Thale
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 45′ N, 11° 3′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Harz | |
Höhe: | 156 m ü. NHN | |
Fläche: | 137,67 km2 | |
Einwohner: | 16.721 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06502 | |
Vorwahlen: | 03947, 03946, 039456, 039459, 039485, 039487, 039488 | |
Kfz-Kennzeichen: | HZ, HBS, QLB, WR | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 85 330 | |
LOCODE: | DE THA | |
NUTS: | DEE09 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 06502 Thale | |
Website: | stadt.bodetal.de | |
Bürgermeister: | Maik Zedschack (CDU) | |
Lage der Stadt Thale im Landkreis Harz | ||
Thale ist eine Kleinstadt im sachsen-anhaltischen Landkreis Harz und liegt am nordöstlichen Rand des Harz-Gebirges. Oberhalb von Thale beginnt das Bodetal. Seit 2004 ist Thale staatlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thale ist eine Stadt im Landkreis Harz und grenzt an sechs Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn, im Nordwesten beginnend): Blankenburg (Harz), Halberstadt, Harsleben, Quedlinburg, Harzgerode und Oberharz am Brocken.
Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Thale
Quelle: climate-data.org
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem Neolithikum stammte das 1864 entdeckte, später vollkommen zerstörte Großsteingrab Warnstedt, aus dem nur eine Tasse erhalten geblieben ist, die sich der Bernburger Kultur (3100–2700 v. Chr.) zuordnen lässt. Weitere Hügelgräber im Ortsteil Westerhausen belegen eine vergleichsweise dichte Besiedlung.
Eine der bronzezeitlichen Spuren menschlicher Anwesenheit auf dem Gebiet von Thale stellt die „Keule von Thale“ dar, die sich heute im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle befindet. Sie wurde 1872 entdeckt und stammt aus der Zeit zwischen 2000 und 1700 v. Chr.[2]
Die Siedlung Thale entstand wahrscheinlich zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Erstmals wurde sie 936 im Zusammenhang mit dem benachbarten Kloster Wendhusen erwähnt, das vor 840 als Kanonissenstift als eines der ersten Klöster auf sächsischem Boden gegründet worden war. Das Kloster geriet in der Folgezeit unter die Schutzherrschaft des Stiftes in Quedlinburg. Das Dorf wurde ab 1231 als Dat Dorp to dem Dale bezeichnet (dessen Geschlecht in latinisierter Form, ab 1288 mit der Ortsbezeichnung de valle, ab 1303 von Thale wiedergegeben wurde). Das Kloster wurde 1525 während des Bauernkriegs zerstört.
Seit 1445 lässt sich in Thale eine Eisenhütte nachweisen. Sie wurde nach Verödung im Dreißigjährigen Krieg 1648 als Berghaus zum Wilden Mann wieder aufgebaut, 1670 jedoch völlig zerstört. 1686 entstand eine kleine Hammerschmiede, aus der sich später eine neue Eisenhütte entwickelte, die besonders durch die Nähe zu Erzvorkommen und Holz begünstigt war. Sie existierte bis 1714. 1740 wurde abermals ein Betrieb eröffnet. Kurzzeitig war die Eisenhütte im Besitz von Friedrich dem Großen. 1755 erwarb Ernst August von dem Bussche-Hünnefeld das Rittergut Thale mit dem ehemaligen Kloster Wendhusen; Thale wurde als Rittergut „Wendhusen I“ geführt, das aus dem Kloster entstandene Klostergut als „Wendhusen II“; beide blieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie, ebenso das benachbarte Gut Stecklenberg.
1831 wurde in Thale die erste in Deutschland gebaute schmiedeeiserne Wagenachse hergestellt. 1835 wurde das älteste Blechemaillierwerk Europas in Thale gegründet. Nach dem Anschluss der Stadt an die Eisenbahn 1862 aus Richtung Halberstadt zum Hauptbahnhof Thale wuchsen der Ort und die Zahl der Arbeiter: Während das Eisenhüttenwerk Thale AG im Jahre 1872 nur 350 Personen beschäftigte, waren es 1905 schon 4400. Vor allem die Emailleproduktion trug zum internationalen Ruf Thales bei, immerhin kamen aus dem größten europäischen Emaillewerk zu Spitzenzeiten 10 % der weltweiten Produktion. 1910 sprachen Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin zu Thalenser Arbeitern.
