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Eniautos (Ἐνιαυτός), das Jahr personifiziert; mit den Horen zugleich angerufen, Orph. εὐχὴ πρ. Μουσαῖον 18. Daß nicht nur Chronos, sondern auch Hemera und Nyx, Men und E. göttlich verehrt und in Hymnen gefeiert wurden, sagt Proklos z. Plat. Tim. 251 C. D. 266 D. Nach [2569]Aelian.π. προνοίας (frg. 19 Hercher bei Eustath. in Dionysios 94 453) war zu Gadeira dem B. ein Altar errichtet und ein anderer dem Men, also je ein Altar zu Ehren des kürzeren und des längeren Zeitabschnittes. So läßt auch Ovid. met. II 25ff. in der Umgebung des thronenden Sonnengottes Personifikationen weilen wie Dies, Mensis und Annus, die Saecula, die Hοren, Ver, Aestas, Autummis und Hiems. Im Festzug des Ptolemaios II. Philadelphos schritt zwischen zwei Seilenen ein größerer Mann, vier Ellen messend, in tragischer Haltung und Maske, mit dem goldenen Horn der Amaltheia (s. Bd. I S. 1721, 53) als E.; es folgten die Penteteris und die vier Horen, Kallixenos bei Athen. V 198 a (FHG III 60). Panofka Rh. Mus. II 1828, 449f. Auf E., bezw. (Novus) Annus (s. d.) wurde gedeutet: a) die Xantener Erzfigur eines Knaben im Kgl. Museum zu Berlin, Wieseler Arch. Ztg. XIX 1861, 137 z. Taf. CXXXIII. CXXXIV; b) das nackte Knäblein, das an einem Füllhorn zu tragen hat, auf Bronzemedaillons, die 185 n. Chr. unter Commodus geprägt sind, Wieseler a. O. 137ff. z. Taf. CXLVII 6–9; Wieseler hat es zunächst als Plutos oder E., dann noch bestimmter als Novus Annus bezeichnet; c) wiederum ein nacktes Knäblein, rechts neben der letzten der Horen, ,wie diese, mit Attributen des Erdensegens versehen‘, auf dem Triptolemossaikophag von Wiltonhouse, Brunn Kl. Schr. I 63 (S.-Ber. Akad.: Münch. 1875, I 26); dagegen Rich. Förster, der auf Plutos deutet, Arch. Ztg. XXXIII 1875, 84. Vgl. Roscher Myth. Lex. III 473f.