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Moppels Abentheuer

Aus Wikipedia
Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.
Daten
Titl: Moppels Abentheuer
Originaltitl: Moppels Abentheuer im Viertel unter Wiener Wald[1] in Neu-Seeland und Marokko
Goddung: .Posse. in zwei Aufzügen
Originalsproch: Deutsch
Autor: Johann Nestroy
Musi: Adolf Müller senior
Eascheinungsjoar: 1837
Uaauffiahrung: .5. Mai. 1837
Oat vo da Uaauffiahrung: .Theater an der Wien in Wean
Oat und Zeid vo da Handlung: Die Handlung spielt theils in Europa, theils in Australien, theils in Afrika
Personen
  • Lord Steolequeastle[2]
  • Moppel, sein Diener
  • Maikäfer, ein reicher Bauer in Unterösterreich
  • Peppi, sein Mündel
  • Brand, Dorfrichter
  • Dachs, Nachtwächter
  • Müller, Herrschaftlicher Verwalter
  • Blau, Schreiber auf dem Schlosse
  • Stock, Balg, Bauern
  • Bölzer, ein Bauer aus Oberösterreich
  • Xura, Häuptling in Neu-Seeland
  • Erilla, seine Tochter
  • Ralock, Mannar, Anführer der neuseeländischen Krieger
  • der weise Rupumbo[3]
  • Ramram, Statthalter von Tarindet im Marokkanischen Reiche
  • Zetulbe, dessen erste Favoritin
  • Hermine, deren Sklavin, eine Europäerin
  • Halib, Anführer der Wache
  • Kurdan, Gärtner in Ramrams Pallaste
  • William
  • ein Wirth, ein Bauer
  • zwei Stumme
  • Bauern, Neuseeländische Wilde, Marokkanische Große, Korsaren, Sklaven, Sklavinnen, Soldaten, Volk

Moppels Abentheuer im Viertel unter Wiener Wald in Neu-Seeland und Marokko is a Poss'n in zwaa Aufzüg vom Johann Nestroy. Des Stück is 1837 entstaund'n und aum 5. Mai von dem Joahr im Theater an der Wien zum eascht'n Moi aufg'füaht wua'n.

Da Maikäfer vabiat denan Duafbuasch'n, sei Mündel Peppi weidahin zum auschmåcht'n, wås dera owa goa net passt:

„Ich bin ein Frauenzimmer, folglich eitel, und die Eitelkeit braucht eine Nahrung, so gut als jede andere Leidenschaft, drum vergönn der Herr Göd meiner Eitelkeit die schlechte Nahrung, mit der sie sich begnügen muss, weil in diesen Schluchten nichts besseres zu finden ist.“ (Actus I, 3. Scene)[4]

Wia da Lord Steolequeastle mit sein' Diena Moppel aukummt, hoit de Peppi de zwaa z'eascht fia Vabrecha, des kläat si owa g'schwind auf. Da Moppel und de Peppi kriag'n se gegnseitich liab, owa da Lord håt plötzlich vua, in Stüll'n Ozean zum bereis'n. De Peppi vaspricht in Moppel, dass' auf eahm woat'n wiad.

Des Schiff von de zwaa scheitat aun ana Klipp'n, da Lord is scheinboa dasoff'n, da Moppel wiad aun de neuseeländische Küst'n g'schwabt und vom weis'n Rupumbo ois Opfa füa de Götta bestimmt. Obwoi si de Erilla bei an Fest – dabei zag'n zwaa Wülde (des san de zwaa Akrobat'n) eahnare Künst' – füa eahm eisetzt, is sei Schicksoi off'nboa fix, owa då wiad in Häuptling Xura sei Duaf von Korsar'n übafoi'n, de wo in Moppel und de zwaa Akrobat'n vaschlepp'n.

Da Moppel is nåch Marokko vakaft und a Sklav' beim Ramram wua'n. Ea mechtat unbedingt mit seine zwaa stumman Begleita (de Akrobat'n) aus dera Sklaverei entkumma:

„Die Sache ist einstimmig beschlossen, denn ich bin der einzige, der eine Stimme hat.“ (Actus II, 3. Scene)[5]

Dabei hülft eahm de Leid'nschåft, de wås de Zetulbe füa eahm kriagt håt, und aa zwaa europäische Sklav'n, da William und de Hermine, mecht'n mit eahm davaurenna. Zetulbe üwalåsst eahna auhnungslos in Schlüss'l füa'r a Neb'ntüarl, se entkumman auf a Schiff und de Marokkaner vafoig'n's vageblich.

Im hamatlichen Duaf wiad gråd a Kirtåg ausg'richt', den da neuche Gutsherr, da Lord Steolequeastle, varaunstoit'. Ea is vua'r an Joahr do net dasoff'n und feiat in Joahreståg von seina Rettung. Da William, dea wo de Hermine g'heirat håt, stöllt si ois da Sohn vom Lord ausse, da Moppel ois sei Retter is eb'nfois wieda doda. Ea trifft de Peppi, de wo wiakli treu auf eahm g'woat håt:

„Komm an mein Herz, du seltenes Geschöpf!“ (Actus II, 23. Scene)[6]

Olle wea'n zu ana Artist'nvuastöllung auf's Schloss eig'låd'n und mit Kunststückln von dene zwaa „Stumman“ is des G'spüi aus.

