Tranken Jubel sich und Stärke,
Wenn ich mit dem Becher kam,
Lebten nur der Lust, dem Werke,
Ließen keine Zeit dem Gram.
25
„Aber einsam steh’ ich oben
Mit dem alten Grafentrank;
Niemand kommt mehr, ihn zu loben. –
Seyd zu stolz ihr für den Dank,
Für die Freude schon zu weise,
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Für den Frühling schon zu alt,
Für ein herzlich Lied zu leise,
Für die Liebe schon zu kalt?
„Fahret hin, ihr Freudenlosen,
Bittet ab euch jede Lust,
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Uebersehet meine Rosen,
Meiner Sänger kleine Brust.
Daß sie nicht vergebens leben,
Nicht umsonst ihr Lied erwacht,
Muß ein Geist vom Himmel schweben,
Huldigen der frommen Pracht.
Georg Rapp.
↑[155] Vergleiche mit dieser Romanze „Das Burgfräulein von Windeck“ von Al. Schreiber, Seite 151 ff.