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U 552

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U 552
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

KptLt. Topp mit Besatzungsmitgliedern an Deck
Typ: VII C
Feldpostnummer: 20 052
Werft: Blohm & Voss, Hamburg
Bauauftrag: 25. September 1939
Baunummer: 528
Kiellegung: 1. Dezember 1939
Stapellauf: 14. September 1940
Indienststellung: 4. Dezember 1940
Kommandanten:
  • Februar 1941 – September 1942
    Kapitänleutnant Erich Topp
  • September 1942 – Juli 1944
    Kapitänleutnant Klaus Popp
  • Juli 1944 – 2. Mai 1945
    Oberleutnant Günther Lube
Einsätze: 15 Unternehmungen
Versenkungen:
  • 30 Schiffe (152.250 BRT)
  • 2 Kriegsschiffe (1.710 t)
Verbleib: am 5. Mai 1945 selbstversenkt (Regenbogen-Befehl).

U 552 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C. Es wurde am 4. Dezember 1940 in Dienst gestellt. Kommandant des Bootes war bis September 1942 Kapitänleutnant Erich Topp, danach wurde das Boot von Kapitänleutnant Klaus Popp befehligt.

U 552 war mit insgesamt 15 Unternehmungen und einer versenkten Tonnage von 152.250 BRT eines der erfolgreichsten deutschen U-Boote während des Zweiten Weltkrieges. Neben den Frachtern versenkte Kommandant Topp das erste US-amerikanische Kriegsschiff, das während des Zweiten Weltkrieges von deutschen U-Booten versenkt wurde. Aufgrund der Erfolge und des roten Teufels, der als Abzeichen auf den Turm des Bootes gemalt war, wurde U 552 auch „Teufelsboot“ genannt.

Versenkung der Reuben James

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Der US-amrikanische Zerstörer USS Reuben James wurde am 31. Oktober 1941 – also noch vor der offiziellen Kriegserklärung an die USA – von Kommandant Topp versenkt. U 552 hatte den Stützpunkt Saint-Nazaire am 25. Oktober verlassen und war der U-Bootgruppe Stoßtrupp zugeteilt worden, die gemäß der Vorgaben der von Karl Dönitz entwickelten Rudeltaktik südöstlich von Grönland das Gefecht mit Geleitzügen suchen sollte.[1] Die Reuben James war einer von fünf US-amerikanischen Zerstörern der U.S. Escort Group 41.3, die den Geleitzug HX 156 eskortierte, der aus 44 Schiffen bestand, die sich auf dem Weg von Kanada nach Großbritannien befanden. Seit dem Greer-Zwischenfall Anfang September 1941 bestand für US-amerikanische Kriegsschiffe mit der sogenannten "shoot-on-sight-order" die Anweisung, deutsche U-Boote unmittelbar zu attackieren. Die entsprechende Rede Franklin D. Roosevelts am 11. September wurde von der Seekriegsleitung als lokal begrenzte Kriegserklärung gewertet.[2] Kommandant Topp meldete den Geleitzug am frühen Morgen des 31. Oktober und griff die Reuben James um halb neun Uhr morgens mit einem Fächerschuss mit zwei Torpedos an, die beide trafen.[3] Die Reuben James hatte nach einem Sonarkontakt gerade gewendet, um diesen zu untersuchen, als die beiden Torpedos an der Backbordseite detonierten. Das Schiff brach nach einer gewaltigen Explosion auseinander und der größere Teil versank sofort, wobei ein Großteil der Besatzung ums Leben kam. Der Bug trieb hingehen etwa fünf Minuten an der Oberfläche und versank erst dann. Dabei detonierten einige der dort bereit gelegten Wasserbomben, die bereits für den Angriff scharf gemacht worden waren, was weitere Todesopfer forderte.[4] Dem Angriff Topps auf die Reuben James ging eine stetige Verschärfung des Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten und dem Deutschen Reich voraus, die mit der Ausweitung der Seegebiete, die als maritime "Schutzzone" von der US Navy patrouilliert wurden, und sich ab dem 24. April 1941 bis zum 30. Breitengrad ("Hemisphere Defence Plan No. 1") und bis zum Äquator ausdehnten, zunächst einen vorläufigen Höhepunkt erreichte.[5] Mit der Besetzung von Grönland und Island, der Ausweitung der Einsatzbereiche der US-amerikanischen Geleitschiffe zur Unterstützung des Geleitzugsystems sowie der shoot-on-sight-order hatte der Konflikt mit den Vereinigten Staaten im Verlauf des Jahres 1941 bereits vor der Versenkung der Reuben James ein Stadium erreicht, dass kaum sich kaum von einem heißen Krieg unterschied.[2] Das Oberkommando der Kriegsmarine machte sich entsprechend auf eine Kriegserklärung von Seiten der USA gefasst, doch Präsident Roosevelt konnte den Vorfall nicht nutzen, um den Kongress zum Kriegseintritt zu bewegen.[6] Roosevelt gelang es allerdings, die Bestimmungen des Neutrality Act unter dem Eindruck des Verlustes des Zerstörers in seinem Sinne zu erweitern: ab dem 17. November durften US-amerikanische Handelsschiffe Artillerie mit sich führen, die von Soldaten der US Navy bedient wurde.[1] Am 13. November 1941, demselben Tag, an dem das Repräsentantenhaus der entsprechenden Vorlage Roosevelts zugestimmt hatte, erörterten Adolf Hitler und Erich Raeder ihrerseits verschärfte Richtlinien für die deutschen Seestreitkräfte im Fall eines Zusammentreffens mit US-amerikanischen Schiffen, die kurze Zeit später in Kraft traten.[2]

