Anonym: Edda | |
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Und die Asinnen all zum Gespräch:
Darüber beriethen die himmlischen Richter,
Warum den Baldur böse Träume schreckten?
Verschwunden des süßen Schlummers Labe.
Da fragten die Fürsten vorschaunde Wesen,
Ob ihnen das wohl Unheil bedeute?
Ullers31 Freund, so einzig lieblich.“
Darob erschraken Swafnir und Frigg,
Und alle die Fürsten sie faßten den Schluß:
Frieden erbitten, daß sie Baldurn nicht schaden.“
Alles schwur Eide, ihn zu verschonen;
Frigg nahm die festen Schwür in Empfang.
Verschwunden schienen ihm die Schutzgeister all.
Die Asen berief er Rath zu heischen;
Am Mahlstein gesprochen ward mancherlei.)
Und schwang den Sattel auf Sleipnirs42 Rücken.
Nach Nifelheim hernieder ritt er;
Da kam aus Hels Haus ein Hund ihm entgegen,
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/042&oldid=- (Version vom 31.7.2018)