Bucha
Bucha ist eine Gemeinde im Südwesten des Saale-Holzland-Kreises, westlich von Jena, und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal. Zur Gemeinde Bucha gehören die Ortschaften Schorba, Pösen, Oßmaritz, Coppanz und Nennsdorf.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 53′ N, 11° 31′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Holzland-Kreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Südliches Saaletal | |
Höhe: | 350 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,02 km2 | |
Einwohner: | 1143 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07751 | |
Vorwahl: | 03641 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHK, EIS, SRO | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 74 008 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstr. 23 07768 Kahla | |
Website: | www.vg-suedliches-saaletal.de | |
Bürgermeister: | Hans-Joachim Loeper | |
Lage der Gemeinde Bucha im Saale-Holzland-Kreis | ||
Geschichte
BearbeitenErste urkundliche Belege werden einem Dokument vom 4. April 1290 zugeteilt.[2] Der Ortsname Bucha leitet sich wahrscheinlich von dem germanischen Buchaha – „Wasserlauf zwischen Buchen“ ab.
Der Ort war seit dem Hochmittelalter Sitz eines Pfarrsprengels, eine wissenschaftlich belegte Namensliste der Buchaer Pfarrer reicht bis weit vor die Einführung der Reformation zurück.[3]
Im Zuge des Landesausbaus könnte der Ort in Besitz der Herren von Lobdeburg gekommen sein. Im 14. Jahrhundert dehnten die Wettiner ihren Machtanspruch auf die „Pflege Burgau“ aus, zu der auch der Ort Bucha zählte. Eine Pflege war eine besondere Rechtsform der Kirchen- oder Landesverwaltung. Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts existierte Bucha als Weiler, der heutige Ort Bucha bildete „Oberbucha“, der in Richtung Oßmaritz gelegene Teil „Niederbucha“, heute eine Wüstung. Das bislang älteste noch erhaltene Verzeichnis der Einwohner der beiden Orte geht auf das erste Drittel des 15. Jahrhunderts zurück.[4] Die landesherrschaftliche Verwaltung erfolgte über das „Amt Burgau“ im Herzogtum Sachsen-Weimar, es wurde dann Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Nach der Fürstenabdankung wurde Bucha dem Landkreis Stadtroda zugeteilt.
Bei den Kampfhandlungen im April 1945 wurde Bucha von amerikanischen Soldaten besetzt, die eine Artilleriestellung auf den Buchaer Höhen einrichteten, um das Stadtzentrum von Jena unter Beschuss zu nehmen.
Nach 1945 gehörte Bucha zum thüringischen Landkreis Jena und später mit diesem zum Bezirk Gera. Von der LPG „Ernst Thälmann“, mit Sitz in Bucha, wurde ein Großteil des westlichen Landkreises Jena-Land bewirtschaftet. Seit 1994 gehört Bucha zum Saale-Holzland-Kreis.
Bauwerke
BearbeitenDie Evangelisch-lutherische Kirche St. Michaelis ist mit einer Orgel aus der Werkstatt Heerwagen ausgestattet.
Verkehr
BearbeitenBucha ist über die Anschlussstelle Bucha der unmittelbar südlich des Ortes verlaufenden Bundesautobahn 4 zu erreichen.
Wirtschaft
BearbeitenDer Ort verfügt über zwei Gewerbegebiete. Das Wohnen in der Gemeinde Bucha ist geprägt durch Gehöfte und landwirtschaftliche Anwesen. Das erste Neubauwohngebiet „Über dem Dorfe“ mit ca. 11 ha ist fast vollständig bebaut.
Bürgermeister
BearbeitenIm Februar 2019 wurde Hans-Joachim Loeper (parteilos) mit 90,1 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[5]
Wappen
BearbeitenBeschreibung: „Gespalten von Silber und Grün; vorn ein gestürztes grünes Buchenblatt aus einem querliegenden Zweig wachsend, hinten fünf gestürzte silberne Buchenblätter, ebenfalls aus einem querliegenden Zweig wachsend.“
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Die ehemalige Leichtathletin und Olympiasiegerin Petra Felke-Meier wohnt in Bucha.
- Die ehemalige Leichtathletin, Olympiasiegerin im Speerwurf, ehemalige MdB und ehemalige MdL im Thüringer Landtag Ruth Fuchs wohnte in Bucha.
Weblinks
Bearbeiten- Michael Köhler: Fotos aus dem Dorf von 1988 ( vom 2. Februar 2022 im Internet Archive)
- Michael Köhler: Fotos aus dem Dorf von 1989 ( vom 2. Februar 2022 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Karl H. Lampe (Hrsg.): Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen (= Thüringische Geschichtsquellen. NF Bd. 7 = Bd. 10, ZDB-ID 548596-4). Band 1. Fischer, Jena 1936, Nr. 482.
- ↑ Kurt Zahn: Die Pfarrer der Superintendentur Jena von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Schriftenreihe der AMF. 68, ZDB-ID 2380765-9). 6., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2. Nachdruck der überarbeiteten und wesentlich ergänzten Auflage. Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung, Kleve 2006.
- ↑ Andrei Zahn: Die Einwohner der Ämter Burgau, Camburg und Dornburg. Ein Beteregister aus der Zeit um 1421–1425 (= Schriftenreihe der AMF. 55). Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung, Mannheim 1998.
- ↑ Bürgermeisterwahlen in Thüringen, aufgerufen am 13. Mai 2019