Straßenbahn Lüttich

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stillgelegte Straßenbahn
Tram de Liège
Bild
Bild
Mock-up eines CAF Urbos für die zukünftige Straßenbahn, 2020
Basisinformationen
Staat Belgien
Stadt Lüttich
Eröffnung 20. November 1871
31. Januar 2025 (geplant)
Elektrifizierung 9. August 1893
Stilllegung 30. April 1968
Betreiber Transport en Commun (geplant)
Infrastruktur
Streckenlänge 11,7 km
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Haltestellen 23
Betrieb
Takt in der HVZ 4 min 30 sec
Takt in der SVZ 10 min
Reise­geschwindigkeit 19–20
Fahrzeuge 20 CAF Urbos
Statistik
Einwohner im
Einzugsgebiet
197 Tsd.
Netzplan
Netzplan
Die Strecke der Lütticher Straßenbahn, die dem Maastal folgend durch die Innenstadt führen und Anfang 2025 eröffnet werden soll. Die Verlängerungen im Norden und Süden (gestrichelt) wurden geplant, doch im August 2024 von der Regionalregierung verworfen.

Die Straßenbahn Lüttich (französisch Tramway de Liège, niederländisch Luikse tram, wallonisch Tram di Lidje) ist eine im Bau befindliche Straßenbahn in der wallonischen Stadt Lüttich in der belgischen Provinz Lüttich, die im Januar 2025 eröffnet werden soll.[1]

Bereits von 1871 bis 1968 fuhren in Lüttich Straßenbahnen.

Am 20. November 1871 wurde in Lüttich die Pferdebahn der Chémin de Fer Américain unter der Bezeichnung Tramways Liégeois eröffnet. Die erste Linie verband den Bahnhof mit dem zwei Kilometer entfernten Stadtzentrum.[2]

Als erste elektrische Straßenbahn Belgiens wurde am 9. August 1893 die Linie Coronmeuse–Herstal eröffnet. Von dieser Strecke verliefen allerdings nur 200 Meter auf dem Stadtgebiet. Am 22. Oktober 1896 wurden die bisherigen zwei Pferdebahnlinien auf elektrischen Betrieb umgestellt. Dazu kam noch eine neue Strecke durch die Innenstadt.

Es entstanden verschiedene Gesellschaften für den Betrieb der Trambahnen, die dem Staat, der Stadt und privaten Interessenten gehörten. So gab es im Jahr 1905 sechs verschiedene Gesellschaften, die ihre Linien sowohl elektrisch als auch mit Dampf betrieben.

Bis auf die Strecken der SNCV (Meterspur) waren alle Trambahnlinien normalspurig.

Die TC, TL und die EO fusionierten 1928 zur Tramways Unifiés de Liége & Extensions (TULE, „Vereinigte Straßenbahnen von Lüttich und Umgebung“). Wirtschaftliche Probleme und der Ablauf von Konzessionen führten schließlich 1964 zur Fusion von TULE (bzw. deren Nachfolgeorganisation) und der RELSE zur Sociéte des Transports Intercommunaux de la Région Liégoise (STIL).

Am 3. November 1967 wurde die letzte Straßenbahnlinie im Zentrum eingestellt, der letzte Straßenbahnbetrieb der STIL wurde am 30. April 1968 aufgegeben. In einem Depot der Straßenbahn wurde später das Verkehrsmuseum Lüttich eingerichtet. Einige Straßenbahnlinien wurden durch Oberleitungsbusse ersetzt, dieser elektrische Busbetrieb jedoch 1971 ebenfalls aufgegeben.

Nach Einstellung der Straßenbahn fusionierte die STIL im Jahr 1991 mit den Vervierser Verkehrsbetrieben Société des transports intercommunaux de Verviers (STIV) und den Überlandbussen der SNCV zur Abteilung Liège-Verviers von Transport en Commun (TEC). Der Betrieb betreibt heute einen umfangreichen Busbetrieb, der vielfach auf eigenen Spuren abgewickelt wird.

