MKL1888:Mauch
[349] Mauch, Karl, Afrikareisender, geb. 7. Mai 1837 zu Stetten in Württemberg, besuchte die Realschule in Ludwigsburg, 1854–56 das Lehrerseminar in Gmünd und erhielt zu Isny eine Anstellung als Lehrgehilfe. Aber schon frühzeitig beschäftigte ihn der Gedanke, zur Erweiterung der Kenntnis Afrikas beizutragen, und so verwandte er alle freie Zeit zu weiterer Ausbildung, um sich für seinen Zweck vorzubereiten. Auf einer Hofmeisterstelle in Österreich blieb er bis 1859; darauf widmete er sich 1860–62 dem Studium des Arabischen und suchte medizinische Kenntnisse zu erlangen. 1863 begab er sich nach London, wo er unter den mißlichsten Umständen fünf Monate lang naturwissenschaftliche Studien trieb; dann ging er nach Südafrika. In drei Jahren durchwanderte er die Transvaalsche Republik und fertigte eine genaue Karte derselben an, welche durch seine spätern Reisen noch wesentlich berichtigt wurde. 1866 ging er mit einem Elefantenjäger über Mosilikatse durch das Gebiet zwischen Sambesi und Limpopo und entdeckte unweit der portugiesischen Niederlassung Tete ausgedehnte Goldfelder. 1868 ging er unter den größten Beschwerden von Pretoria über den Limpopo und auf einer ganz neuen Route nach Inyati, von wo er Anfang 1869 nach Potschefstroom zurückkehrte. 1870 und 1871 war er dann mit Erforschung des die Diamantenfelder durchfließenden Vaal beschäftigt, und Mitte 1871 ging er von Albasini aus über den Limpopo ins Gebiet der Makalaka und entdeckte die Ruinen von Zimbabye, in denen er das Ophir der Bibel gefunden zu haben glaubte, welche Meinung indes von den Forschern Europas fast einstimmig verworfen wurde. Bei Sena kam er an den Sambesi und traf im Dezember 1872 wieder in Europa ein. Hier war er eine Zeitlang Geschäftsführer in einer Zementfabrik in Blaubeuren, bis 4. April 1875 ein unglücklicher Sturz seinem Leben ein Ende machte. Außer zahlreichen Berichten, namentlich in „Petermanns Mitteilungen“, hat M. „Reisen im Innern von Südafrika 1865–72“ (Gotha 1874) veröffentlicht.
[558] Mauch, Karl, Afrikareisender. Seine Biographie schrieb Mager (Stuttg. 1890).