Weaksg'schicht'

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Da Nestroy håt des Stückl ois Auftrågoawat g'schrieb'n, um dene zwaa englisch'n Akrobat'n und Viechaimitatoa'n W. Lawrence und P. Redisha an passend'n Rauhman füa eahnare Kunststückln zum geb'n. Im eascht'n Akt san's ois neuseeländische Wülde vakleidet, im Finale vom zweit'n Akt ois de zwaa „Stumman“. De Artist'n san 1838 und 1839 aa im Parisa Cirque-Olympe mit an groß'n Eafoig auftret'n.[7] Füa'n Direkta Carl Carl woa'n's de Hauptattrakteaunan von dene Vuafüahrungan, wia scho de prominente Eawähnung auf'n Theatazedl deitli zagt. Da Nestroy håt de Aufgåb kriagt, a passend's Drumumadum zum vafåss'n, wofüa'r a etliche von seine früachan Ideen vawend't håt. A Oregenäuhaundschrift is füa des Weak net g'fund'n wua'n, es gibt owa vier fåst identische Theatamanuskript',[8] und a Partetua[9].

A Vualåg füa des Weak is net zum feststöll'n, es vawendt olladings Vasåtzstückln aus dera Tradeteaun vom Alt-Wiener Volkstheater. Füa de Marokko-Szenarie weist da Franz H. Mautner auf Aukläng' aunan Mozart sei Die Entführung aus dem Serail hi. Da Otto Rommel siacht in Adolf Bäuerle sei Zauwag'spül „Wien, Paris, London und Constantinopel“ ois megliche Vualåg, weu nämli da Nestroy 1826 in Brünn dådrin auftret'n is.

De meist'n zeitgenössisch'n Kritika hau'm üwa de Leistungan von de zwaa Akrobate g'schrieb'n – se san sogoa mit dem daumois berühmt'n Artist'n Eduard Klischnigg vaglich'n wua'n, füa den da Nestroy 1836 Der Affe und der Bräutigam g'schrieb'n håt. Aa da Wenzel Scholz is füa sei Doastöllung g'lobt, des Stückl söwa eha ois unbedeutend bezeichnet wua'n. Im Der Humorist[10] vom 10. Mai woa zum les'n:

„Es lässt sich über dieses neueste Produkt der Nestroy'schen Muse mit dem besten Willen nichts Lobenswerthes sagen.“[11]

Da Nestroy håt z'eascht in „Moppels Abenteuer“ söwa net mitg'spüit, ea woa in gaunz'n Mai auf Tournee in Pest und Ofen; da Wenzel Scholz woa da Moppel, da Franz Gämmerler da William, da Friedrich Hopp da Maikäfer, da Ignaz Stahl da Ramram, de Eleonore Condorussi de Erilla und in Nestroy sei Leb'nsgefäahtin Marie Weiler de Hermine. Eascht åb'n 5. Juni håt da Nestroy vom Scholz de Moppel-Roi'n üwanumma. Då drüwa woa'r im Wanderer vom 7. Juni zum les'n:

„Obwohl letzterer im Allgemeinen viel drolliger war und gewisse Momente durch sein komisches Pathos außerordentlich hob, so war Nestroy wieder durch sein classisches Phlegma, durch den ungemein lachenerregenden Vortrag gewisser Worte ein genügender Ersatz.[12]

1844 is des Stückl im Leopoldstädter Theater mit'n Nestroy in da Hauptroi'n no amoi vawend*t wua'n und zwoa ois Rauhman füa's Auftret'n von ana echt'n dressiat'n Giraff'n.

  • Helmut Ahrens: Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht. Johann Nestroy, sein Leben. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7973-0389-0; S. 193.
  • Fritz Brukner/Otto Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe in fünfzehn Bänden, neunter Band, Verlag von Anton Schroll & Co, Wien 1927, S. 367–434, 614–626.
  • W. Edgar Yates (Hrsg.): Johann Nestroy; Stücke 12. In: Jürgen Hein/Johann Hüttner: Johann Nestroy, Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Jugend und Volk, Wien/München 1982, ISBN 3-7141-6964-4; S. 83–135, 177–215.
  1. Viertel unter Wiener Wald = Niederösterreich ist in die Viertel ober und unter dem Wienerwald (südlich der Donau), sowie in die Viertel ober und unter dem Manhartsberg (neadlich der Donau) eingeteilt
  2. Steolequeastle is a anglisiert's Wuatg'spül mit'n weanarisch'n Quastel = Quaste
  3. auch Rumpumbo
  4. W. Edgar Yates: Johann Nestroy; Stücke 12. S. 89.
  5. W. Edgar Yates: Johann Nestroy; Stücke 12. S. 115.
  6. W. Edgar Yates: Johann Nestroy; Stücke 12. S. 134.
  7. Théophile Gautier: Histoire de l'art dramatique en France depuis vingt-cinq ans. Band 1, Edition Hetzel Librairie Magnin 1859; S. 154–155.[1]@1@2Vorlage:Toter Link/books.google.ch (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)
  8. 1. in dera Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, I.N. 142.407; 2.–4. in dera Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek Schw 12
  9. Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, MH 710
  10. Der Humorist, Zeitschrift für Scherz und Ernst, Kunst, Theater, Geselligkeit und Sitte, Herausgeber Moritz Gottlieb Saphir von 1837 bis 1862.
  11. W. Edgar Yates: Johann Nestroy; Stücke 12. S. 187.
  12. W. Edgar Yates: Johann Nestroy; Stücke 12. S. 193.