Alraune (Kulturgeschichte)

Heil- und Ritualpflanze, Alraune

Die (Gemeine) Alraune (Mandragora officinarum) aus der Gattung Alraunen (Mandragora) ist eine giftige Heil- und Ritualpflanze, die seit der Antike als Zaubermittel gilt, vor allem wegen ihrer Wurzel, die der menschlichen Gestalt ähneln kann.

Alraun-Mann und Alraun-Frau im Hortus sanitatis, Mainz 1491

Etymologie und Trivialnamen

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Der Name Alraune stammt über mittelhochdeutsch alrūne von althochdeutsch alrūna. Da die Mandragoragewächse im Norden nicht wachsen, wurde diese Pflanze mit ähnlichen einheimischen Pflanzen wie der Zaunrübe identifiziert. Nach herkömmlicher, auf Jacob Grimm zurückgehender Meinung soll die Menschengestalt der Wurzel Anlass gegeben haben, ihr den Frauennamen Albrūn, eine Zusammensetzung von albElfe‘ und rūn ‚Geheimnis, Rune‘ (also ‚die mit der Zauberkraft der Alben Begabte‘) zu geben, woraus sich durch Ausstoßung des /b/ Alrūn beziehungsweise schließlich Alraun(e) entwickelt habe. In der Germania des Tacitus ist Albrūna der Name einer Seherin.[1] Diese Etymologie ist nach heutiger Meinung „von der Sache her denkbar, aber ganz unsicher.“[2] Eine andere Erklärung von althochdeutsch alrūna geht von einer Zusammensetzung von all und Rune ‚besonders zauberkräftiges Wesen‘ aus.[3]

Der Name Mandragora ist möglicherweise altpersischen Ursprungs[4] und mit persisch mardom ‚Leute, Menschen‘ verwandt. Der Botaniker Erwin Gauba nahm an, dass es eine gräzisierte Form von akkadisch namtar.gira ist.[5]

Andere Namen sind: der Alraun, das Alräunchen, ’s Alraunl („das Alraunerl“)[6], Araunl,[6] Oraunl, Uraundl, Arun, das Alruneken, die Alruncke, Baaras, Galgenmännchen, Heinzelmännlein,[7] Springwurz, Wurzelknecht, Dollwurz, Zauberwurzel, niederländisch pisdiefje, isländisch þjófarót ‚Diebeswurzel‘ und arabisch بیض الجن baiḍ al-ğinn ‚Geister-Ei‘ oder arabisch تفاح المجانین tuffāḥ al-mağānīn ‚Apfel der Verrückten, der Besessenen‘.

Altertum

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Altes Testament

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Gemeine Alraune (Mandragora officinarum)

Wahrscheinlich ist, dass die u. a. in Genesis 30,14–16 OT und Hld 7,14 OT genannte Pflanze dudai (pl. duda'im דודאים) mit der Alraune identisch ist, die sich bis heute auf den Bergen Hermon, Karmel und Gilboa findet.[8] In den Althochdeutschen Glossen zur Textstelle wird die Mandragora respektive dudai mit alrūna, alrūn transliteriert.[9] Während die Vulgata den Begriff „Mandragora“ verwendet („Egressus autem Ruben tempore messis triticeae in agrum, reperit mandragoras, quas matri Liae detulit“), lässt Luther den Begriff zunächst unübersetzt („Dudaim“). Die revidierte Luther-Bibel (Gen 30,14–16 LUT) spricht von „Liebesäpfeln“: „Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Liebesäpfel auf dem Felde und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea.“ Der Pflanze, die sonst als Aphrodisiakum angesehen wird (siehe Hld 7,14 LUT), wird hier eine empfängnisfördernde Wirkung zugeschrieben.

Dass hier die Alraune gemeint ist, war jedoch lange umstritten. Heinrich Heine schrieb von Helgoland an Ludwig Börne:

„Im Alten Testamente habe ich das erste Buch Mosis ganz durchgelesen. […] Ich höre, wie sie blöken, die Schafe Jakobs […] Unterdessen kommt Ruben nach Hause und bringt seiner Mutter einen Strauß Dudaim, die er auf dem Felde gepflückt. Rahel verlangt die Dudaim, und Lea gibt sie ihr mit der Bedingung, dass Jakob dafür die nächste Nacht bei ihr schlafe. Was sind Dudaim? Die Kommentatoren haben sich vergebens darüber den Kopf zerbrochen. Luther weiß sich nicht besser zu helfen, als dass er diese Blumen ebenfalls Dudaim nennt. Es sind vielleicht schwäbische Gelbveiglein. […]“[10]

Noch 1879 findet sich in manchem Bibel-Register zu Dudaim, „dem Wortverstande nach: etwas liebliches, angenehmes. Ob es eine Blume oder Frucht gewesen, ist noch ungewiß“. Auch die Etymologie des Wortes duda'im bleibt unklar.

Mesopotamien

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Eine Identifizierung wird mit der sumerischen Namtar-Pflanze (NAM.TAR.(IRA)) als Lieferant der Alraunenwurzel (SUḪUŠgišNAM.TAR)[11][12] erwogen, ist jedoch unsicher. Es ist nicht klar, ob sich die Übersetzung „Schicksal“ auf die Pflanze oder den damit verbundenen Unterweltsgott Namtaru bezieht. In assyrischen Texten wird namtar.ira als Mittel gegen Gelbsucht und Zahnschmerzen erwähnt.[13] Auch in einem Rezept gegen „Verengung“, vermutlich ein Blasen- oder Harnleiterstein, wird namtar.ira, hier als „männliche Mandragora“ übersetzt[14] aufgeführt.[15]

 
Reife und überreife Früchte der Alraune

Ägypten

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Alraunenfrüchte auf dem Halskragen der Mumienhülle von Sennedjem (Grab TT1 in Theben-West)

Die Mandragora (rrm.t4) war im alten Ägypten nicht heimisch. Nach Emboden wird sie seit der 5. Dynastie dargestellt, er nennt aber keine Details.[16] Ihre goldenen Früchte seien Symbol des Sonnengottes Ra und mit dem Uräus verbunden.[17]

Die Alraune wurde vermutlich unter Thutmosis III. (1479–1425 v. Chr.) nach Ägypten eingeführt, die Früchte wurden in der Folge häufig in der Ausmalung von Grabkammern dargestellt.[18] Die Unterscheidung von Alraunenfrüchten und Granatäpfeln auf bildlichen Darstellungen scheint jedoch nicht immer gesichert.[19] Abbildungen von Granatäpfeln auf Fresken und als dreidimensionale Formen in Keramik und Glas sind in der 18. Dynastie ebenfalls häufig.[20] Auf einem Fries aus der Regierungszeit von Echnaton bietet Meritaton ihrem Gatten Semenchkare, der mit einer Krücke ausgestattet ist, zwei Alraunenfrüchte und die Blüte einer Wasserlilie an.[21] Emboden deutet dies als Bestandteil einer medizinischen Behandlung, da sie eine Uräuskrone trägt, die mit Thot verbunden ist[17]. Im Grab des Pharao Tutanchamun (ca. 1332 bis 1323 v. Chr., 18. Dynastie) wurden Früchte und Erntedarstellungen gefunden. Auf dem Kragen einer nur teilweise erhaltenen Mumienhülle (Nr. 11) aus dem Grab KV 40 aus der Regierungszeit von Echnaton im Tal der Könige waren Alraunenfrüchte und tropfenförmige Perlen dargestellt[22] Auch auf dem Halskragen der Mumienhülle des Baumeisters Sennedjem (Grab TT1 in Theben-West) aus der Regierungszeit von Pharao Sethos I. (1290 bis 1279 v. Chr., 19. Dynastie) waren Alrauenfrüchte zusammen mit Lotusblumen, Lotusblüten und Federn sowie Perlen in Form von Lotusblüten dargestellt.[23]

