Hans Jakob Schuffels

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Hans Jakob Schuffels (* 20. Jahrhundert; † 1. Juli 2017[1]) war ein deutscher Mittelalterhistoriker.

Nach einem Studium der Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen, das unabgeschlossen blieb, zunächst als Assistent von Hans Goetting am Diplomatischen Apparat der Universität Göttingen beschäftigt, publizierte Schuffels später z. T. in Zusammenarbeit mit Hartmut Hoffmann und seinem Sohn Christian Schuffels vor allem im Bereich der Hildesheimer Geschichtsquellen.[2] Hans Goetting bezeichnete Schuffels neben dem Hildesheimer Bistumsarchivar Hermann Engfer als ersten seiner zwei wertvollsten Mitarbeiter bei der Abfassung des Standardwerks über die Hildesheimer Bischöfe des Frühen und Hohen Mittelalters.[3]

Schuffels übernahm den Auftrag der wissenschaftliche Beratung bei der Ausstellung Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen anlässlich des 1000-jährigen Bischofsjubiläums Bernwards von Hildesheim 1993. Ertrug zu dem von Michael Brandt und Arne Eggebrecht herausgegebenen Ausstellungskatalog bei.

Im Rezensionsjournal Sehepunkte äußerte Thomas Vogtherr im Jahr 2007 die Kritik, Schuffels blockiere mit dem unausgeführten Projekt seiner in den 1960er Jahren begonnenen Neuedition der Vita Bernwardi die Beschäftigung anderer Historiker mit dieser wichtigen Textquelle der Ottonenzeit.[4] Ebenfalls nicht zum Abschluss gelangte eine angekündigte Neuedition der Vita Godehardi.[5]

Publikationen (Auswahl)

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  • Das Hildesheimer Kapiteloffiziumsbuch (Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel Cod. Guelf 83.30 Aug. 2°). Transkription der bislang nicht edierten Teile, bearb. v. Hans Jakob Schuffels im Auftrag von Prof. Dr. Hans Goetting. Göttingen: Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 2015-02.
  • Michael Brandt, Arne Eggebrecht (Hrsg.): Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen. Katalog der Ausstellung. (2 Bände). Bernward Verlag, Hildesheim, Mainz 1993. Darin u. a.:
    • Vita Bernwardi Episcopi. in Band 1, S. 29–43.
    • Aulicus scriba doctus: Bernward in der Königskanzlei. in Band 2, S. 247–254.
    • mit Karl-Heinz Bajorath und Hans Goetting: Nekrolog des Benediktinerklosters Sankt Michael in Hildesheim in Band 2, S. 600–601 (mit Ankündigung einer bislang nicht erschienenen kommentierten Edition).
  • Bischof Bernward von Hildesheim. in: Michael Brandt (Hrsg.): Das Kostbare Evangeliar des Heiligen Bernward. Begleitband zum Faksimile. München 1993, S. 8–17.
  • Beiträge in: Hartmut Hoffmann: Buchkunst und Königtum im ottonischen und frühsalischen Reich. Band 1. (= MGH. Schriften 30/1). Stuttgart 1986, S. 285, 289, 297, 298.
  • zusammen mit Christian Schuffels, Thietmars Autograph. Zur Eigenhändigkeit des Eintrags im Sakramentar der Merseburger Domkirche, in: Markus Cottin/Lisa Merkel (Hg.), Thietmars Welt. Ein Merseburger Bischof schreibt Geschichte (Schriftenreihe der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz 11), Petersberg 2018, S. 100–113.

Einzelnachweise

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  1. Heinrich Dormeier: Sieg der Reformation? Glaube und Gesellschaft in Lübeck im Spiegel der Testamente, weiterer Schriftzeugnisse und der Kunst (1530-1555). In: Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Zeitschrift für Lübeckische Geschichte. Nr. 97. Max Schmidt-Römhild, 2017, ISBN 978-3-7950-1496-4, ISSN 0083-5609, S. 11–93 (vlga.de [PDF]).
  2. Enno Bünz: Rezension zu Martina Giese: Die Textfassungen der Lebensbeschreibung Bischof Bernwards von Hildesheim (= MGH Stu­dien und Texte. Band 40). Hannover 2006. in: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Jahrg. 78 (2007), S. 374 f. (online)
  3. Hans Goetting: Das Bistum Hildesheim 3: Die Hildesheimer Bischöfe von 815 bis 1221 (1227) (= Germania Sacra. Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen. Neue Folge, Bd. 20). De ruyter, Berlin u. a. 1984, S. VII. ISBN 3-11-010004-5 (online).
  4. Thomas Vogtherr, in: Sehepunkte 7, 1 (2007, online).
  5. Christian Schuffels: Der gefürchtete Bischof. Zur wissenschaftlichen Forschung des 20. und frühen 21. Jahrhunderts über Godehard als Bischof von Hildesheim. In. Blätter für deutsche Landesgeschichte (BDLG). Heft 159 (2023), S. 1–104.