Wolf Matthias Friedrich

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Wolf Matthias Friedrich (* 21. Juni 1957 in Schönheide) ist ein deutscher Sänger (Bassbariton), der sich als Opern- und Konzertsänger besonders der Alten Musik widmet.

Wolf Matthias Friedrich studierte Gesang bei Eva Schubert an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. 1980 war er Preisträger beim Internationalen Dvořák-Wettbewerb in Karlovy Vary. Von 1982 bis 1986 war er Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Dresden.[1] 1989 gastierte er im Rahmen der Herbstlichen Musiktage Bad Urach in einer konzertanten Aufführung der Oper Das Nachtlager in Granada in der Stadthalle Metzingen.[2] 1999 trat er bei den Schwetzinger Festspielen (Armida) und den Musikfestspielen Potsdam auf. Seither ist Friedrich regelmäßig als Opernsänger in Erscheinung getreten (siehe unten). Von 2014 bis 2016 war er Mitglied des Ensembles des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.[1]

Opern- und Konzertverpflichtungen führten Friedrich in zahlreiche Länder Europas sowie nach Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Howard Arman, Michel Corboz, Alessandro De Marchi, Rafael Frühbeck de Burgos, Roy Goodman, Philippe Herreweghe, Marek Janowski, Fabio Luisi, Rudolf Lutz, Nicholas McGegan, Kurt Masur, David Timm und Roland Wilson zusammen. Mit Norman Shetler realisierte er Liedprojekte mit Werken von Schubert, Mendelssohn Bartholdy und Loewe. Friedrichs Repertoire reicht schwerpunktmäßig vom Frühbarock bis zur Romantik, er wirkte aber auch an Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Musik mit, darunter Werke von Udo Zimmermann (Kammeroper Weiße Rose), Shih (Kammeroper Vatermord), Hans Georg Pflüger und Wilfried Maria Danner.[1]

2002 zählte Friedrich zu den Begründern des Kerll-Rosenmüller-Festes, das von 2002 bis 2006 jährlich in seiner vogtländischen Heimat stattfand. Dabei wurden Werke der im Vogtland geborenen Barock-Komponisten Johann Caspar Kerll, Johann Rosenmüller und Sebastian Knüpfer zur Aufführung gebracht. 2004 sang er die Titelrolle im Oratorium Elias von Mendelssohn Bartholdy bei Festspielen in Nantes und Lissabon unter der Leitung von Peter Neumann. Im selben Jahr trat er unter der Leitung von Paul Dyer mit dem Australian Brandenburg Orchestra in Sydney und dem Malaysian Philharmonic Orchestra in Kuala Lumpur auf. 2005 und 2007 trug er in Leipzig Partien aus Wagner-Opern in Konzerten unter der Leitung von David Timm vor: als Holländer (Der fliegende Holländer) und Hans Sachs (Die Meistersinger von Nürnberg).[1]

Friedrich gehört zur Stammbesetzung des solistischen Vokalensembles Cantus Cölln unter der Leitung von Konrad Junghänel[3] und war seit 2003 an CD-Aufnahmen des Ensembles beteiligt, darunter eine Gesamteinspielung des Altbachischen Archivs, die mehrere Auszeichnungen erhielt.[4]

Bei der seit November 2006 in der Schweiz laufenden Gesamtaufführung des Vokalwerks von Johann Sebastian Bach durch die J. S. Bach-Stiftung mit Rudolf Lutz als Dirigent wurde Friedrich 15-mal als Bass-Solist engagiert (Stand April 2021),[5] so schon im Dezember 2006 für die Kantate BWV 132[6] oder im Jahr 2012 für die Matthäuspassion.[7] Das Video der Aufführung der Kantate BWV 147, bei der Friedrich im Dezember 2015 mitwirkte,[8] wurde innerhalb von drei Jahren rund 150.000-mal abgerufen.[9]

Friedrichs Diskografie umfasst rund 70 CDs und DVDs (Stand 2021), vorwiegend mit Werken der Renaissance- und Barockzeit (u. a. Bach, Biber, Buxtehude, Byrd, Förtsch, Gabrieli, Händel, Hasse, Krieger, Lotti, Mattheson, Monteverdi, Praetorius, Nicolai, Rosenmüller, Rothe, Schütz, Steffani, Telemann, Vivaldi, Weckmann), aber auch mit Werken späterer Epochen (Beethoven, Cherubini, Haydn, Hertel, Hummel, Jommelli, Kreutzer, Schubert, Vogler, Wagner).[10]

Opernrollen (Auswahl)

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Quelle:[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Wolf Matthias Friedrich bei Bach Cantatas Website (englisch)
  2. Bad Urach: Herbstliche Musiktage. Aufführungskritik in: Opernglas, Ausgabe Dezember 1989, S. 22 f.
  3. Cantus Cölln cantuscoelln.com
  4. Altbachisches Archiv: Werke der Bachfamilie Auszug aus der Diskografie auf cantuscoelln.com
  5. Bachkantaten mit Wolf Matthias Friedrich als Solist bachipedia.org (mit Videos)
  6. Bereitet die Wege, bereitet die Bahn! bachipedia.org (mit Video)
  7. Matthäuspassion bachipedia.org
  8. Herz und Mund und Tat und Leben bachipedia.org (mit Video)
  9. Tätigkeitsbericht 2019 der J. S. Bach-Stiftung (PDF; 869 kB), S. 21.
  10. Discographie wolfmatthiasfriedrich.de
  11. Review: La divisione del mondo. In: Early Music Review, Nr. 66, 2000 S. 10–11.