Bist Du nun tot?
Es war ein Schatten, der darüber fegt,
Der in der ungewissen Dämmrung kroch
Vom Vorhang, der im Nachtwind Falten schlägt.
Dein leises Stöhnen von der Hände Druck.
Das ist der Würgemale tiefe Spur,
Du nimmst ins Grab sie nun als letzten Schmuck.
Die weißen Brüste schimmern hoch empor
Das aus dem Haar den Silberkamm verlor.
Bist Du das, die ich einst so heiß umschlang?
Bin ich denn der, der einst bei Dir geruht
Vor Liebe toll und bittrer Leidenschaft,
Und Deine Brüste trank wie Traubensaft?
Bin ich denn der, der so voll Zorn gebrannt
Wie einer Höllenfackel Göttlichkeit,
Und Deine Kehle wie im Rausch umspannt,
Ist das nicht alles nur ein wüster Traum?
Ich bin so ruhig und so fern der Gier.
Die fernen Glocken zittern in dem Raum,
Es ist so still wie in den Kirchen hier.
Wo bist Du nun? Was gibst Du Antwort nicht?
– Ihr nackter Leib ist kalt und eisesklar
Im blassen Schein vom blauen Ampellicht. –
Was ließ sie alles auch so stumm geschehn.
O wäre nur ein Tropfen Bluts zu sehn.
Was ist das, hat sie ihren Kopf gewiegt?
Ich will hier fort. – Er stürzt aus dem Gemach.
Der Nachtwind, der im Haar der Toten zischt,
Gleich schwarzer Flamme, die im Sturm verlischt.