Seit dem 19. Jahrhundert blühte der Fremdenverkehr in Verbindung mit dem später als radonhaltig eingestuftem Wasser der Hubertusquelle auf der Hubertusinsel auf, die 1836 erschlossen worden war. So besuchten verschiedene Literaten wie Heinrich Heine (Die Harzreise) und Theodor Fontane den Ort und besonders das Bodetal. Außerdem genossen vor allem Berliner Touristen die Thalenser Sommerfrische, ermöglicht u. a. durch die Eisenbahnverbindung. 1909 folgte eine Nebenbahn aus Blankenburg (Harz) bzw. Quedlinburg zum Bahnhof Thale Bodetal. Personen- und Güterfahrten auf dieser Strecke wurden zwischen 1969 und 1994 schrittweise eingestellt.
Im Ersten Weltkrieg wurden ab 1916 im Eisenhüttenwerk die deutschen Stahlhelme (M1916) produziert, deren Prototyp dort 1915 entwickelt worden war. Ab 1934 besaß das Werk das Monopol für die Stahlhelmfertigung.
1922 erhielt der Ort das Stadtrecht.
Bis 1937 war der jüdische Unternehmer Albert Ottenheimer Hauptaktionär der Eisen- und Hüttenwerke AG. Diese Beteiligung musste er unter Druck staatlicher Stellen veräußern, sie gelangte an die konkurrierende Kölner Otto-Wolff-Gruppe.[3]
Thale wurde nach Räumung durch restliche deutsche Truppenteile am 20. April 1945 weitgehend kampflos von US-amerikanischen Truppen besetzt. Auch das Hüttenwerk fiel ihnen unzerstört in die Hand. Auf dem Friedhof Thale findet sich ein Gedenkstein für 21 unbekannte Wehrmachtsoldaten. Auf dem Friedhof des Ortsteils Warnstedt zeigt ein Grabstein 20 dort beerdigte deutsche Soldaten an, zwei von ihnen sind „unbekannt“.
Ab Anfang Juli 1945 wurde auch Thale Teil der SBZ und ab 1949 der DDR.
Zu DDR-Zeiten wurde das Werk in den VEB Eisen- und Hüttenwerke Thale umgewandelt. Zum 300-jährigen Jubiläum 1986 wurde am Standort des Werks das Hüttenmuseum Thale gegründet.
Der jahrelange Investitionsstau führte nach der Wende beinahe zum Aus für das Unternehmen. Es wurde schließlich 1993 durch den Verkauf an den früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht und den Kaufmann Hans Henry Lamotte privatisiert. Zu einer konkurrenzfähigen Weiterentwicklung kam es aber in dieser Zeit nicht. Erst mit der Übernahme durch die Schunk Group aus Gießen (1997) wurde wieder in die unterschiedlichen Unternehmensbereiche, vor allem die Emailleverarbeitung investiert.[4]
Vom 12. bis zum 14. Juni 2009 war Thale unter dem Motto Thale sagenhaft Veranstaltungsort des Sachsen-Anhalt-Tages, zu dem etwa 200.000 Besucher kamen.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Warnstedt wurde 2003 eingemeindet.[5][6] Im Jahr 2009 wurden insgesamt sieben Gemeinden zu vier verschiedenen Zeitpunkten eingegliedert.[7][8] Westerhausen kam 2010 hinzu.[9] Allrode wurde 2011 ein Ortsteil von Thale.[10] Die Eingemeindungen von Friedrichsbrunn und Stecklenberg waren umstritten, da die Nachbargemeinden Gernrode, Bad Suderode und Rieder mit diesen zusammen die Bildung einer Einheitsgemeinde angestrebt hatten. Die ursprüngliche Eingemeindung zum 29. September 2009 wurde damit aufgeschoben.[11]
Ehemalige Gemeinde | Datum |
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Allrode | 1. Januar 2011 |
Altenbrak | 1. Juli 2009 |
Friedrichsbrunn | 23. November 2009 |
Neinstedt | 1. Januar 2009 |
Stecklenberg | 23. November 2009 |
Treseburg | 1. Juli 2009 |