In pharaonischer Zeit wird die Alraune nicht in medizinischen Texten erwähnt.[24] Ein demotischer Papyrus aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. nennt die Alraune als Bestandteil eines Schlaftrunkes.[25]

Griechenland und Rom

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„Männliche und weibliche Mandragoras“ im Dioscurides Neapolitanus 6.–7. Jahrhundert. Weitere historische Abbildungen von Alraun-Mann und Alraun-Frau:[26][27][28][29][30][31][32][33][34]

Das Corpus Hippocraticum empfahl um 450 v. Chr. als schmerzlindernde bzw. narkotisch wirkende Mittel unter anderem Mandragora.[35] Es muss offen bleiben, ob die Pflanze, die im antiken Griechenland Mandragoras genannt wurde, mit der heute so bezeichneten Alraunwurzel identisch ist.[36] Dioscurides und Plinius beschrieben eine „weibliche“ Mandragoras (mit schmalen und kleinen Blättern) und eine „männliche“ Mandragoras (mit großen und breiten Blättern). Dioscurides erwähnte zudem eine dritte Mandragoras mit dem Namen Morion, die besonders stark hypnotisch (einschläfernd) wirke und von Ärzten gebraucht wurden, wenn sie „brennen oder schneiden“ wollten.[37] Zur Herbeiführung einer Narkose sollte gemäß Dioscurides aus der Mandragora bzw. Alraunwurzel ein Wein bereitet werden, der dann dem vom Chirurgen zu behandelnden Patienten verabreicht wurde.[38] Im 16. Jahrhundert deuteten die Väter der Botanik die von Dioscurides und Plinius beschriebenen Mandragoras. Die „weibliche“ Pflanze deuteten sie als Mandragora officinarum, die „männliche“ Pflanze als Mandragora autumnalis und die dritte Pflanze als Atropa belladonna.[39][40][41][42][43]

Der Trank, der Hermes dem Odysseus in der Odyssee als Schutz gegen die Magie der Kirke verabreicht, enthielt Moly, also vielleicht Alraune.[44] In Griechenland waren die Früchte der Mandragoras der Göttin Aphrodite geweiht, die daher den Beinamen Mandragoritis trug. Dioscurides und Plinius nannten die Pflanze auch Kirkaia – Circekraut und leiteten daraus ab, dass sie ein Liebesmittel sei.

Theophrast und Plinius beschrieben ein Zeremoniell, das bei der Ernte der Mandragoras ausgeführt wurde. Die Wurzel wurde dreimal mit einem Schwert umkreist. Dann wurde sie mit einem nach Westen gerichteten Gesicht ausgegraben. Derweil tanzte ein anderer im Kreis und besang die Liebeskraft. Theophrast bezeichnete dies als betrügerische Fabel der Wurzelgräber.[45]

Die bildliche Darstellung eines Ernteverfahrens, bei dem ein an die Pflanze gebundener Hund verwendet wurde, fußt auf dem Bericht des Flavius Josephus über die Ernte der Wurzel «Baaras».[46] In dem im 4. Jahrhundert zusammengestellten Herbarius Pseudo-Apuleius fehlte das Mandragora-Kapitel, es wurde aber früh an den Textkorpus angehängt.[47] In diesem Kapitel wurde die Mandragora-Ernte mit einem angeleinten Hund ausführlich beschrieben:

 
«Mandragora»-Ernte mit angeleintem Hund. Pseudo-Apuleius, MS Kassel, 9. Jh. Weitere historische Abbildungen zum Ernteritus:[48][49][50][51][52][53][54][55][56]
„Die Wirkung der Mandragora. Man soll sie folgendermaßen sammeln, da ihre Wohltaten gewaltig sind. Wenn du zu ihr gelangst, erkennst du sie so: Des Nachts leuchtet ihr Haupt wie eine Lampe. Wenn du sie erblickst, schlage schnell mit Eisen einen Kreis um sie, damit sie dir nicht entflieht. Derartig groß ist ihre Macht, dass sie, wenn ein unreiner Mensch zu ihr kommt, schnell von ihm flieht. Daher schlage schnell einen Kreis mit Eisen um sie und ziehe um sie herum einen Graben, ohne sie mit dem Eisen zu berühren, und ganz sorgsam entferne mit einem elfenbeinernen Stab vor ihr die Erde, und wenn du die Füße und die Hände der Mandragora selbst erblickst, dann schließlich fessele die Pflanze mit einem neuen Bindfaden. Und nachdem du sie gebunden hast, binde auch einem Hund den Bindfaden um den Hals. Vorher machst du den Hund hungrig und sein Futter soll entfernt von ihm hingestellt werden, damit er, zerrend, die Pflanze ausreißen kann; wenn du den Hund aber nicht vernichten willst, da die Göttlichkeit der Pflanze so groß sein soll, dass sie denjenigen, der sie ausreißt, in demselben Moment vernichtet, daher, wenn du also, wie oben gesagt, den Hund nicht vernichten willst, so mache es wie die Händler …“[57][58]

Im 1. Jahrhundert machten Dioscurides und Plinius gleichlautende Angaben zur medizinischen Verwendung der Mandragoras. Der Saft aus der Wurzel, insbesondere aus der Wurzelrinde, sollte stärker wirken als der Saft aus den Früchten. Die Blätter, welche in Salzlake konserviert wurden, dienten zur äußerlichen Anwendung:

  • Die Wurzel mit Rosenöl und Wein zerquetscht wirkt als Augenarznei gegen Tränenfluss und Augenschmerz.
  • Der Saft bewirkt Erbrechen und treibt so Phlegma und Melancholie aus.
  • Er macht schlafen, tötet im Übermaß eingenommen.
  • Der alkoholische Auszug aus der Wurzelrinde macht schmerzunempfindlich.
Er ermöglicht, dass schmerzfrei geschnitten und gebrannt werden kann.
  • In einem Zäpfchen verabreicht regt der Saft die Monatsblutung an und treibt den Embryo aus.
  • Die Blätter heilen als Umschlag Entzündungen, Abszesse und Hautveränderungen.

