Das Luftwaffenkommando Nordost ging am 12. April 1945 aus dem umbenannten II. Fliegerkorps hervor. Das Hauptquartier lag in Biesenthal. Es erhielt seine Befehle direkt vom Oberkommando der Luftwaffe. Es sollte in den letzten Tagen des Deutsch-Sowjetischen Krieges die Truppen der Heeresgruppe Weichsel an der Oderfront unterstützen. Als am 16. April die Schlacht um die Seelower Höhen losbrach, führte die 4. Fliegerdivision des Luftwaffenkommandos Nordost 300 Aufklärungs-, Schlacht-, Nachtschlacht- und Jagdflugzeuge in den Kampf, deren Betriebsstoff allerdings für einen längeren Großkampf nicht ausreichte.[2] Große Teile des unterstellten II. Flakkorps kämpften mit den Verbänden der 9. Armee zusammen. Weitere Kontingente standen bei der 3. Panzerarmee in Vorpommern zur Verfügung.[3] Als nach vier Tagen die Schlacht verloren war, setzte es sich in Richtung Vorpommern und Mecklenburg ab. Am 8. Mai 1945, nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, wurde es aufgelöst. Der Befehlshaber und sein Stab gingen in britische Kriegsgefangenschaft.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0