Warnstedt | 21. Dezember 2003 |
Weddersleben | 1. Januar 2009 |
Westerhausen | 1. September 2010 |
Datum | Fläche |
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21. Dezember 2003 | 38,13 km² |
1. Januar 2009 | 50,13 km² |
1. Juli 2009 | 78,47 km² |
23. November 2009 | 102,79 km² |
1. September 2010 | 120,21 km² |
1. Januar 2011 | 137,62 km² |
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 jeweils 31. Dezember)[13]:
- 1825 – 1.406
- 1875 – 3.311
- 1880 – 3.683
- 1890 – 6.292
- 1925 – 13.545
- 1933 – 13.557
- 1939 – 13.520
- 1946 – 18.082 (29. Oktober)
- 1950 – 17.968 (31. August)
- 1960 – 17.391 (31. Dezember)
- 1971 – 17.620 (1. Januar)
- 1981 – 16.830 (31. Dezember)
- 1984 – 16.423 (31. Dezember)
- 1990 – 17.560 (3. Oktober)
- 1995 – 16.230
- 2000 – 14.539
- 2001 – 14.167
- 2002 – 13.877
- 2003 – 13.631
- 2011 – 18.878
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum evangelischen Kirchspiel Thale gehören die Kirchen St. Andreas aus dem 18. Jahrhundert im Unterdorf und St. Petri von 1906 im Friedenspark. Ihre Kirchengemeinden gehören zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die katholische Gemeinde verfügt über die von 1911 bis 1913 erbaute Herz-Jesu-Kirche an der Walter-Rathenau-Straße, seit 2010 gehört sie zur Pfarrei St. Mathilde in Quedlinburg.
Die neuapostolische Gemeinde Thale wurde 2006 mit der Gemeinde Blankenburg zusammengeschlossen, seitdem finden in Thale keine neuapostolischen Gottesdienste mehr statt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 60,5 % zu folgendem Ergebnis:[14]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | +/− |
CDU | 41,3 % | 12 | − 3 |
AfD | 28,2 % | 8 | + 7 |
Die Linke | 8,9 % | 3 | ± 0 |
SPD | 4,1 % | 1 | − 1 |
FDP | 0,1 % | 0 | – |
Bürgerliste | 8,1 % | 2 | − 1 |
FREIE WÄHLER | 8,5 % | 2 | + 2 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1922–1931: Otto Schönermark (1865–1947), erster Bürgermeister, seit 1902 Ortsvorsteher
- 1931–1933: Willy August
- 1933–1935: Herrmann Friedrich Richter[15]
- 1936–1945: Werner Günter Hellmuth Meyer-Estner
- 1945–1945: Ernst Nilges
- 1945–1950: Willi Wenkel
- 1950–1959: Julius Bock
- 1959–1965: Albin Fleischmann
- 1965–1989: Heinz Hornburg
- 1989–1990: Udo Thiel[16]
- 1990–1994: Erich Schweidler (parteilos/CDU)
- 1994–2001: Hans-Michael Maertens (parteilos/CDU)
- 2001–2020: Thomas Balcerowski (CDU)
- 2020–2021: Frank Hirschelmann (parteilos), amtierender Bürgermeister
- seit 2021: Maik Zedschack (CDU)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber ein gezinnter blauer Turm mit spitzem goldbeknauften roten Dach und offenem Tor, über dem Tor belegt mit einem silbernen Schild, darin eine rote Hexe auf einem Besen reitend.“ | |
Wappenbegründung: Die Farben sind Rot - Weiß (Silber). Der Turm stellt die 1340 erwähnte Burg Thale dar, die im 10. Jahrhundert zum Schutz des Klosters Wendhusen erbaut und um 1365 zerstört wurde. Die Hexe im silbernen Schild steht für das allgemein verständliche Symbol des Hexentanzplatzes. Die Entwicklung des Ortes ist eng verbunden mit dem Hexentanzplatz und dem Bodetal. Der Berg hatte bereits eine vorgeschichtliche Bedeutung und war ein Wall der Harzbewohner gegen die feindlichen Heere im dreißigjährigen Krieg. Das offene Tor soll auf die Gastlichkeit des Ortes hinweisen.