Mittelalter

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Im arabischen und lateinischen Mittelalter sowie in der frühen Neuzeit schöpften die medizinischen Autoren aus antiken und spätantiken Quellen, insbesondere aus den Werken von Dioscurides und Plinius. Eine Ausnahme bildete Hildegard von Bingen, die in ihrer Physica ausschließlich über die mit der Alraunwurzel auszuführenden Heilriten berichtete. Der französische Chirurg Guy de Chauliac beschrieb die betäubende und schmerzlindernde Wirkung der Alraune. Ein Codex Palatinus latinus aus dem Jahr 1300[59] enthält ein aus Mandragora zu bereitendes Schlaftrunkrezept.

Arabisches Mittelalter

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Lateinisches Mittelalter

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Im 12. Jahrhundert widmete Hildegard von Bingen in ihrer Physica der Alraun ein ganzes Kapitel. Sie wähnte den Teufel in der unbehandelten Pflanze wohnen. Wenn diese durch 24-stündiges Einlegen in Quellwasser (queckborn) vom Bösen gereinigt war, so konnte sie für Heilriten verwendet werden. Bei guter Heilanwendung sollte die Pflanze gegen sexuelle Begehrlichkeiten wirken, die weibliche Pflanze beim Mann, die männliche Pflanze bei der Frau. Gegen Erkrankungen einzelner Körperteile sollte der Verzehr der entsprechenden Teile der in Quellwasser gereinigten Alraunwurzel helfen. Gegen Schwermut dagegen war hinreichend, die Wurzel mit ins Bett zu nehmen und bei deren Erwärmung ein bestimmtes Gebet zu sprechen. In diesem Fall konnten Bucheckern die Alraune ersetzen.[64]
Unter Bezug auf Theoderich von Lucca beschrieb Guy die Fertigung und den Gebrauch eines Schlafschwamms: Ein Schwamm wurde mit einer Lösung aus Opium, dem Saft des schwarzen Nachtschattens, Schwarzem Bilsenkraut, Alraun, Efeu, Schierling und Gift-Lattich getränkt und anschließend getrocknet und gelagert. Vor der Operation wurde der Schwamm angefeuchtet und dem Patienten zur Betäubung unter die Nase gehalten.[69]
An seine Chirugia Magna hängte Guy eine Liste von häufig in der Chirurgie verwendeten Drogen an. Zur Mandragora bemerkte er darin:
„Mandragora. Ein Kraut kalt und trocken im dritten Grad mit Betäubung.“[70][71]
  • Mainzer Kräuterbuchinkunabeln.
Herbarius Moguntinus, Mainz 1484, Cap. 94[72]
Gart der Gesundheit, Mainz 1485, Kapitel 257: Mandragora alrun Man, Kapitel 258: Mandragora alrun Fraw[73] In einer 1496 bei Hans Schönsperger in Augsburg gedruckten Ausgabe steht zur Wirkung bei Patienten:
„[…] dieselbigen werden auch also seer darvon schlaffen, das sy nicht fülen das man in abschneidet ein gelid von dem leybe.“[74]
Hortus sanitatis, Mainz 1491, Kapitel 276: Mandragora vir, Kapitel 277: Mandragora femine[75]
„… Ettliche ſprechen alsſo […] vnd werd gegraben vnder dem galgen / kum von der natur eyns harnnenden diebs / das doch falſch iſt. […] Etlich falſch betrieger ſchnydent vß der wurtzlen brionia in tütſcher zungen hundskirbs / geſtalt eines menſchlichen bilds / vnd faden von reynemr garn gezogen mit einer ſubtilen nodlen durch ire höubter in geſtalt des hores / vnd ab geſchnitten nach irem begeren / dan gelegt in ein lietem [=lehmiges] erdrich / ſo gewynnet es die farb einer wurtzeln / vnd verkauffen es für die wurtzel alrun. Es iſt aber falſch …“[76]
Leonhart Fuchs, New Kräuterbuch, Basel 1543, Cap. 201:
„… Die Alraun wechßt gern in wälden vnnd ſchattechten orten. Man pflanzt ſie auch in gärten. …“[77]
Hieronymus Bock, Kräuterbuch, Straßburg 1546, Teil II, Cap. 126:
„ … Jetzgemelte Mandragora ist mir noch nit zů ſehen worden / darumb ich nit weiter daruon ſchreiben kan. …“[78]
Pietro Andrea Mattioli und Joachim Camerarius der Jüngere Kräuterbuch. Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 379r-380r:
„… Dioscorides meldet ſeiner zwey geſchlecht / das Männle vnd Weible / wachſen an viel orten deß Welſchenlands / vnd inſonderheit in Apulia auff dem Berg Gargano, dannen bringt man die öpffel / vnd die Rinden von der Wurtzlen / in vnsere Apotecken. Man zilet ſie auch in etlichen Gärten zum Spectackel / dann ich hab zu Neapel / Rom / vnd Venedig beyde Alraun in Gärten vnd Scherben für den Fenstern geſehen. …“[79][80]
  • Albrecht von Haller (Herausgeber). Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret […]. Gaumische Handlung, Ulm/Frankfurt am Main/Leipzig 1755, Spalte 952-53:
„… Es iſt das ganze Gewächs hauptſächlich wegen der Wurzel bekannt, von welcher man mehr abergläubiſches ſagt, und ſchreibet, als ſie wahrhaftig gutes an sich hat. … Die Rinde hat durchaus etwas betäubendes, welches offenbar der ganz widerwärtige und beſondere Geruch anzeiget; man brauchte hauptſächlich die Rinde der Wurzel … man bedienet ſich aber derſelben heut zu Tag faſt gar nimmer, und hält ſie für verdächtig, wenigstens zu innerlichem Gebrauch …“[81]
  • August Friedrich Hecker’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte. Camesius, Wien 1814, Band I, S. 508:
„… Man kann sie leicht entbehren, da es uns an ähnlichen Mitteln gegen Gicht, Scirrhus, Epilepsie, Hysterie, Kolik etc. nicht fehlt.“[82]

Fabeln und Riten

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Gefälschte Alraunen

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Abendländische Alraune waren (im Gegensatz zu orientalischen Originalen) bekleidet. Zudem darf angenommen werden, dass je nach Aufwand der Schnitzerei, die diesen Alraun hervorbrachte, eine Weiterverarbeitung zunehmend unwahrscheinlich wurde. Unklar bleibt auch, ob sich bei der zunehmenden Bekleidung der Figuren kirchlicher Einfluss geltend machte und wie sich diese Tendenz (sofern vorhanden), den Liebestrank-Charakter zu entfernen, mit der zunehmenden Vergeschlechtlichung der Wurzeln übereinbringen lässt – die auch dazu führte, dass man männliche von weiblichen Alraunen kaum noch unterschied. Die Alraunen-Krämer zählten zu den Gauklern. Ob dies noch eher dem Magieaspekt oder schon demjenigen der falschen Alraune Rechnung trug, muss offenbleiben.[83] In Hexenprozessen wurde der erste Aspekt wieder in den Vordergrund gebracht und gegen die entsprechenden Kräuterkundler ausgelegt. In einem Hexenprozess in Rottenburg (Württemberg) von 1650, den Bächtold-Stäubli erwähnte,[84] gestand der Angeklagte, er habe in der Nacht in einem Wald in ein Geschirr masturbiert und dieses vergraben, dass daraus ein Glücksbringer entstehe (der insbesondere für Reichtum sorgen sollte).

