Zum Inhalt springen

Die Wallfahrtskirche von Bickesheim

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: L. H. B.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Wallfahrtskirche von Bickesheim
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 358–359
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[358]
Die Wallfahrtskirche von Bickesheim.

Diese Kirche ist uralt; davon zeugt ein Glöcklein auf dem Thurm; auf ihr ist in lombardischen Schriftzeichen die Jahrzahl 918 eingegraben. Demnach ist diese Glocke wahrscheinlich eine der ältesten in Teutschland und schon damals aus Wälschland gebracht worden, vielleicht auf Veranlassung der heiligen Mechtildis, Gemahlin Kaisers Heinrich I., die um diese Zeit lebte und viele Kirchen und Klöster gestiftet hat. Von nun an war die Umgebung dieses Kirchleins eine Freistätte, die sich weit hinaus erstreckte. Wie wohl mag es oft manchem Unglücklichen gewesen seyn, wenn er, auf der Flucht vor seinen Verfolgern, den Klang des der Mutter Gottes geweihten Glöckleins vernahm, das ihm Sicherheit und Ruhe verhieß! Ist’s doch auch schon lange her, daß es ins Brautbett läutete dem ritterlichen Markgrafen Rudolf und seiner geliebten Kunigunde! Denn noch sieht man die Badischen Wappen mit der Ebersteinischen Rose auf den alten Säulen und Fenstern der Kirche, und an [359] dem Marienbild hängt eine uralte Münze, worauf ein christliches Brautpaar abgebildet ist, mit einer gothischen Inschrift, die zu teutsch lautet:

„Es knüpfte der Jungfrau ersehnete Hand
Des heiligen Bündnißes freundliches Band.“

Man deutet dies auf Markgraf Rudolf I., der mit Kunigunde von Eberstein sich vermählte, wodurch die nachbarlichen Häuser Baden und Eberstein sich aufs Innigste verbanden. – Auch das gegen den Rhein hin gelegene Dorf Forchheim, Filial von der Pfarrei Mörsch, war vor Alters ein berühmter Ort der Gegend, wo die alten Grafen des Albgau’s ihre Malle oder Landgerichte hielten.

L. H. B.