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Textdaten
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Autor: |
Klabund
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Illustrator: |
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Titel: |
Ballade
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Untertitel: |
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aus: |
Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern!, S. 39
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Herausgeber: |
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Auflage: |
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Entstehungsdatum: |
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Erscheinungsdatum: |
1913
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Verlag: |
Erich Reiß Verlag
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Drucker: |
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Erscheinungsort: |
Berlin
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Übersetzer: |
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Originaltitel: |
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Originalsubtitel: |
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Originalherkunft: |
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Quelle: |
commons
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Kurzbeschreibung: |
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Siehe auch Dirnenlieder
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Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bild
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De Klabund Morgenrot 39.png
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Bearbeitungsstand
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fertig
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[39] Ballade
(für Frank Wedekind)
Mein Vater war ein Seebär,
Meine Mutter kam aus Holland her,
Sie hatte Blondhaar, wie Gold so schwer.
Mein Vater war ein grobes Schwein,
5
Meine Mutter war zart und klein,
Sie war zu schwach, sie sagte nicht: nein.
Sie haßte ihn, daß er sie zwang,
Und gab ihm elf Monate lang
Zwei Taler wöchentlich zum Dank.
10
Und als ich dann zu Lichte kam,
Meine Mutter mich an ihre zarten Brüste nahm,
Mein Vater schlug sie krumm und lahm.
Ersäufen wollte er mich im Fleet,
Meiner Mutter Flehen war Gebet.
15
Er hat sich fluchend umgedreht.
Da lief sie in die Nacht hinaus,
Setzte in dunkler Twiete mich aus,
Ging in die Ulrikusgasse ins Freudenhaus.
Mich fand ein Irgendwer.
20
Wenn ich wüßte, wo meine Mutter wär,
Wär mir nicht oft das Herz so schwer.
In der Ulrikusgasse Nummer fünf spiel ich Klavier.
Vielleicht tanzt meine Mutter hinter mir,
vielleicht schläft sie des Nachts bei mir