Silberner Bär/Herausragende künstlerische Leistung

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Der Silberne Bär für eine herausragende künstlerische Leistung ehrt bei den jährlich veranstalteten Filmfestspielen von Berlin Filmschaffende aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm- oder Szenenbild, die an einem Wettbewerbsfilm (Langfilm) mitgewirkt haben.[1]

Preisträgerin 2023: Kamerafrau Hélène Louvart (Disco Boy)

Die Auszeichnung wurde erstmals bei der 58. Auflage des Festivals im Jahr 2008 verliehen und ersetzte die bis dahin vergebenen Silbernen Bären in den Kategorien Filmmusik (2002–2007) und „Besondere künstlerische Leistung“ (1956–2007) bzw. „Herausragende Einzelleistung“ (1956–2005). In der Vergangenheit waren in den beiden letztgenannten Kategorien auch Regie- oder Darstellerleistungen prämiert worden, obwohl dafür eigene Silberne-Bären-Kategorien (Beste Regie, Beste Darstellerin, Bester Darsteller) existierten. Zwischenzeitlich wurden auch Silberne Bären als Sonderpreise für einzelne künstlerische Leistungen ausgelobt.

Über die Vergabe des Preises stimmt die Wettbewerbsjury ab, die sich meist aus internationalen Filmschaffenden zusammensetzt.

Preisträger

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Herausragende künstlerische Leistung (seit 2008)

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Am häufigsten mit dem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet wurden bisher Kameraleute (acht Siege). Als erster Filmschaffender aus dem deutschsprachigen Raum war 2012 der deutsche Kameramann Lutz Reitemeier (Bai lu yuan) erfolgreich.

Jahr Preisträger/-in Leistung Film (Originaltitel) Deutscher Titel
2008 Jonny Greenwood Filmmusik There Will Be Blood There Will Be Blood
2009 Gábor Erdély Ton Katalin Varga Katalin Varga
György Kovács
Tamás Székely
2010 Pawel Kostomarow Kamera Как я провёл этим летом (Kak ja prowjol etim letom) How I Ended This Summer
2011 Barbara Enriquez Szenenbild El premio Der Preis – El Premio
Wojciech Staroń Kamera
2012 Lutz Reitemeier Kamera 白鹿原 (Bai lu yuan) Bai lu yuan
2013 Aziz Zhambakiyev Kamera Уроки гармонии (Uroki garmonii) Lehrstunden der Harmonie
2014 Zeng Jian Kamera 推拿 (Tui Na) Tui Na
2015 Sturla Brandth Grøvlen Kamera Victoria Victoria
Jewgeni Priwin Kamera Под электрическими облаками (Pod elektritscheskimi oblakami) Under Electric Clouds
Serhij Mychaltschuk
2016 Mark Lee Ping-Bing Kamera 长江图 (Chang Jiang Tu) Chang Jiang Tu
2017 Dana Bunescu Schnitt Ana, mon amour Ana, mon amour
2018 Elena Okopnaya Kostüm und Szenenbild Довлатов (Dowlatow) Dowlatow
2019 Rasmus Videbæk Kamera Ut og stjæle hester Pferde stehlen
2020 Jürgen Jürges Kamera ДАУ. Наташа (DAU. Natasha) DAU. Natasha
2021 Yibrán Asuad Schnitt Una película de policías Ein Polizei-Film
2022 Rithy Panh Regie/Drehbuch Everything Will Be Ok Everything Will Be Ok
2023 Hélène Louvart Kamera Disco Boy Disco Boy
2024 Martin Gschlacht Kamera Des Teufels Bad Des Teufels Bad

Besondere künstlerische Leistung (1956–2007)

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Der Silberne Bär für eine besondere künstlerische Leistung wurde bei den Filmfestspielen 1956 als „2. Ehrenpreis“ neben den regulär vergebenen Auszeichnungen für Regie und Darsteller eingeführt.[2] Ausgezeichnet wurden u. a. Regisseure und Schauspieler.

