Thomas Telford
Thomas Telford (* 9. August 1757 in Westerkirk, Dumfriesshire, Schottland; † 2. September 1834 in Westminster, London) war ein britischer Baumeister.
Leben und Wirken
BearbeitenTelford verschaffte sich durch zahlreiche Meisterwerke der Baukunst bereits zu Lebzeiten hohes Ansehen. Er gilt weltweit als einer der Begründer des Bauens unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden und somit als einer der ersten modernen Bauingenieure. Zu seinen bedeutendsten Bauwerken gehört die Menai-Brücke, welche seit 1826 das walisische Festland mit der Insel Anglesey verbindet.[1] Die Brücke ermöglichte eine durchgehende Straßenverbindung zwischen London und dem Seehafen Holyhead auf Anglesey für den Handel mit Irland.
Thomas Telford zeichnete auch für den Bau des Kaledonischen Kanals, der die Ost- und Westküste Schottlands verbindet, verantwortlich. Der Kanal wurde von 1803 bis 1822 gebaut. Auch der Pontcysyllte-Aquädukt über den River Dee sowie der Aquädukt von Longdon-on-Tern[2] sind zwei seiner Konstruktionen.
Der deutsch-schwedische Staatsmann Baltzar von Platen lernte Telford kennen und beteiligte ihn an seinen Kanalbauprojekten in Schweden, die zum Bau des Göta-Kanals führten.
Telford beschäftigte sich auch mit dem Straßenbau. Von ihm stammt die Idee, durch eine Aufwölbung in der Straßenmitte den Wasserabfluss zu gewährleisten. Außerdem beschäftigte er sich mit der optimalen Auslegung von Straßen hinsichtlich der Linienführung und der Gestaltung des Straßenquerschnitts. Zusammen mit John Loudon McAdam gilt er als einer der Väter des modernen Straßenbaus.
Thomas Telford gründete 1818 in London den Berufsverband Institution of Civil Engineers, dem heute rund 80.000 Bauingenieure in 140 Ländern angehören.
Telford starb am 2. September 1834 in der Abingdon Street in Westminster (London). Er wurde in der Westminster Abbey bestattet.
Ehrungen
Bearbeiten1803 wurde Telford zum Mitglied (Fellow) der Royal Society of Edinburgh gewählt.[3] 1827 wurde er in die Royal Society aufgenommen. Er ist Namensgeber der Planstadt Telford.
Literatur
Bearbeiten- Thomas Telford und seine technische Wirksamkeit. In: Allgemeine Bauzeitung. 1839. S. 261–270 (Digitalisat).
- L. T. C. Rolt Thomas Telford. Longmans Green 1958. Reprint: The History Press, 2010.
- Telford, Thomas. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 26: Submarine Mines – Tom-Tom. London 1911, S. 573 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Bearbeiten- Tomas Telford. In: Structurae
- Eintrag zu Telford; Thomas (1757–1834) im Archiv der Royal Society, London
- Nekrolog. In: Polytechnisches Journal. 54, 1834, Miszelle 9, S. 305–308.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Ernst & Sohn, Berlin 2018, ISBN 978-3-433-03229-9, S. 60 und 171 ff.
- ↑ Longdon on Tern Aqueduct. transportheritage.com; abgerufen am 6. Juni 2012
- ↑ Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 15. April 2020.
Personendaten | |
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NAME | Telford, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Baumeister |
GEBURTSDATUM | 9. August 1757 |
GEBURTSORT | Westerkirk, Dumfriesshire, Schottland |
STERBEDATUM | 2. September 1834 |
STERBEORT | Westminster (London) |