Anonym: Edda | |
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Bald flammt’ am Reisig die trockne Föhre,
Das winddürre Holz, vor Wölundur.
Der Alfengesell: einen vermisst’ er,
Dachte, den hätte Hlödwers Tochter:
Alhwit die holde war heimgekehrt.
Doch er erwachte wonneberaubt.
Merkt harte Bande sich um die Hände,
Fühlt um die Füße Feßeln gespannt.
Den freien Mann? wer feßelte mich?“
Wo erwarbst du, Wölundur, Weiser der Alfen,
Unsere Schätze in Ulfdalir?
Fern ist dieß Land den Felsen des Rheins.
Mehr der Kleinode mochten wir haben,
Da wir heil daheim in der Heimat saßen.
König Nidudr gab seiner Tochter Bödwild den Goldring, den er vom Baste gezogen in Wölundurs Haus; aber er selber trug das Schwert, das Wölundur hatte. Da sprach die Königin:
Und unsers Kindes Ring.
Wild glühn die Augen dem gleissenden Wurm.
So zerschneidet ihm der Sehnen Kraft
Und laßt ihn sitzen in Säwarstadr.
So wurde gethan, ihm die Sehnen in den Kniekehlen zerschnitten und er in einen Holm gesetzt, der vor dem Strande lag und Säwarstadr hieß. Da schmiedete er dem König allerhand Kleinode, und Niemand getraute sich, zu ihm zu gehen als der König allein. Wölundur sprach:
Anmerkungen (Wikisource)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/137&oldid=- (Version vom 18.8.2016)