Martina Lackner-Keil coachte im Sommer noch Olympia-Turnerin Charlize Mörz für Paris, jetzt wirft sie als Pitcherin im Softball, also dem weiblichen Pendant zum Baseball, wieder die Bälle bei der EM in den Niederlanden. Die 41-jährige Linzerin ist eine echte Sportweltenbummlerin.
Kraft-Trainerin für Olympia-Turnerin Charlize Mörz, Spielerin in der österreichischen und (!) tschechischen Softball-Liga, sowie nebenbei auch noch immer wieder Coach bei den finnischen Damen. Hat Martina Lackner-Keils Tag mehr als 24 Stunden? „Nein“, lacht sie, „mit guter Planung geht sich das alles schon irgendwie aus!“ So spielt sie zum Beispiel in der Regel an Feiertagen und Wochenenden in der heimischen Liga, den Rest der Zeit dann bei den Nachbarn. Knapp wird's aber trotzdem manchmal: „2020 sind wir mit meinem Team Witchers Linz Meister geworden, ich bin in der Nacht dann noch losgefahren und hab am nächsten Tag schon wieder in Tschechien gespielt!“
Der Traum von Olympia
Gut, so viel zum Softball-Kalender. Der Brotberuf als Sportwissenschaftlerin muss sich da aber auch noch irgendwie ausgehen, oder? „Da mache ich keine 40 Stunden, bin nur Teilzeit tätig.“ Eben unter anderem als Athletik-Coach für die junge Charlize Mörz, mit der sich Lackner-Keil heuer einen Traum erfüllen durfte. „Ich war selbst früher Kunstturnerin, hab von den olympischen Spielen geträumt. Das hab ich jetzt zumindest als Betreuerin endlich aus der Ferne miterleben dürfen!“
Mit ihrer wahren Liebe, dem Softball, wird's da eher schwierig werden, müsste man (womöglich) die aktuell laufende Europameisterschaft in den Niederlanden gewinnen. „Der Olympia-Quali-Modus steht noch nicht ganz fest. Es kann auch sein, dass es nach der Weltrangliste ausgewählt wird!“ Wobei auch hier die Chancen für die rot-weiß-roten Damen überschaubar wären. Und das, obwohl man in Utrecht in der Vorrunde groß aufspielte, als Gruppensieger in die Zwischenrunde einzog (10:0 gegen Schweden, 12:0 gegen Ungarn, 8:1 gegen Kroatien).
„Heim-EM“ in den Niederlanden
Nicht zuletzt wegen einer Martina Lackner-Keil in Höchstform. Dass das ausgerechnet bei den „Oranje“ der Fall ist, ist dabei absolut kein Zufall. Von 2009 bis 2012 spielte Martina dort in der Top-Liga, überlegte gar nicht mehr nach Hause zurückzukehren. Kann man also fast von einer „Heim-EM“ sprechen? „Auf jeden Fall! Ich kenne hier extrem viele Menschen. Meine beste Freundin und ihr Sohn wohnen auch hier und haben mich bei den Spielen besucht. Das war natürlich eine wunderschöne Überraschung!“
An der müssen die österreichischen Damen jetzt auch sportlich feilen. In der aktuell laufenden Zwischenrunde geht's gegen die absolute Elite, fing man sich zum Start am Montag gegen Frankreich, am Dienstag gegen die Gastgeberinnen jeweils ein 0:7 ein. Einzig gegen die Nachbarn aus Deutschland gab‘s ein knappes 1:0. Vorerst bleibt trotzdem zu hoffen, dass die Olympia-Teilnahme nicht vom EM-Sieg abhängt...
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