Das Wappen wurde am 11. Juli 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. |
Historische Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wappen zu nationalsozialistischer Zeit
Blasonierung: „In Silber ein breiter blauer Torturm mit Zinnen und rotem Satteldach, belegt mit einem von Silber und Rot im Winkelmaßschnitt gevierteilten Schilde.“ | |
Wappenbegründung: Die Farben sind Rot - Weiß (Silber). Der aufgelegte Schild ist der Wappenschild des um 1650 ausgestorbenen Adelsgeschlechts von Thale (van deme Dale, de Valle), dessen namengebender Stammsitz Thale war. Der Turm deutet auf die 1340 erwähnte Burg.
Das Wappen wurde von dem Staatsarchivrat Otto Korn aus Magdeburg gestaltet und am 19. Mai 1937 durch das Preußische Staatsministerium verliehen. |
- Wappen zu DDR-Zeiten
Blasonierung: „In Silber ein gezinnter blauer Turm mit spitzem, beknauftem rotem Dach und offenem Tor, über dem Tor ein Silberschild: schräglinks geteilt durch ein rotes Zahnradteil, oben ein aufrechtstehender schwarzer Hammer, unten aus dem Schildrand hervorbrechend eine grüne Tanne.“ | |
Wappenbegründung: Der Turm bezieht sich auf eine früher existierende Burg der Herren von dem Dale. Der Inhalt des kleinen Schildes symbolisiert einerseits die örtliche Eisenindustrie, andererseits die Harzlandschaft.
Das Wappen wurde 1953 vom Rat der Stadt bestätigt. |
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es besteht seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit Seesen (Niedersachsen) am Nordwestrand des Harzes und seit 1998 mit der 18 km von Paris entfernten französischen Stadt Juvisy-sur-Orge sowie der nordwestlich des Flusses Niger gelegenen nigrischen Stadt Tillabéri.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hüttenmuseum Thale
- Kloster Wendhusen mit Spezialthema Kanonissenstifte
- Walpurgishalle
- Obscurum Thale. Museum der Hexerei und der dunklen Mächte.[17]
- DDR-Museum Thale
- Heimatmuseum Westerhausen
Mythenweg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Thalenser Mythenweg säumen insgesamt dreizehn von unterschiedlichen Künstlern gestaltete Skulpturen aus der germanischen Mythologie.[18] Die Idee dazu kam durch die vielen Sagen und Mythen in diesem Teil des Harzes sowie Hexentanzplatz und Roßtrappe als altheidnische Kultstätten.
2004 wurde als erstes der Brunnen der Weisheit, mit dem einäugigen Göttervater Wotan, neben dem Rathaus errichtet. Inzwischen erstreckt sich der Mythenweg von der Midgardschlange am Gotheweg bis zur Bronzefigur des Grafen Hessi am Kloster Wendhusen. Diese Bronzefigur soll den Übergang von der Germanischen Mythologie zum Christentum symbolisieren. Weitere Kunstwerke auf dem Weg sind u. a. der Drache Nidhögg, die Nornen, Wotans Pferd Sleipnir und Heimdall der Wächter der Feuerbrücke.
