Torre Astura

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Torre Astura
Torre Astura mit Resten der antiken Hafenanlage

Torre Astura mit Resten der antiken Hafenanlage

Staat Italien
Ort Nettuno
Entstehungszeit spätestens 10. Jahrhundert
Erhaltungszustand gut erhalten
Geographische Lage 41° 24′ N, 12° 46′ OKoordinaten: 41° 24′ 28″ N, 12° 45′ 53″ O
Höhenlage m s.l.m.
Torre Astura (Latium)
Torre Astura (Latium)

Die Torre Astura ist eine mittelalterliche Burg am Tyrrhenischen Meer im Gemeindegebiet von Nettuno, Region Latium.

Vorgängerbauten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nähe der Burg lag in der Antike die Siedlung Astura an der Mündung des gleichnamigen Flusses. In der Kaiserzeit entstand am Festland vor der heutigen Burg eine Villa. Die Molen des zu diesem Anwesen gehörenden Hafens, der wohl noch bis ins Mittelalter benutzt wurde, sind noch gut im Meer zu sehen.[1]

Nach der Antike taucht Astura erst wieder im Jahr 987 dokumentarisch auf, als das Territorium von Benedikt von Tusculum an das Kloster Sant’Alessio in Rom geschenkt wurde. Doch schon bald geriet es unter die Kontrolle der Frangipane, die sich ab 1141 Herren von Astura nannten.

Im September 1268 versuchte der letzte Stauferkönig Konradin nach der verlorenen Schlacht bei Tagliacozzo sich von Astura aus nach Pisa auszuschiffen. Er wurde jedoch von Giovanni Frangipane, eigentlich ein Lehnsmann der Staufer, festgesetzt und an seinen Gegner Karl von Anjou ausgeliefert, der Konradin am 29. Oktober 1268 in Neapel köpfen ließ. Damit war die Herrschaft der Staufer in Italien beendet.[2][3]

Nach den Frangipane lösten sich verschiedene Adelsfamilien im Besitz der Burg ab. Im 16. Jahrhundert bauten die Colonna die Burg zu ihrem heutigen Zustand um.

Heute liegt die Burg in einem Militärgebiet, wodurch der Zugang nicht möglich ist. Allerdings blieb durch diesen Umstand die Küste hier von Zersiedelung verschont.

2005 beantragte die Provinzregierung von Rom die Aufnahme des Torre Astura in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO.[4]

Commons: Torre Astura (Nettuno) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Christian Hülsen: Astura 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband I, Stuttgart 1903, Sp. 156.
  2. Ferdinand Gregorovius: Wanderjahre in Italien im Projekt Gutenberg-DE Beck, München 1997, ISBN 3-406-42803-7
  3. Der Thurm von Astura – Eine Unheilsstätte der älteren deutschen Kaisergeschichte. In: Die Gartenlaube. Heft 25, 1878, S. 413 (Volltext [Wikisource]).
  4. Provinz Rom (Memento des Originals vom 12. März 2016 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.litoralespa.it