Geleitzugschlachten im Sommer 1942

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Am 15. Juni torpedierte Kommandant Topp kurz vor ein Uhr morgens die Pelayo, das Führungsschiff des Geleitzugs HG 74. Dieser Konvoi hatte Gibraltar am 10. Juni verlassen und befand sich auf dem Weg nach Swansea. 18 Seeleute kamen ums Leben und 27 Mann konnten gerettet werden. Die Überlebenden der Besatzung der Pelayo wurden vom Rettungsschiff des Geleitzuges aufgenommen und am 20. Juni in Schottland an Land gesetzt. Ebenfalls am 15. Juni versenkte Topp mehrere Schiffe des Geleitzugs HG 84. 13 Besatzungsmitglieder der Thurso kamen ums Leben, 29 konnten von der Korvette HMS Marigold gerettet und nach Greenock gebracht werden. Der Untergang der Etrib kostete vier Mann das Leben. 41 Überlebende kamen zunächst an Bord der Marigold, wurden dann aber an die Copeland abgegeben. Die Copeland nahm zudem die Besatzung der ebenfalls von Topp torpedierten Lemdal auf (37 Mann), sowie 43 Überlebende der Versenkung der City of Oxford.[7]

97-tägige Unternehmung

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Im Winter 1942 unternahm U 552 – mittlerweile unter dem neuen Kommandanten Klaus Popp – eine Unternehmung mit der Rekordzeit von 97 Tagen. In deren Verlauf versenkte das Boot den britischen Trawler Alouette und den britischen Dampfer Wallsend. Als U 552 am 15. Dezember wieder zurückkehrte, hatte es den Rekord für die längste Unternehmung von VIIC-Booten – 93 Tage auf See von U 332 – um vier Tage überboten.