Neubau und Eröffnung im Jahr 2025

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Strecke
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Depot
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Bressoux/Liège Expo
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Droixhe
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Maas
U-Bahn-Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)
Coronmeuse
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)
Parc Reine Astrid
U-Bahn-Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Verschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Pont Atlas
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Marengo
U-Bahn-Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Verschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)
Pont Maghin mo-sa nur Ri. Sclessin
U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Curtius nicht sonntags
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)
Féronstrée Ausweiche, mo-sa nur Ri. Sclessin
U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
La Batte nicht sonntags
U-Bahn-Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Verschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Place Saint-Lambert
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Opéra
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Sauvenière
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Pont d’Avroy
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Charlemagne
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Blonden
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Petit Paradis
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Gare des Guillemins
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Général Leman
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Val Benoît
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Petit Bourgogne
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Place Ferrer
U-Bahn-Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
Sclessin, Standard

Am 10. Februar 2017 genehmigte Eurostat, das europäische Aufsichtsorgan für Rechnungslegungsstandards, das Finanzierungspaket für den Straßenbahnbau in Lüttich. Die Arbeiten begannen Ende 2019 und sollten im Jahr 2022 beendet sein. Nach einem Probebetrieb ab Dezember 2023 soll der reguläre Betrieb am 31. Januar 2025 aufgenommen werden.[3][4] Die Strecke zwischen Sclessin und Coronmeuse/Bressoux umfasst rund 11,7 Kilometer mit 23 Haltestellen[5] und soll 360 Millionen Euro kosten.

Auf dem gemeinsamen Abschnitt zwischen Pont Atlas und Sclessin soll die Straßenbahn in den Hauptverkehrszeiten montags bis samstags alle viereinhalb bis fünf Minuten verkehren, sonst bis zu alle zehn Minuten. Nach Norden teilt sich die Strecke, beide Äste werden entsprechend seltener bedient.[6] Zwischen Marengo und Place Saint-Lambert verkehren die Straßenbahnen je Richtung eingleisig durch verschiedene Straßenzüge, lediglich sonntags fahren alle Bahnen über Féronstrée, dort mit einer dafür gebauten Ausweiche, da am Maasufer der Wochen- und Antikmarkt Marché de la Batte stattfindet.

Für den Betrieb wurden 20 siebenteilige Straßenbahnen des Typs Urbos des spanischen Herstellers Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) bestellt. Die Zweirichtungswagen sind 45,4 Meter lang und 2,65 Meter breit. Sie besitzen acht Türen pro Seite und 58 Sitze bei insgesamt 310 Fahrgästen. Die Wagen sollten von 2022 bis 2023 über die Straße angeliefert werden.[7][8]

Erweiterungen der Strecke nach Herstal im Norden und Jemeppe/Seraing im Süden waren 2023 noch vorgesehen.[9][10] Aufgrund der erwarteten Kosten (etwa 347 Mio. Euro für 4,9 km) stellte die im Juli 2024 gewählte wallonische Regierung mit Verkehrsminister François Desquesnes (von der Partei Les Engagés) die Projekte im August 2024 ein.[11] Die Stadt Herstal erwägt eine Aussetzungsklage gegen die Annullierung, da die Arbeiten dort 2023 bereits in Angriff genommen wurden.[12]

Commons: Straßenbahn Lüttich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Le tram, Liège en commun ! Abgerufen am 25. Februar 2024 (französisch).
  2. M. Lambou, Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs von Lüttich
  3. Le Tram. Transport en Commun, abgerufen am 25. April 2024 (französisch).
  4. Erik Dagonnier: Tram à Liège : 25 avril 2024 selon le TEC mais le bourgmestre n’est pas rassuré sur les travaux. Radio-télévision belge de la Communauté française (RTBF), 30. März 2022, abgerufen am 14. Mai 2022 (französisch).
  5. Le Tracé. Transport en Commun, abgerufen am 11. Juni 2021 (französisch).
  6. Les horaires & fréquences. Transport en Commun, abgerufen am 11. Juni 2021 (französisch).
  7. Liège: Die erste Bahn ist eingetroffen! In: Urban Transport Magazine. 3. August 2022, abgerufen am 26. September 2022.
  8. Liege Tramway. Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, abgerufen am 11. Juni 2021 (englisch).
  9. Plans des extensions. In: Le tram. Abgerufen am 22. März 2023 (französisch).
  10. Aude Quinet: Début de l’enquête publique pour les extensions du tram. 23. Februar 2023, abgerufen am 22. März 2023 (französisch).
  11. Tram de Liège : c’est confirmé, il n’y aura pas d’extensions, ni vers Herstal, ni vers Seraing. Radio-télévision belge de la Communauté française (RTBF), 29. August 2024, abgerufen am 29. August 2024 (französisch).
  12. Herstal erwägt Klage gegen die Annullierung, abgerufen am 21. Septermber2024.