Ab dem 16./17. Jahrhundert fanden sich zahlreiche Legenden und Fabeln um die Alraunen. Sie gehörten zu den begehrtesten pflanzlichen Talismanen und sollten als Amulette gegen bösen Zauber und bei Verwundungen aller Art helfen. Mit unechten, aus dem Orient eingeführten Alraunwurzeln, der Wurzel der Zaunrübe, der Blutwurz (Tormentille), des Wegerichs oder des Knabenkrauts (oft mit dem Schnitzmesser nachbearbeitet) wurde reger Handel getrieben. Bächtold-Stäubli ging davon aus, dass nahezu keine in Europa als Alraune verkaufte Pflanze echt war.[85] Auch nicht-psychedelisch wirkende Pflanzen, wie Knabenkraut und die Schwertlilie waren wegen ihrer der Mandragora ähnlichen Wurzel gefragt. Häufig wurde die Alraune bzw. „Mandragora“ aus Bryonia-Wurzeln[86] hergestellt.

Um 1890 bot man in Ostpreußen so genannte Glückswurzeln an, die der gelben Schwertlilie (Iris pseudacorus) entstammten und Reichtum sowie Kindersegen versprachen (HWbDA 1, 318). Doch neben diesen beiden Aspekten, denen noch dunkel eine Ahnung von der Vermehrung zu Grunde liegen mochte, wurde zunehmend diffus jedwedes Glück an Alraunen gebunden. Anfang des 20. Jahrhunderts verkaufte nach Bächtold-Stäubli[87] das Berliner Kaufhaus Wertheim so genannte Glücksalraune für 2,25 Mark. Hierbei handelte es sich um Stücke von Allermannsharnisch und von Siegwurz, die in ein Medaillon gebracht wurden, um nahezu jedwede positive Veränderung herbeizuführen, für die je der Aberglaube sich Mittel erdacht hat: Sowohl Gesundheit, als auch Glück und Reichtum und zuletzt auch die Liebe der angebeteten Person sollte dies Medaillon verschaffen – so bekundete ein beigefügtes Zettelchen.

Nach manchen Sagen war, um einen Alraun besitzen und nutzen zu können, ein Bündnis mit dem Teufel einzugehen. Einem verstorbenen Besitzer eines Alrauns musste Brot und Geld in das Grab gegeben werden.[88] Auch das Weiterschenken vor dem Tod löste dies Problem nur bedingt, denn das Geschenkte ließ sich nicht weiter verschenken, sondern kehrte immer zum ersten Besitzer zurück.[89] Alraunen wurden nicht nur als Wurzel gedacht, sondern zum Beispiel auch als Kröte,[90] als goldene Eier legender Drache[91] oder als undefiniertes Wesen mit rollenden Augen, was der Symptomatik einer Alraunen-Vergiftung nachempfunden scheint.[92]

Das Geld konnte vom Alraun auch durch den Schornstein hereingebracht werden (vgl. Strackerjan in HWbDA 1, 320), um dann manchmal auf gleichem Wege das Haus wieder zu verlassen. Der Alraun, zu dem man ein Geldstück legte, verdoppelt dies (ebd.). Ebenso wurde die aphrodisische Funktion erweitert. Über die Geburtshilfe (vgl. Leithaeuser, Bergische Pflanzennamen, 1912, 6; nach HWbDA 1, 320) fanden die Alraune dann auch in den Kursus diffuser allgemeiner Heilmittel Eingang (vgl. auch Grimm, Sagen, S. 75 ).

1820 wurde auf dem Leineberg bei Göttingen angeblich ein „Alruneken“ mit Hilfe eines schwarzen Hundes aus der Erde geholt. In diesem Fall überlebte der Hund, was jedoch keine Verwunderung hervorrief (HWbDA 1, 319). Als hervorragende Ernteplätze galten nun auch Plätze unter dreigipfeligen Haselstauden oder solchen, die von einer Mistel befallen waren. (ebd.).

Der Ethnologe Andrew Lang beschrieb 1893 den Alraunen-Schrei:

“He who desires to possess a mandrake must stop his ears with wax so that he may not hear the deadly yells which the plant utters as it is being dragged from the earth. Then before sunrise on a Friday, the amateur goes out with a dog ›all black‹, makes three crosses 'round the mandrake, loosens the soil around the root, ties the root to the dog’s tail and offers the beast a bit of bread. The dog runs at the bread, drags out the mandrake root and falls dead, killed by the horrible yell of the plant.”

„Wer ein Mandragora besitzen möchte, muss seine Ohren mit Wachs verstopfen, damit er die tödlichen Schreie, die die Pflanze aussendet, wenn sie aus der Erde gezogen wird, nicht hören kann. Dann geht der Amateur vor Sonnenaufgang an einem Freitag mit einem Hund ›ganz schwarz‹ aus, macht drei Kreuze um die Mandragora, lockert den Boden um die Wurzel, bindet die Wurzel an den Schwanz des Hundes und bietet dem Tier ein bisschen Brot an. Der Hund rennt zum Brot, zieht die Mandrakora-Wurzel heraus und fällt tot um, getötet durch den schrecklichen Schrei der Pflanze.“

Andrew Lang: [93]

Auch Maureen und Bridget Boland[94] nennen die Alraune als Talisman mit aphrodisischer Wirkung. Sie warnten vor der narkotischen Wirkung einer Überdosis.

Wirkungsgeschichte

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Literarische Umsetzungen

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Hans Sachs kannte gefälschte Alraunen (Werke 9, hg. v. A. Keller, 16). Niccolò Machiavelli schrieb mit Mandragola 1518 eine boshafte Korruptionssatire. Grimmelshausen kannte das „Galgenmännchen“. Shakespeare erwähnt die Alraune in mehreren Werken, so in Julia:

“Alack, alack, is it not like that I, So early waking, what with loathsome smells, And shrieks like mandrakes’ torn out of the earth, That living mortals, hearing them, run mad--”

„Alack, alack, ist es nicht so, dass ich, So früh erwacht, mit abscheulichen Gerüchen, Und Geschrei von ausgerissenen Alraunen, Dass Sterbliche, die es hören, wahnsinnig werden.“

Shakespeare: [95]

Er erwähnt die Alraune auch in Heinrich IV:

„Thou whoreson mandrake, …“

„Du Hurensohn, Alraune, …“

Shakespeare: [96]

sowie in Antonius und Cleopatra:

„Charmion…
Eu’r Hoheit?
Ach!
Gib mir Mandragora zu trinken!
Wie?
Dass ich die Kluft der Zeit durchschlafe,
Wo mein Antonius fort ist!.“

[97]

und in Othello:

