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Duldsam

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Textdaten
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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Duldsam
Untertitel:
aus: Zu guter Letzt. In: Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Band 4, S. 305-306
Herausgeber: Friedrich Bohne
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1960]
Verlag: Vollmer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Wiesbaden u. Berlin
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstausgabe 1904
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[305]
DULDSAM


Des Morgens früh, sobald ich mir
Mein Pfeifchen angezündet,
Geh ich hinaus zur Hintertür,
Die in den Garten mündet.

5
Besonders gern betracht ich dann

Die Rosen, die so niedlich;
Die Blattlaus sitzt und saugt daran
So grün, so still, so friedlich.

Und doch wird sie, so still sie ist,

10
Der Grausamkeit zur Beute;

Der Schwebefliegen[1] Larve frißt
Sie auf bis auf die Häute.

Schluppwespchen flink und klimperklein,
So sehr die Laus sich sträube,

15
Sie legen doch ihr Ei hinein

Noch bei lebendgem Leibe.

Sie aber sorgt nicht nur mit Fleiß
Durch Eier für Vermehrung,
Sie kriegt auch Junge hundertweis

20
Als weitere Bescherung.


[306]
Sie nährt sich an dem jungen Schaft

Der Rosen, eh sie welken;
Ameisen kommen, ihr den Saft
Sanft streichelnd abzumelken.

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So seh ich in Betriebsamkeit

Das hübsche Ungeziefer
Und rauche während dieser Zeit
Mein Pfeifchen tief und tiefer.

Daß keine Rose ohne Dorn,

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Bringt mich nicht aus dem Häuschen.

Auch sag ich ohne jeden Zorn:
Kein Röslein ohne Läuschen!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Schwebeflegen