Anonym: Edda | |
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Doch übel gereut dich, wenn du Alles weist.
Was sie dir vermachten, ich meld es dir jetzt:
Stäte Besorgniss; ich sterbe denn auch.
Noch halbmal hülfreichern; unser Heil verschmähn wir oft.
Mit Mägden tröst ich dich und manchem Kleinod,
Schneeweißem Silber wie du selbst es wählst.
Sühne verschmäht’ ich eh Solches erging.
Galt ich für grimmig, nun bin ich es gar;
Den Harm verhehlt’ ich dieweil Högni lebte.
Viel Spiele zusammen spielten wir im Walde.
Grimhild gab uns Gold und Halsschmuck.
Du magst mir nicht büßen meiner Brüder Mord:
Was du thust und läßest, leid ist mir Alles.
Die Krone verdirbt, wenn die Zweige dorren;
Wenn der Bast gebricht geht der Baum zu Grunde:
Du allein magst, Atli, aller Dinge nun walten.“
Offen war die Arglist, hätt er geachtet drauf.
Schlau hehlte Gudrun des Herzens Meinung;
Leichtsinnig schien sie auf zwei Schultern zu tragen.
Atli wollte auch seine Todten ehren.
Daß Füll und Überfluß bei der Feier war.
Streng war die Stolze den Entstammten Budlis:
Gegen den Gatten sann sie grause Rache.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/243&oldid=- (Version vom 31.7.2018)