„[…] Der Mohr ist schon im Kampf mit meinem Gift: -
Gefährliche Gedanken sind gleich Giften,
Die man zuerst kaum wahrnimmt am Geschmack,
Allein nach kurzer Wirkung auf das Blut
Gleich Schwefelminen glühn. Ich sagt’ es wohl! -
Da kommt er. Mohnsaft nicht, noch Mandragora,
Noch alle Schlummerkräfte der Natur,
Verhelfen je dir zu dem süßen Schlaf,
Den du noch gestern hattest.“

[98]

In Ludwig Tiecks Erzählung Der Runenberg (1804) markiert das Ziehen einer Alraunenwurzel den Übergang zum Wahnsinn. Die Brüder Grimm überlieferten das Märchen Der Riese und der Schneider, in dem es heißt:

„Der Kerl kann mehr als Äpfel braten, der hat einen Alraun im Leib. Sei auf der Hut, alter Hans, das ist kein Diener für dich.“

In Der kleine Sackpfeifer (aus Irische Elfenmärchen, von Wilhelm Grimm übersetzt) nennt der Erzähler ein Schabernack treibendes Kind, das später zu den Elfen geht, einen Alraun. Und bei Goethe findet sich Mephistos Erstaunen über den Aberglauben:

„Da stehen sie umher und staunen
Vertrauen nicht dem hohen Fund,
Der eine faselt von Alraunen,
Der andre von dem schwarzen Hund.“

[99]

Dann schrieben Ludwig Achim von Arnim (Isabella) und Fouqué 1827 (Mandragora. Eine Novelle) über den Alraun. Durch Fouqués Das Galgenmännchen etablierte sich dies als Bezeichnung neben dem Wort Alraun. Und der schon oben erwähnte Heine dichtet:

„Die klügsten Waldgeister sind die Alräunchen,
Langbärtige Männlein mit kurzen Beinchen,
Ein fingerlanges Greisengeschlecht,
Woher sie stammen, man weiß es nicht recht.“

Und an anderer Stelle:

„Wo sind die Alräunchen? Ich glaube, sie halten
Sich ängstlich verborgen in Felsenspalten.
Ihr kleinen Freunde, ich komme zurück,
Doch ohne Kranz und ohne Glück.“

Klabund zeigte in Borgia den Aberglauben und die Falschheit des Christentums anhand der Alraune:

„Der Papst hatte schon Zuflucht zur Mandragora, zum Liebestrank, genommen, den ein Leibarzt aus seiner von einem schwarzen Hund bei Vollmondschein aus der Erde gezogenen Alraunwurzel gewonnen hatte. Aber der Trank hatte bisher nicht gewirkt. […] In einer Vollmondnacht ohne Alraunwurzel und schwarzen Hund ergab sich Julia, die Junge, Alexander, dem Alten. […] Alexander Borgia ließ Giulia Farnese als lebendige Heilige in feierlicher Prozession im Reliquienkasten einhertragen.“

 
Ausreißen der Alraune, Gouache von Robert Bateman

Bei James Joyce findet sich das Wurzelextrakt 1925:

„HERE’s a coughmixture scopolamine
And its equal has never been seen
’T would make staid Tutankamen
Laugh and leap like a salmon
And hid mummy hop Skotch on the green.“

was Hans Wollschläger übersetzte mit

„S GIBT ’nen Hustensaft Scopolamin,
Da steckt wirklich Musieke drin:
Sogar Tut-ench-amen
Wär’ rasch beisammen
Göß ihm hinter die Binde man ihn.“

[100]

Joanne K. Rowling benutzt dieses Motiv (siehe Begriffe der Harry-Potter-Romane), schreibt aber der Wurzel rückverwandelnde Wirkung zu.[101]

Populärkultur

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Bächtold-Stäubli nennt den Roman Alraune. Die Geschichte eines lebenden Wesens (1911) von Hanns Heinz Ewers (HDA 1, 321). Nach dem Stummfilm Alraune, die Henkerstochter, genannt die rote Hanne, den Eugen Illés 1918 drehte, verarbeitete 1928 Henrik Galeen in dem Film Alraune mit Brigitte Helm das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung einer Prostituierten mit dem Samen eines am Galgen hingerichteten Verbrechers. 1930 verfilmte Richard Oswald mit Alraune das Buch erneut, ebenfalls mit Brigitte Helm. In einer Inszenierung von Arthur Maria Rabenalt spielte 1952 in Alraune dann Hildegard Knef die besagte Tochter. Hieran scheint ein Alraune genanntes Musical nach einer Novelle von Dietmar Ludwig anzuknüpfen. Ebenso kommt die Alraune im Spielfilm Pans Labyrinth aus dem Jahr 2006 und im Horrorfilm Alraune – Die Wurzel des Grauens von 2010 vor.

Der Gitarrist Ritchie Blackmore verwendete Mandrake Root als Namen für ein geplantes Musikprojekt, bevor er 1968 Deep Purple gründete. Auf dem Debütalbum der Band, Shades of Deep Purple, findet sich ein Lied mit diesem Titel, das auf die psychoaktive Wirkung der Alraunenwurzel anspielt und bei frühen Konzerten in teils über 20 Minuten dauernden Versionen mit ausgedehnten Soli dargeboten wurde:

“I've got a mandrake root
It’s some thunder in my brain
I feed it to my babe
She thunders just the same”

„Ich habe eine Alraunenwurzel
Sie ist wie ein Donner in meinem Gehirn
Ich gebe sie meinem „Baby“
Sie fühlt den Donner genauso“

Die deutsche Metalband Edguy benannte ihr im Jahre 2001 erschienenes Album Mandrake nach dem englischen Wort für Alraune, ebenso die (mittlerweile als „Mandriva“ firmierende) Linux-Distribution Mandrake Linux.

Die Alraune erscheint in der gleichnamigen achtteiligen Erotik-Comicserie von Rochus Hahn. Den Namen verwendet auch der US-Comic Mandrake, der Zauberer (nach dem englischen Wort für Alraune).

