Meusebach

Gemeinde in Deutschland

Meusebach ist eine Gemeinde im Süden des Saale-Holzland-Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Hügelland/Täler. Der Ort Meusebach hat den Beinamen „Dorf ohne Spatzen“. Die Bezeichnung beruht auf einer Sage, in der zunächst zwei Sperlinge als Hochzeitsgeschenk ins Dorf gebracht werden. Sie vermehren sich so stark, dass sie die Ernte durch Wegpicken der Saat bedrohen. Ein Jäger befreit dann das Dorf von den Spatzen, indem er zwei Wagenladungen Fichten- und Buchensamen aussät, durch die die gleiche Anzahl von Spatzen verbannt werden.[2]

Wappen Deutschlandkarte
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Hilfe zu Wappen
Meusebach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Meusebach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 49′ N, 11° 44′ OKoordinaten: 50° 49′ N, 11° 44′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Hügelland/Täler
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 6,12 km2
Einwohner: 83 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07646
Vorwahl: 036428
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 056
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstr. 27
07646 Meusebach
Website: gemeinden.huegelland-taeler.de
Bürgermeisterin: Silke Höntsch
Lage der Gemeinde Meusebach im Saale-Holzland-Kreis
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Karte
Fachwerkhäuser in Meusebach

Geografie

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Meusebach liegt in einem gewundenen Seitental, mit nur einer Zufahrtsstraße.

Geschichte

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Urkundlich wurde der Ort erstmals am 8. Dezember 1271 genannt.[3]

Meusebach besaß im Mittelalter einen befestigten Ersatzwohnplatz im Rundwallhof einer Kirche, etwa 3 km südöstlich vom heutigen Ort entfernt. Die Wüste Kirche war mit einer Wallanlage und einem Graben umgeben. Innerhalb des Walles sind noch Mauerreste vorhanden, auch eine Quellfassung ist noch erkennbar.[4]

Sehenswürdigkeiten

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Die Sehenswürdigkeiten in und bei Meusebach sind gut ausgeschildert und auf Schautafeln instruktiv dargestellt

  • Erhaltene und wiederhergestellte Fachwerkhäuser
  • Altes Forsthaus: auf den Fundamenten des Stammsitzes derer von Meusebach. Ab 1543 Dienstsitz der Kurfürstlichen Wildmeister. 1547 abgebrannt, jetziger Bau von 1657. Bis 1952 Revierförsterei, dann durch die Gemeinde für kulturelle Zwecke genutzt. Seit 1998 in Privatbesitz und gut saniert.
  • 250-jähriger Tulpenbaum: vor dem Südgiebel des Alten Forsthauses. Er ist 22 m hoch und steht jeweils Anfang Juni in voller Blüte. Naturdenkmal.
  • Das Franzosenkreuz nahe Meusebach: zum Andenken an einen französischen Soldaten, der von den Dorfbewohnern erschlagen worden sein soll, damit er ihr verstecktes Dorf nicht an seine plündernden Genossen verraten konnte
  • Der Wildmeisterstein
  • Industriedenkmal Köhlerei bei Meusebach: bis zur Wende wurde hier Holzkohle für den Westexport hergestellt
  • Nachgebautes Mittelalterliches Wehrdorf bei Meusebach (betrieben vom Landsknechtsverein Verlorenes Fähnlein e.V.)
  • Albrechts-Eiche nordwestlich des Ortes an der Zugangsstraße: Naturdenkmal, gepflanzt 1712 zu Ehren von Christian Albrecht von Meusebach
  • Wüste Kirche: siehe oben bei Geschichte
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Commons: Meusebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kurt Greß: Der Sperlingsbann in Meusebach. Holzlandsagen 1898. Abgerufen am 21. Dezember 2017
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 41.
  4. Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 117.