Anonym: Edda | |
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Sinken in die Welt des Schreiens,
Und der Hölle Gitter hört ich mir zur Linken
Schaurig erschallen.
Wie ich von der Welt mich wandte;
Doch heller schien sie mir und herlicher
Als ich sie noch je gesehen.
Als säh ich Gott den Schöpfer selbst.
Ich neigte der herlichen heut zum letzten Mal
In dieser Welt des Wehs.
Daß sonst mir nichts bewust mehr war.
Die Höllenflüße hallten zur Linken mir
Gemischt mit manches Menschen Blut.
Der Schrecken voll und Schmerzen,
Denn mein Herz, das hart bedrängte,
Zerging in Angst und Ohnmacht.
Ich war der Welt schier halb entwandt;
Die Zunge stand mir starr im Munde,
So fühlt’ ich sie von Frost erfaßt.
Nach jenem trüben Tage;
Der blaue Himmel verbarg sich mir,
In Schmerzen entschwand die Besinnung.
Entflog der bangen Brust.
Er schwang sich hoch empor und setzte sich nirgends,
Daß er zur Ruhe kommen konnte.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/333&oldid=- (Version vom 31.7.2018)