Literatur

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  • Italo Michele Battafarano: Mandragora – Alraun – Galgen-Männlin. Grimmelshausens Auseinandersetzung mit dem Aberglauben. In: Jahrbuch für Volkskunde, Neue Folge 7, 1984, S. 179–194.
  • Dieter Beckmann, Barbara Beckmann: Alraun, Beifuß und andere Hexenkräuter: Alltagswissen vergangener Zeiten. Frankfurt am Main / New York 1990.
  • Anton Birlinger: Aus Schwaben. Sagen, Legenden, Aberglauben. Neue Sammlung. 2 Bände. Wiesbaden 1874.
  • Robert Cermak: Der magische Roman. Diss. Wien 1950.
  • Jochen Gartz: Halluzinogene in historischen Schriften. Eine Anthologie von 1913–1968. Nachtschatten-Verlag, Solothurn 1999
  • Rolf Giebelmann u. a.: Kulturgeschichtliches zur Alraune. In: Toxichem + Krimtech. Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie 69, 2002, S. 73–76, gtfch.org (PDF; 215 kB)
  • H. Harms: Anregungen und Antworten. Zum Aufsatze von Prof. Dr. Killermann über Alraun (Mandragora) in Nr. 11. In: Naturwissenschaftliche Wochenschrift Neue Folge 16, 1917, S. 351 f.
  • Walter Hävernick: Wunderwurzeln, Alraunen und Hausgeister im deutschen Volksglauben. In: Beiträge zur deutschen Volks- und Altertumskunde 10, 1966, S. 17–34.
  • Vera Hambel: Die alte Heydnische Abgöttische Fabel von der Alraun. Verwendung und Bedeutung der Alraune in Geschichte und Gegenwart. Diplom-Arbeit Passau 2002
  • Heidi Heres: Zuflucht zum Glauben – Flucht in den Aberglauben (= Kulturgeschichte des Dachauer Landes 8). Dachau 1997
  • Juljan Jaworski: Die Mandragora im südrussischen Volksglauben. In: Zeitschrift für österreichische Volkskunde 2, 1896, S. 353–361.
  • S. Killermann: Der Alraun (Mandragora). Eine natur- und kulturhistorische Studie. In: Naturwissenschaftliche Wochenschrift, NF 16, 1917, S. 137–144
  • Friedrich S. Krauss: Ein Altwiener Alraunmännchen. In: Anthropophyteia, 10, 1913, S. 29–33
  • Richard Kühnau: Breslauer Sagen. 2 Bände. Breslau 1926
  • Immanuel Löw: Die Flora der Juden. 4 Bände. 1924–1934
  • Alois Lütolf: Sagen, Bräuche, Legenden in den fünf Orten Lucern, Uri, Schwiz, Unterwalden und Zug. Lucern 1862
  • Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Band II. Olms, Hildesheim / New York 1976, ISBN 3-487-05891-X, S. 1835–1840 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938) (online)
  • Werner Manz: Volksbrauch und Volksglaube des Sarganserlandes (= Schriften der Schweizer Gesellschaft für Volkskunde 12). Basel / Straßburg 1916.
  • Heinrich Marzell: Alraun. In: Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. 10 Bände. Berlin/Leipzig 1927–1942; 3., unveränderte Auflage. Berlin / New York 2000 – abgek. als HWbDA – Band I, Berlin/Leipzig 1927, S. 312–324.
  • Ernst Mechler. Mandragora. In: R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler und G. Schneider (Hrsg.) Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage, Springer, Band 5 Drogen E-O, Berlin etc. 1993, ISBN 3-540-52638-2, S. 762–767
  • Carl Meyer: Der Aberglaube des Mittelalters und der nächstfolgenden Jahrhunderte. Basel 1884
  • Jürgen Müller: Pharmaca diabolica und Pocula amatoria. Zur Kulturgeschichte der Solanaceen-Alkaloide Atropin und Skopolamin. In: Würzburger medizinhistorische Forschungen Band 17, 1998, S. 361–373, insbesondere S. 366.
  • Claudia Müller-Ebeling: Die Alraune in der Bibel. In: Alfred Schlosser 1912, Nachdr. 1987, S. 141–149
  • Christian Rätsch: Die Alraune heute. In: Adolf Taylor Starck 1917, Nachdr. 1997, S. 87–103
  • E. L. Rauchholz: Schweizersagen aus dem Aargau. 2 Bände. Aargau 1856
  • Alfred Schlosser: Die Sage vom Galgenmännlein im Volksglauben und in der Literatur. Diss. Münster 1912 (Nachdr. Express, Berlin 1987)
  • Peter Schmersahl: Alraune – Heilpflanze und sagenhafte Zauberpflanze. In: Deutsche Apotheker Zeitung 147, 2007, S. 3666–3670
  • Wolfgang Schmidbauer: Die Magische Mandragora. In: Antaios 10, 1969, S. 274–286
  • E. Scholz: Alraunenfrüchte – ein biblisches Aphrodisiakum. In: Zeitschrift für Phytotherapie Band 16, 1995, S. 109 f.
  • Adolf Taylor Starck: Der Alraun, ein Beitrag zur Pflanzensagenkunde. Diss. (1916), Baltimore MD 1917 (Nachdr. Berlin (Express) 1997)
  • Charles J.S. Thompson: The Mystic Mandrake. Rider, London 1934.
  • Theodor Vernaleken: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Wien 1859.
  • Gerlinde Volland, Mandragora – Ikonographie einer anthropomorphen Zauberpflanze. In: Jahrbuch für Ethnomedizin und Bewußtseinsforschung 6, 1997, S. 11–38.
  • [Dr.] Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Neu bearb. v. W. Binder. 3. Auflage. Hoffmann’sche, Stuttgart 1874, vollmer-mythologie.de
  • Michael Zohary: Pflanzen der Bibel. Calwer, Stuttgart 1995, ISBN 3-7668-3397-9
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Commons: Mandragora officinarum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Der Alraun – Quellen und Volltexte
Wikisource: Eine Zauberwurzel – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Alraune – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage, hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 16.
  2. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage, unter Mithilfe von Max Bürgisser und Bernd Gregor völlig neu bearbeitet von Elmar Seebold. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1989, ISBN 3-11-006800-1, S. 22.
  3. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Erarbeitet im Zentralinstitut für Sprachwissenschaft, Berlin, unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. dtv, München 1993, ISBN 3-05-000626-9, S. 30.
  4. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1967, S. 16.
  5. Erwin Gauba: Botanische Reisen in der persischen Dattelregion (Fortsetzung). In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Band 58, 1951, S. 14 (zobodat.at [PDF]).
  6. a b Idiotikon. In: Johann Gabriel Seidl: Gedichte in der niederösterreichischen Mundart. Flinserln. Dritte Auflage. J. P. Solinger, Wien 1844, S. 283 (Digitalisat in der Google-Buchsuche) (Erstauflage der Flinserln mit Worterklärungen, 1837; Digitalisat in der Google-Buchsuche)
  7. Adelung Wörterbuch von 1811: Das Heinzelmännlein