Versenkungserfolge

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Versenkung der Byron D. Benson
Datum Schiff Flagge Tonnage Lage
1. März 1941 Cadillac Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 12.062 Lage
10. März 1941 Reykjaborg Island Island 687
27. April 1941 Commander Horton Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 227 Lage
27. April 1941 Beacon Grange Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 10.160 Lage
1. Mai 1941 Nerissa Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 5.583 Lage
10. Juni 1941 Ainderby Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 4.860 Lage
12. Juni 1941 Chinese Prince Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 8.593 Lage
18. Juni 1941 Norfolk Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 10.948 Lage
23. August 1941 Spind Norwegen Norwegen 2.129 Lage
20. September 1941 T.J. Williams Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 8.212 Lage
20. September 1941 Pink Star Panama Panama 4.150 Lage
20. September 1941 Barbro Norwegen Norwegen 6.325 Lage
30. Oktober 1941 USS Reuben James Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1.190 Lage
15. Januar 1942 Dayrose Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 4.113 Lage
18. Januar 1942 Frances Salman Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2.609
20. Januar 1942 Maro Griechenland Griechenland 3.838
25. März 1942 Ocana Niederlande Niederlande 6.256 Lage
3. April 1942 David H. Atwater Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2.438
5. April 1942 Byron D. Benson Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7.953 Lage
7. April 1942 British Splendour Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 7.138 Lage
7. April 1942 Lancing Norwegen Norwegen 7.866 Lage
9. April 1942 Atlas Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7.137 Lage
10. April 1942 Tamaulipas Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 6.943 Lage
15. Juni 1942 City of Oxford Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2.759 Lage
15. Juni 1942 Etrib Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1.943 Lage
15. Juni 1942 Pelayo Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1.346 Lage
15. Juni 1942 Slemdal Norwegen Norwegen 7.374 Lage
15. Juni 1942 Thurso Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2.436 Lage
25. Juli 1942 Broompark Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 5.136 Lage
3. August 1942 Lochatrine Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 9.149 Lage
19. September 1942 HMS Alouette Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 520
3. Dezember 1942 Wallsend Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 3.157 Lage

Am 5. Mai 1945 wurde U 552 gemäß dem lange bestehenden, allerdings von Großadmiral Dönitz noch am Abend des 4. Mai 1945 aufgehobenen Regenbogen-Befehl von seiner Besatzung in der Einfahrt der Westkammer der Raederschleuse in Wilhelmshaven selbstversenkt. Nach dem Krieg wurde das Wrack von den Briten gesprengt und danach verschrottet.

Im Museum Musée Sous-Marin in Lorient in Frankreich ist ein Modell von U 552 ausgestellt.

Klemmbausteinmodell

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Im März 2023 brachte der chinesische Klemmbausteinhersteller Panlos-Brick ein Modell dieses Bootes auf den Markt. Mit einem Maßstab von etwa 1:50 erreicht es nicht ganz den inoffiziellen Minifigurenmaßstab. Das Modell misst 120 cm in der Länge, besteht aus 6152 Einzelteilen und mit einem sehr detaillierten Innenraum sowie einer 16-köpfigen Crew ausgestattet. Jedoch sagt die Sockelplakette aus der ersten Marge, dass es sich um U522 handelt. Offensichtlich ein Fehler seitens Panlos, denn U522 war ein Typ IX C Boot.

Commons: U 552 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger 1939–1941. Heyne Verlag, München 1998. ISBN 3 453 12345-X, Seite 445–446
  2. a b c Michael Salewski: Die deutsche Seekriegsleitung 1935–1945. Band 1. 1935–1941, Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1970, Seite 503–507
  3. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4. S. 233–234
  4. Anthony Watts: The U-Boat Hunters, Macdonald and Jane’s Publishers Limited, London 1976, ISBN 0 356 08244 X, Seite 48
  5. Andreas Hillgruber: Hitlers Strategie. Politik und Kriegsführung 1940–1941, Bernard & Graefe Verlag, 3. Auflage, Bonn 1993, ISBN 3 7637 5923 9, Seite 398–408
  6. Dan van der Vat: Schlachtfeld Atlantik. Der deutsch-britische Seekrieg 1939–1945, Heyne Verlag 1988, ISBN 3 453 04230 1, Seite 327
  7. Ian M. Malcolm: "Shipping Company Losses of the Second World War. Book II", Moira Brown, Dundee 2020, ISBN 978-1-6566-1255-7, Seite 95