Der Weg ist durch Hufeisen im Boden markiert.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das ehemalige aus karolingischer Zeit stammende Kloster Wendhusen
- Das 1863 errichtete Hotel Zehnpfund, das ehemals größte Sommerhotel Deutschlands
- Die 1906 fertiggestellte evangelische Sankt-Petri-Kirche
- In den Jahren 1911 bis 1913 entstand die katholische Herz-Jesu-Kirche
- 2017 wurden eine Fußgängerhängebrücke und Megazipline über den Stausee Wendefurth eröffnet, die die Oberharzer mit der Thalenser Seite des Stausees verbindet.
- Die weithin sichtbare Windmühle im Ortsteil Warnstedt
Ebenfalls unter Denkmalschutz stehen die 1848 errichtete Villa Rosenburg und das Berghotel Rosstrappe. Die Baudenkmale Thales sind in der Liste der Kulturdenkmale in Thale eingetragen, die Bodendenkmale in der Liste der Bodendenkmale in Thale.
-
St.-Petri-Kirche (1908)
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Hotel Zehnpfund (1914)
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Hängebrücke über den Stausee Wendefurth
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Windmühle in Warnstedt
Weitere kulturelle Einrichtungen
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Regelmäßige Veranstaltungen und Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die original Walpurgisnacht auf dem Hexentanzplatz
- Straßenfest anlässlich der Walpurgisnacht (jeweils 30. April)
- Der Ort ist einer der acht Orte, in denen das seit 2014 als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Brauchtum des Finkenmanövers im Harz noch gepflegt wird.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Ghana ausgewählt.[19] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[20]
Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Thale aus hat man Zugang zum Bodetal. Das Bodetal wird überragt vom Hexentanzplatz, der mit der Bodetal-Seilbahn zu erreichen ist, und der Roßtrappe, zu der ein Sessellift führt.
Bei den Ortsteilen Neinstedt, Weddersleben und Warnstedt liegt die Teufelsmauer, die zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands zählt. In der Nähe liegen die Sand-Silberscharten-Standorte, ein FFH-Schutzgebiet.
Von Thale aus führt mit dem Harzer Hexenstieg ein knapp 100 km langer Wanderweg quer durch den Harz nach Osterode und passiert dabei diverse Sehenswürdigkeiten wie den Brocken, Torfhaus, Dammgraben und die Oberharzer Teiche.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Region Thale gibt es einige Sportvereine. Der mitgliederstärkste Verein ist der SV Stahl Thale mit den Abteilungen Fußball, Handball, Tennis, Boxen, Volleyball, Behindertensport, Tanzen, Basketball, Skilanglauf und Faustball. Im Fußball spielte der Verein in den 1950er-Jahren vier Jahre in der erstklassigen DDR-Oberliga und gewann 1950 den FDGB-Pokal. Nach der Wende 1990 konnte Stahl Thale nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen.
Der SV 1890 Westerhausen stieg 2022 für ein Jahr in die überregionale Fußball-Oberliga Nordost auf.
Das Theater Fairytale führt jedes Jahr mehrere Theaterstücke im Bergtheater Thale und im Klubhaus Thale auf.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Industrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutende Industrieunternehmen in Thale sind heute die Firma Schunk Sintermetalltechnik, die Firma Thaletec GmbH, ElringKlinger AG, Linamar Valvetrain GmbH sowie die Maschinenfabrik Thale (MFT) und der Hersteller von speziellen Automatisierungsgeräten Mertik Maxitrol, aber auch die Firma Corodur Verschleiß-Schutz GmbH.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Radverkehr
Durch den Ort verläuft der Europaradweg R1.
- Straßenverkehr
Thale verfügt direkt über einen Anschluss an die Bundesautobahn 36 (Braunschweig – Bernburg (Saale)). Über diese besteht in Richtung Osten Anbindung an die A 14 und in Richtung Westen an die A 2, A 7 und A 39. Der regionale und innerstädtische Busverkehr erfolgt durch die Harzer Verkehrsbetriebe.
- Schienenverkehr
Thale Hauptbahnhof ist Endpunkt der Bahnstrecke Magdeburg–Thale; dort endet sie in einem Kopfbahnhof.[21] Thale besitzt zwei weitere Bahnstationen: Thale Musestieg und Neinstedt.
