Der Reitersprung
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Der Reitersprung.
Unweit des Klosters Allerheiligen rauscht die Lierbach in einem schauerlichen Abgrunde über gewaltige Felsen und Steinblöcke. Den Neugierigen, der an den Rand der Klippen tritt und in die jähe Tiefe hinabschaut, faßt plötzlicher Schwindel. Ein einziger Fehltritt – und unvermeidlicher Tod wäre das Loos. Bis hierher verfolgten im dreißigjährigen Kriege einige Oesterreichische Reiter einen Schwedischen. Da der tapfere Flüchtling hier keinen Ausweg mehr sah und eher Alles versuchen wollte, als sich gefangen geben, trieb er rasch sein Pferd zu einem gewaltigen Sprung über den breiten, grausigen Abgrund. Allein dem bereits erschöpften Thiere fehlte die nöthige Kraft; es sprang zu kurz, und Roß und Reiter zerschellten an den Klippen der Tiefe.
(S. „Sagen aus Baden und der Umgegend.“ Carlsruhe 1834.)