Jahr Preisträger/-in Film (Originaltitel) Deutscher Titel
1956 André Michel
(„2. Ehrenpreis“)
La sorcière Die blonde Hexe
1957
1971
Preis nicht vergeben
1972 Peter Ustinov
(„für die Originalität seines künstlerischen Gesamtwerkes“)
Hammersmith Is Out Hammersmith is out
1973
1974
Preis nicht vergeben
1975 Woody Allen
(„für sein Gesamtwerk“)
Love and Death Die letzte Nacht des Boris Gruschenko
1976 László Lugossy
(„für das Erstlingswerk“)
Azonositás Identifizierung
1977 Preis nicht vergeben
1978 Jerzy Kawalerowicz
(„für sein Gesamtwerk“)
Śmierć prezydenta Der Tod des Präsidenten
Octavio Cortázar
(„für ein Erstlingswerk“)
El brigadista El brigadista – Der Lehrer
1979
1984
Preis nicht vergeben
1985 Tage Danielsson
(„für einen Film von besonderer Phantasie“)
Ronja Rövardotter Ronja Räubertochter
1986 Masahiro Shinoda
(„für seine harmonische Komposition“)
鑓の権三 (Yari no Gonza) Gonza, der Lanzenkämpfer
1987 Randa Haines
(„für einen Film, der ein außergewöhnliches Thema populär und sensibel behandelt“)
Children of a Lesser God Gottes vergessene Kinder
1988 Miguel Pereira
(„für seine außergewöhnliche künstlerische Qualität“)
La deuda interna In der Ferne liegt das Meer
1989 Kaipo Cohen
(Regie)
הקיץ של אביה (Hakayitz shel Aviya) Aviyas Sommer
Gila Almagor
(Schauspiel)
1990 Heiner Carow
(„Achtung für Menschenrechte, Humanität und Toleranz“)
Coming Out Coming Out
1991 Preis nicht vergeben
1992 Javier Aguirresarobe
(Kamera – „für seine filmische Qualität“)
Beltenebros k. A.
1993 Idrissa Ouédraogo
(„für humanistische und hoffnungsvolle Interpretation gesellschaftlicher u. persönlicher Krisen“)
Udzinarta mse Die Sonne der Wachenden
1994 Semjon Aranowitsch
(„Verständnisvolle Darst. neuer Schicksale im heutigen Rußland“)
Год собаки (God sobaki) Das Jahr des Hundes
1995 Preis nicht vergeben
1996 Andrzej Wajda
(„Beitrag zur Filmkunst unserer Zeit“)
Wielki tydzień Die Karwoche
1997 Raúl Ruiz
(„Herausragender Beitrag zur Filmkunst“)
Généalogies d’un crime Genealogien eines Verbrechens
1998 Alain Resnais
(„Herausragender Beitrag zur Filmkunst unserer Zeit“)
On connaît la chanson Das Leben ist ein Chanson
1999 David Cronenberg
(Regie, Drehbuch, Produktion)
eXistenZ eXistenZ
2000a Adriana Altaras Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen
Sabine Bach
Marquard Bohm
Guntram Brattia
Khyana el Bitar
Cora Frost
Valeska Hanel
Irm Hermann
Isabel Hindersin
Lucas Hoppe
Ully Loup
Cosima Lustig
Angelika Margull
Jürgen Schonschadowski
Joya Thome
Nicolai Thome
Martin Walz
Hanns Zischler
Amelie zur Mühlen
2001 Preis nicht vergeben
2002a Fanny Ardant 8 femmes 8 Frauen
Emmanuelle Béart
Danielle Darrieux
Catherine Deneuve
Isabelle Huppert
Virginie Ledoyen
Firmine Richard
Ludivine Sagnier
2003 Li Yang
(Regie, Drehbuch)
盲井 (Mángjǐng) Blinder Schacht
2004a Leif Andrée Om jag vänder mig om Morgengrauen
Pernilla August
Jan Coster
Jakob Eklund
Ingvar Hirdwall
Magnus Krepper
Johan Kvarnström
Camilla Larsson
Marika Lindström
Peter Lorentzon
Hampus Penttinen
Ann Petrén
Marie Richardson
Jenny Svärdsäter
Claes-Göran Turesson
2005 Preis nicht vergeben
2006 Jürgen Vogel
(Schauspiel, Drehbuch, Produktion)
Der freie Wille Der freie Wille
2007a Alec Baldwin The Good Shepherd Der gute Hirte
Tammy Blanchard
Billy Crudup
Matt Damon
Robert De Niro
Michael Gambon
Martina Gedeck
William Hurt
Timothy Hutton
Mark Ivanir
Angelina Jolie
Gabriel Macht
Lee Pace
Joe Pesci
Eddie Redmayne
John Sessions
Oleg Shtefanko
John Turturro
a 
In den Jahren 2000, 2002, 2004 und 2007 wurde jeweils das Schauspielensemble eines Films ausgezeichnet.

