Ulrich Eisel

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Ulrich Eisel (* 13. September 1941 in Wiesbaden) ist ein Geograph und kritischer Gesellschaftstheoretiker.

Nach seiner Berufsausbildung zum Kartograph absolvierte er ein Ingenieursstudium der Kartographie und arbeitete als Ing. grad. bei Eduard Imhof in Erlenbach, an der ETH Zürich sowie im Verlag Orell Füssli in Zürich. 1967 schloss er ein Studium der Geographie, Soziologie, Kartographie und Politologie an der Freien Universität Berlin an, nahm wissenschaftliche Kontakte unter anderen zu Gerhard Hard, bei dem er später promovierte, auf und war an der Herausgabe der Zeitschrift Geografiker[1] beteiligt. Von 1974 an war er bis zu seiner Promotion in Geographie (1979) wissenschaftlicher Assistent am Institut für Anthropogeographie der FU Berlin. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie der Universität Osnabrück, wo er seine Habilitation in Politologie ablegte. 1985 wurde er als Professor an der Technischen Universität Berlin Fachbereich Landschaftsentwicklung (später Umwelt und Gesellschaft) berufen und hat dort bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 das Fachgebiet Sozialwissenschaftliche Humanökologie (später Kulturgeschichte der Natur) geleitet.

Unter den deutschen Geographen gehört Eisel den methodenkritischen Geographen an, zu denen z. B. auch Gerhard Hard, Dietrich Bartels, Benno Werlen und Hans-Dietrich Schultz gehören. Eisels Arbeiten galten zunächst der kritischen Geographie.[2] Später widmete Eisel sich in seinen Veröffentlichungen der Wissenschaftstheorie, der Paradigmengeschichte der Landschaftsplanung sowie der Kulturgeschichte der Natur und später der Ideengeschichte des Naturschutzes, der nachhaltigen Landschaftsentwicklung und der Ästhetik. Er betrachtet die Fachpolitik der Landschafts- und Raumplanung aus einer philosophischen und gesellschaftskritischen Perspektive.

Veröffentlichungen

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  • Ulrich Eisel und Stefanie Schultz (Hrsg.): Geschichte und Struktur der Landschaftsplanung. Technische Universität Berlin, Berlin 1991, ISBN 978-3-7983-1461-0 (Landschaftsentwicklung und Umweltforschung Nr. 83).
  • Ulrich Eisel und Hans-Dietrich Schultz (Hrsg.): Geographisches Denken. Gesamthochschul-Bibliothek, Kassel 1997, ISBN 978-3-88122-891-6 (Urbs et regio: Kasseler Schriften zur Geografie und Planung, Sonderband).
  • Ulrich Eisel: Landschaft und Gesellschaft. Räumliches Denken im Visier. IN: B. Belina, B. Michel und M. Wissen [Hrsg.]: Raumproduktionen: Theorie & gesellschaftliche Praxis. Band 5, Westfälisches Dampfboot Münster 2009, 308 Seiten. ISBN 978-3-89691-772-0
  • Ulrich Eisel und Stefan Körner (Hrsg.): Befreite Landschaft: Moderne Landschaft ohne arkadischen Ballast?. Technische Universität München, Freising 2009, ISBN 978-3-931472-16-0 (Beiträge zur Kulturgeschichte der Natur Nr. 18).

Aufsätze (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Zeitschriftenarchiv - Geografiker (Memento des Originals vom 24. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kritischegeographie.de
  2. Zu Eisel und zur Problemstellung der Kritischen Geographie siehe Benno Werlens Vorwort in: Ulrich Eisel: Landschaft und Gesellschaft. S. 10–14.