  8. vgl. Immanuel Löw: Die Flora der Juden. Wien und Leipzig, R. Löwit Verlag Band 3, 1924, 363–368; Michael Zohary: Pflanzen der Bibel, Stuttgart 1995; Amots Dafni, Barbara Böck: Medicinal plants of the Bible—revisited. In: Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine 15:57, 2019, Tab. 1. doi:10.1186/s13002-019-0338-8
  9. Elias von Steinmeyer: Die Althochdeutschen Glossen. Band III. Sachlich geordnete Glossare. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1895 S. 51, 100, 197, 338, 387.
  10. 18. Juli 1830; aus: Ludwig Börne. Eine Denkschrift. In: Heine: Werke. Hrsg. von H. Kaufmann, Band 7, S. 120 f.
  11. Franz Köcher: Die babylonische und assyrische Medizin in Texten und Untersuchungen. 6 Bände. Berlin 1963–1980, BAM 574:I, S. 1–3.
  12. Martha Haussperger: Gab es vor Hippokrates bereits eine empirische Medizin in Vorderasien? In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 17, 1998, S. 113–128, hier: S. 121 f.
  13. Linda Farrar: Gardens and Gardeners of the Ancient World, History, Myth and Archaeology. Oxford 2016, S. 55.
  14. Barbara Böck: Babylonisch-assyrische Medizin in Texten und Untersuchungen: Erkrankungen des urogenitalen Traktes, des Enddarmes und des Anus. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes Band 98, 2008, Anm. 33.
  15. Barbara Böck: Babylonisch-assyrische Medizin in Texten und Untersuchungen: Erkrankungen des urogenitalen Traktes, des Enddarmes und des Anus. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Band 98, 2008, S. 311.
  16. William Emboden, The sacred Journey in Dynastic Egypt: Shamanistic Trance in the Context of the narcotic Water Lily and the Mandrake. Journal of Psychoactive Drugs 21/1, 63. doi:10.1080/02791072.1989.10472144
  17. a b William Emboden, The Sacred Journey in Dynastic Egypt: Shamanistic Trance in the Context of the narcotic Water Lily and the Mandrake. Journal of Psychoactive Drugs 21/1, 64. doi:10.1080/02791072.1989.10472144
  18. Emanuele Casini, Rethinking the multifaceted Aspects of Mandrake in ancient Egypt. Egitto e Vicino Oriente 41, 2018, 102
  19. vgl. Joseph Leibovitch, Gods of Agriculture and Welfare in Ancient Egypt. Journal of Near Eastern Studies 12/2, 1953, 76
  20. Cheryl Ward, Pomegranates in Eastern Mediterranean Contexts during the Late Bronze Age. World Archaeology 34/3 (Luxury Foods), 2003, Tab. 1
  21. Staatliche Museen Berlin-Dahlem, Spaziergang im Garten, Zuordnung jedoch umstritten
  22. Emanuele Casini, Rethinking the multifaceted aspects of mandrake in ancient Egypt. Egitto e Vicino Oriente 41, 2018, 101; fig. 1.
  23. Emanuele Casini, Volti eterni, guide nell'aldilà: alcune osservazioni sulle maschere funerarie ritrovate nella tomba di Sennedjem a Deir el-Medina. Egitto e Vicino Oriente 39, 2016, 69, fig. 4
  24. Emanuele Casini, Rethinking the multifaceted Aspects of Mandrake in ancient Egypt. Egitto e Vicino Oriente 41, 2018, 102.
  25. Erika Feucht: Alraune. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 144–145.
  26. Pseudo-Dioscurides de herbis feminis 13. Jh. Mandragora femina, in: Codex Vindobonensis 93, 13. Jahrhundert (Bildlink)
  27. Edition Kästner in: Hermes, Bd. 31 (1896), S. 599–600 (Digitalisat)
  28. Gart der Gesundheit 1485 (Bildlink)
  29. Hortus sanitatis 1491 Mandragora vir (Bildlink)
  30. Hortus sanitatis 1491 Mandragora femina (Bildlink)
  31. Kleines Destillierbuch 1500 (Bildlink)
  32. Leonhart Fuchs Kräuterbuch 1543 Alraun mennle (Bildlink)
  33. Hieronymus Bock Kräuterbuch 1546 Mandragora Männlein und Weiblein (Bildlink)
  34. Pietro Andrea Mattioli Kräuterbuch 1586 Alraun das Männle und Weible (Bildlink)
  35. H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 2 und 24.
  36. Wolf-Dieter Müller-Jahncke: Alraun(e). In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 42.
  37. Carl Hans Sasse: Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildung und einer Geschichtstabelle (= Bücherei des Augenarztes. Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 27 f.
  38. H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 2 und 24 (zum Mandragorawein).
  39. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, Buch IV, Cap. 76 (S. 408–11) (Digitalisat)
  40. Plinius, 1. Jh., Naturalis historia, Buch XXV, § 147–150 (Kapitel XCIV) (Digitalisat Latein); (Digitalisat Deutsch) Ausgabe Külb 1840–1864
  41. Galen, 2. Jh., De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus, lib. VII, Cap. XII/4 (nach Kühn 1826, Bd. XII, S. 67) (Digitalisat)
  42. Hieronymus Bock, Kräuterbuch, Straßburg 1546, Teil II, Cap. 126 (Digitalisat)
  43. Brigitte Hoppe. Das Kräuterbuch des Hieronymus Bock. Wissenschaftshistorische Untersuchung. Mit einem Verzeichnis sämtlicher Pflanzen des Werkes, der literarischen Quellen der Heilanzeigen und der Anwendungen der Pflanzen. Hiersemann, Stuttgart 1969, S. 327–28
  44. Massimo Venturi Ferriolo: Homer’s garden. In: Journal of Garden History. Band 9, Nr. 2, 1989, S. 94.
  45. Kurt Sprengel. Theophrast’s Naturgeschichte der Gewächse. Friedrich Hammerich, Altona 1822, Teil I Übersetzung. Buch VI, Kapitel 2.9 (Digitalisat); Buch IX, Kapitel 8.8 (Digitalisat); Buch IX, Kapitel 9.1 (Digitalisat)
  46. Philipp Kohout. Flavius Josephus‘ Jüdischen Krieg. Quirin Haslinger, Linz 1901, S. 501 (Buch VII, Kapitel 6.3) (Digitalisat)
  47. Ernst Howald und Henry E. Sigerist. Antonii Musae De herba vettonica, Liber Pseudo-Apulei herbarius, Anonymi De taxone liber, Sexti Placiti Liber medicinae ex animalibus. Teubner, Leipzig 1927 (= Corpus medicorum latinorum, Bd. IV), S. XVIII (Digitalisat)
  48. Pseudo-Apuleius. MS Ashmole 1462, 12. Jahrhundert (Bildlink)
  49. Pseudo-Apuleius, Harley MS 1585, 12. Jahrhundert (Bildlink)
  50. Pseudo-Apuleius, MS Sloane 1975, 12. Jahrhundert: (Bildlink)
  51. Pseudo-Apuleius, Harley MS 4986, 12. Jahrhundert (Bildlink)
  52. Pseudo-Apuleius, Harley MS 5294, 12. Jahrhundert (Bildlink)
  53. Pseudo-Apuleius, Codex Vindobonensis 93, 13. Jahrhundert (Bildlink)
  54. Tacuinum Sanitatis 14. Jahrhundert (Bildlink)