Herausragende Einzelleistung (1956–2005)

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Der Silberne Bär für eine herausragende Einzelleistung wurde bei den Filmfestspielen 1956 als „1. Ehrenpreis“ neben den regulär vergebenen Auszeichnungen für Regie und Darsteller eingeführt.[2] Ausgezeichnet wurden u. a. Kameraleute, Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspieler, Szenenbildner und Filmeditoren.

Jahr Preisträger/-in Film (Originaltitel) Deutscher Titel
1956 Charles Frend
(„1. Ehrenpreis“)
The Long Arm Der lange Arm
1957
1970
Preis nicht vergeben
1971 Frank D. Gilroy
(„für bestes Drehbuch und Dialog“)
Desperate Characters Verzweifelte Menschen
Ragnar Lasse-Henriksen
(Kamera)
Love Is War Liebe ist Krieg
1972
1978
Preis nicht vergeben
1979 Henning von Gierke
(„für seine Ausstattung“)
Nosferatu – Phantom der Nacht Nosferatu – Phantom der Nacht
Sten Holmberg
(„für seine Kameraführung“)
Kejsaren Der Kaiser
1980 Preis nicht vergeben
1981 Markus Imhoof
(„für Drehbuch und Schauspielerführung“)
Das Boot ist voll Das Boot ist voll
1982 Zoltán Fábri
(Drehbuch)
Requiem k. A.
1983 Xaver Schwarzenberger
(Regie und Kamera)
Der stille Ozean Der Stille Ozean
1984 Monica Vitti
(Schauspiel)
Flirt k. A.
1985 Tolomusch Okejew
(„für die künstlerische Gestaltung seines Films“)
Потомок Белого Барса (Potomok belogo barssa) Der Nachkomme des Schneeleoparden
1986 Derek Jarman
(„für seine bildliche Gestaltung“)
Caravaggio Caravaggio
1987 Márta Mészáros
(Regie)
Napló szerelmeimnek Tagebuch für meine Lieben
Fernando Trueba
(Regie)
El año de las luces Das Jahr der Aufklärung
1988 Janusz Zaorski
(Regie und Drehbuch)
Matka Królów Mutter Krol und ihre Söhne
1989 Eric Bogosian
(„für Buch und darstellerische Leistung“)
Talk Radio Talk Radio
1990 Xie Fei
(Regie)
本命年 (Ben ming nian) Schwarzer Schnee
1991 Kevin Costner
(„als Darsteller, Produzent und Regisseur“)
Dances With Wolves Der mit dem Wolf tanzt
1992 Ricardo Larraín
(„für herausragenden Debütfilm“)
La Frontera La Frontera – Am Ende der Welt
1993 Preis nicht vergeben
1994 Alain Resnais
(„für die Originalität seines Films“)
Smoking / No Smoking Smoking / No Smoking
1995 Gesamtes Filmteam
(„für die visuelle Gestaltung“)
紅粉 (Hongfen) Rouge
Gesamtes Filmteam
(„für stilistische und thematische Besonderheit“)
П'єса для пасажира (Pjessa dlja passaschira) Theaterstück für einen Fahrgast
1996 Yōichi Higashi
(„Originalität in der Darstellung von Kindheit“)
絵の中のぼくの村 (E no naka no boku no mura) Das Dorf meiner Träume
1997 Zbigniew Preisner
(Filmmusik)
The Island on Bird Street Die Insel in der Vogelstraße
1998 Matt Damon
(Drehbuchautor und Darsteller)
Good Will Hunting Good Will Hunting
1999 Marc Norman
Tom Stoppard
(Drehbuch)
Shakespeare in Love Shakespeare in Love
2000 Raúl Pérez Cubero
(Kamera)
Una historia de entonces You’re the One
2001
2004
Preis nicht vergeben
2005 Tsai Ming-liang
(Regie, Drehbuch)
天邊一朵雲 / 天边一朵云 (tiānbiān yī duǒ yún) Das Fleisch der Wassermelone
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Einzelnachweise

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  1. Preise für lange Filme des Internationalen Wettbewerbs bei berlinale.de (abgerufen am 3. März 2012).
  2. a b Preise & Auszeichnungen 1956 bei berlinale.de (abgerufen am 3. März 2012).