affektbezeichnung, Befindlichkeit
Unterbegriffe:
- [1] Barfrost, Bodenfrost, Dauerfrost, Feinfrost, Frühfrost, Herbstfrost, Kahlfrost, Kältefrost, Morgenfrost, Nachtfrost, Permafrost, Raufrost, Spätfrost, Tieffrost, Winterfrost
- [3] Fieberfrost, Schüttelfrost
Beispiele:
- [1] In diesem Winter bleibt der Frost meist aus.
- [1] „Nachdem John sein Frühstück wortlos verzehrt hatte, ging er, den Frost und das bläulich flimmernde Mondlicht verfluchend, fort.“[2]
- [1] „Die Gesichter waren verschlafen, Unwille lag auf ihnen, der Unwille, aus dem wenigstens animalisch erwärmten Bett in den Frost der Straße, aus der Ruhe in harte Fron zu müssen.“[3]
- [1] „Nach ein paar Frösten war es wieder warm geworden.“[4]
- [1] „Lange vor Weihnachten kam der erste Frost, es fiel der erste Schnee.“[5]
- [2] Um den Toten zu bestatten, mussten sie in den Frost graben.
- [3] Von seinem Blick geht ein eisiger Frost aus.
- [3] Nach dem Fieber wurde er von Frösten geschüttelt.
- [3] „Victoirens Lippen flogen, ihre Sicherheit verließ sie, und ein Frost schüttelte sie.“[6]
Redewendungen:
- [1] offener Frost oder (veraltet) barer Frost, (untergegangen) blacher Frost: Kälte ohne Schnee
- [2] in den Frost graben: in die gefrorene Erde, in den gefrorenen Boden graben
- [3] jemand ist vom Frost befallen: jemand hat Schüttelfieber
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] ein strenger Frost, leichter Frost, geringer Frost, starker Frost, stechender Frost, früher Frost, später Frost, einsetzender Frost
- [2] in den Frost graben
- [3] heftiger Frost, Frost und Hitze haben, vom Frost geschüttelt, glühender Frost, der Frost des Todes, gelähmt vom Frost des Alleinseins
Wortbildungen:
- [1] Frost-Tau-Wechsel, Väterchen Frost, Frostabend, (veraltet) Frostabwehr, frostabwehrend, frostanfällig, Frostanfälligkeit, Frostaufbruch, Frostaufwölbung, Frostbad, frostbeständig, frostbedeckt, Frostbeulchen, Frostbeule, frostblau, Frostdecke, Frosteinbruch, Frosteis, fröstelnd, frostempfindlich, Frostempfindlichkeit, frosterstarrt, frostfest, Frostfestigkeit, frostfrei, (untergegangen) frostgebunden, Frostgefahr, frostgefährdet, frostgerötet, (veraltend) Frostgeschwulst, (veraltet) frostgespitzt, (veraltet) Frostgewitter, Frostgrenze, frosthart, Frosthärte, frostig, Frostigkeit, frostkalt, frostklamm, frostklappernd, frostklar, frostklirrend, frostknirschend, Frostloch, Frostluft, Frostmilderung, Frostnacht, Frostperiode, frostresistent, Frostresistenz, Frostsalbe, Frostschaden, Frostschutz, Frostschutzmittel, frostsicher, Frostspanner, froststarr, froststeif, Frosttag, (veraltet) frosticht, Frostverschärfung, Frostwarndienst Frostwarnung, Frostwetter, Frostwiderstandsfähigkeit, Frostverwitterung, frostzitternd; entfrosten, Entfrosten, Defroster, Permafrost
- [2] Frostbohrer
- [3] Frösteler, Fröstler, fröstelig, frösteln, frostern, frostig, Frostigkeit, frostklappernd, Frostableiter, Frostbeule, (veraltend) Frostfieber, Frostgesicht, (veraltet) Frosthitze
Übersetzungen
[1] Kälte, die bei Temperaturen im Bereich unter null Grad Celsius eintritt
[2] metonymisch: gefrorene Scholle, gefrorener Acker, gefrorener Boden, gefrorene Erde
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[3] inneres menschliches Empfinden von Kälte
- [1] Wikipedia-Artikel „Frost“
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Frost“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Frost“
- [1] The Free Dictionary „Frost“
- [1, 3] Duden online „Frost“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Frost“, Seite 319.
- ↑ Juri Rytchëu: Traum im Polarnebel. 3. Auflage. Unionsverlag, Zürich [2009] (Originaltitel: Сон в начале тумана, übersetzt von Arno Specht), ISBN 978-3-293-20351-8, Seite 255.
- ↑ Egon Erwin Kisch: Experiment mit einem hohen Trinkgeld. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 73-77, Zitat Seite 77. Datiert 1925.
- ↑ Ludwig Renn: Krieg. Aufbau, Berlin 2014 (Erstmals veröffentlicht 1928), ISBN 978-3-351-03515-0 , Zitat Seite 126.
- ↑ Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0 , Seite 256.
- ↑ Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 70. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.