  55. Übersetzung des Textes nach: Franz Unterkircher. Tacuinum sanitatis ... Graz 2004, S. 78: Alraunfrüchte: kalte Komplexion im 3., trockene im 2. Grad. Vorzuziehen: große, duftende. Nutzen: wenn man daran riecht, gut gegen warme Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit; als Pflaster verwendet gegen Elefantiasis und gegen schwarze Infektion der Haut. Schaden: sie stumpfen die Sinnesempfindungen ab. Verhütung des Schadens: mit Efeufrüchten. Was sie erzeugen: sie sind nicht essbar. Zuträglich für Menschen mit warmer Komplexion, für Jugendliche, im Sommer und in südlichen Gegenden.
  56. Cod. icon. 26 der Baierischen Staatsbibliothek (BSB), Augsburg? 1520 – 1530, Blatt 59r (Bildlink)
  57. Übersetzung des Textes nach: Heide Grape-Albers, Spätantike Bilder aus der Welt des Arztes. Medizinische Bilderhandschriften der Spätantike und ihre mittelalterliche Überlieferung. G. Pressler, Wiesbaden 1977, S. 51
  58. Oswald Cockayne. Leechdoms Wortcunning, and Starcraft of Early England … 1864. Darin London, British Library, MS Cotton Vitellius C. iii (11. Jh.) als Leithandschrift. (Digitalisat)
  59. H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 24.
  60. Avicenna. Kanon der Medizin. Überarbeitung durch Andrea Alpago (1450–1521). Basel 1556, S. 249 (Digitalisat)
  61. Circa instans. Druck. Venedig 1497, Blatt 202v (Digitalisat)
  62. Pseudo-Serapion. Druck. Venedig 1497, Blatt 147v-148r (Digitalisat)
  63. Ibn al Baitar. Kitāb al-jāmiʿ li-mufradāt al-adwiya wa al-aghdhiya - Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Übersetzung. Joseph Sontheimer unter dem Titel Große Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel. Hallberger, Stuttgart, Band II 1842, S. 592–95 (Digitalisat)
  64. Charles Victor Daremberg und Friedrich Anton Reuß (1810–1868). Physica I / 56. Hildegardis Abbatissae Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum Libri Novem. Migne, Paris 1855. Sp. 1151. Nach der Handschrift Paris. Liber beate Hildegardis subtilitatum diversarum naturarum creaturarum et sic de aliis quam multis bonis. Paris. Bibliothèque Nationale. Codex 6952 f., 156–232. Vollständige Handschrift. 15. Jh. (1425–1450) (Digitalisat)
  65. Carl Jessen und Ernst Heinrich Meyer. Alberti Magni ex Ordine Praedicatorum. De vegetabilibus libri VII : historiae naturalis pars XVIII. Reimer, Berlin 1867, S. 535–36 (Digitalisat)
  66. Cpg 226, Elsass, 1459-69, Blatt 201r (Digitalisat) Algaricia heißt alrün. Die ist heiß an dem ersten grade vnd drucken an dem andern. Vnd ist zweyer hande. Die ein ist der man die ander heißt das wip. Deß wibeß name ist besser. Alrün gestossen vnd genutzet ist gut wider vergifft. Sie ist auch gut genuczt wider die leber sucht. Sie ist gut genuczt zu der lenden sucht. Sie hilfft auch der lungen sucht. Sie mynnert auch die geswollen milcz. [Fehlt in Cpg 226: Si ist gůt genutzet wider di sucht unde hilfet wider daz vallende. Si vurdirt di wip an ir suche.] Alrün ist zu allen zyten gut genüczet.
  67. Bernhard Schnell und William Crossgrove. Der deutsche Macer. Vulgatfassung. Mit einem Abdruck des lateinischen Macer floridus „De virtutes herbarum“. Kritisch herausgegeben. Niemeyer, Tübingen 2003, S. 476 haben als Quelle für das Algaricia-Kapitel im Deutschen Macer das 2 Kapitel („Agaricus“) der „Spuria Macri“ eruiert.
  68. Ausgabe. Franz Pfeiffer. Konrad von Megenberg. Buch der Natur. Aue, Stuttgart 1861, S. 406 (Digitalisat)
  69. Edouard Nicaise. La Grande Chirurgie de Guy de Chauliac. Composée en l’an 1363. Felix Alcan, Paris 1890, S. 436 (Digitalisat)
  70. Edouard Nicaise. La Grande Chirurgie de Guy de Chauliac. Composée en l’an 1363. Felix Alcan, Paris 1890, S. 650 (Digitalisat)
  71. Hieronymus Brunschwig, Buch der Chirurgie, Straßburg 1497, Blatt 127r: Mandragora alrun krut kalt vnd drucken im andern vnd macht fücht aber die rind der wůrtzlen macht schlaffen vnd benimpt die sin vnd entpfindung (Digitalisat)
  72. Herbarius Moguntinus, Mainz 1484, Cap. 94 (Digitalisat)
  73. Gart der Gesundheit, Mainz 1485, Kapitel 257-58 (Digitalisat)
  74. Ludwig Brandt, Karl-Heinz Krauskopf: „Eine Entdeckung in der Chirurgie“. 150 Jahre Anästhesie. In: Der Anaesthesist. Band 45, 1996, S. 970–975, hier zitiert: S. 970.
  75. Hortus sanitatis, Mainz 1491, Kapitel 276-77 (Digitalisat)
  76. Hieronymus Brunschwig, Kleines Destillierbuch, Straßburg 1500, Blatt 19v-20r (Digitalisat)
  77. Leonhart Fuchs, Kräuterbuch, Basel 1543, Cap. 201: (Digitalisat)
  78. Hieronymus Bock, Kräuterbuch, Straßburg 1546, Teil II, Cap. 126: (Digitalisat)
  79. P. A Mattioli und J. Camerarius d. J. Kräuterbuch. Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 379r-380r (Digitalisat)
  80. In der 1. Ausgabe Venedig 1554, S. 478: „… Mandragorae utrunque genus frequens nascitur in compluribus Italiae locis, praesertim in Apulia Gargano monte, unde radicum cortices, & poma herbarii quotannis ad nos conuehunt. Habentur & in uiridariis spectaculi gratia. Etenim Neapoli, Romae, & Venetijs utraque Mandragoram in hortis & uasis fictilibus sat am uidimus. …“ (Digitalisat)
  81. Albrecht von Haller (Herausgeber). Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon […]. Gaumische Handlung, Ulm/Frankfurt am Main/Leipzig 1755, Spalte 952-53 (Digitalisat)
  82. August Friedrich Hecker’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte. Camesius, Wien 1814, Band I, S. 508 (Digitalisat)
  83. vgl. HWbDA 1,319
  84. HWbDA 1, 318 nach Birlinger 1874, I, 162
  85. HWbDA 1,316
  86. Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 146.
  87. HWbDA 1, 318
  88. Meyer 1884, 64
  89. Manz 1916, 99
  90. Lütolf 1862, 192 f.
  91. Vernaleken 1859, 260
  92. Rauchholz 1856, II, 43
  93. Andrew Lang, Custom and Practice
  94. Maureen und Bridget Boland, Was die Kräuterhexen sagen: Ein magisches Gartenbuch. Frankfurt 1997
  95. Shakespeare, Romeo and Juliet 4,3,45-48
  96. Shakespeare, Henry IV, 2, 1.2
  97. Shakespeare, Antonius und Cleopatra, 1, 5
  98. Shakespeare, Othello, 3, 3
  99. Goethe, Faust II; v4977-4980; (=MA 18.1, 116)
  100. James Joyce, Kammermusik; Frankfurt a. M. 1982, 110
  101. Joanne K. Rowling: Harry Potter und die Kammer des Schreckens. S. 96 f.