Die ehemalige Bahnstrecke Blankenburg–Quedlinburg (über Thale Bodetal) (1907–1963 im Personenverkehr) ist heute vollständig rückgebaut. Thale ist mit dem PlusBus 250 erreichbar. Zudem ist Thale ein Verkehrsknoten im Busnetz der Harzer Verkehrsbetriebe.
- Luftverkehr
- nächster Verkehrslandeplatz: 18 km (Flugplatz Ballenstedt)
- nächster internationaler Flughafen: ca. 100 km (Leipzig/Halle)
- nächster Binnenhafen: ca. 65 km (Hafen Magdeburg)
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Thale gibt es das Europagymnasium Richard von Weizsäcker, die Sekundarschule THALE/NORD und mehrere Grundschulen: die Grundschule Geschwister Scholl und die Grundschule Auf den Höhen im Kerngebiet sowie je eine weitere im Ortsteil Neinstedt und Westerhausen. An weiteren Schuleinrichtungen existiert die Freie Waldorfschule Harzvorland[22] und die Freie Ganztagsschule Quedlinburg e. V. (in Neinstedt, ein Ortsteil von Thale)[23]. Berufliche Ausbildungsstätten sind das Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) und die Deutsche Angestellten-Akademie (DAA). Als Gründerzentrum für Unternehmen tritt das PulverMetallurgische Kompetenz-Centrum (PMC) in Thale auf.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ute Fuhrmann, Rainer Vogt: Die Steine am Hexentanzplatz: Thale und Umgebung – eine Harzlandschaft neu entdecken. (Reihe Stadtgeschichten 1). 2. Auflage. Dössel (Saalkreis) 2007, ISBN 978-3-89923-116-8.
- Cilda Schrader: Thale vor 80 Jahren: ein Beitrag zum 80-jährigen Jubiläum der Stadtgründung Thales. In: Quedlinburger Annalen, heimatkundliches Jahrbuch für Stadt und Region Quedlinburg. 5 (2002), ISSN 1436-7432, S. 84–89.
- Manfred Mittelstaedt: Thale am Harz. (Die Reihe Archivbilder). Erfurt 2004, ISBN 3-89702-683-X.
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 462–464.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Stadt Thale
- Literatur von und über Thale im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Linkkatalog zum Thema Thale bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Übersicht zum Wirtschaftsstandort Thale ( vom 20. November 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- ↑ Abbildung und Kurzbeschreibung auf der Website des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle.
- ↑ Georg Wellmann: Albert Ottenheimer, Kölner Bürger. In: Stadtrevue - Kultur, Politik, Stadtleben in Köln. 4. März 1952, abgerufen am 29. Januar 2022.
- ↑ Eisenhüttenwerk Thale ( vom 29. September 2015 im Internet Archive) In: Sachsen-Anhalt-Wiki
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt ( vom 28. September 2011 im Internet Archive) zu den Gebietsveränderungen 1994–2007
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- ↑ Gesetz über die Eingemeindung der Stadt Gernrode und der Gemeinden Bad Suderode und Rieder in die Stadt Quedlinburg, Entwurf vom 11. Juli 2013
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Thale, Stadt, Alter + Geschlecht
- ↑ Michael Rademacher: Enthält die Daten bis 1939. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
- ↑ Amtliche Bekanntmachung des endgültigen Ergebnisses der Wahl des Stadtrates der Stadt Thale 2024
- ↑ Eintrag beim Landesarchiv Sachsen-Anhalt
- ↑ Bürgermeisterliste nach Aufstellung durch das Archiv der Stadt Thale
- ↑ Uwe Kraus: Wie die »Hexen« wirklich waren, in: Neues Deutschland vom 26. Oktober 2018, S. 14
- ↑ Bodetal Tourismus GmbH: Der Mythenweg
- ↑ Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. April 2023.
- ↑ Host Town Program. Abgerufen am 14. April 2023.
- ↑ Vgl. Dirk Endisch: Die Hauptbahn Halberstadt-Thale. Korntal-Münchingen 2006, ISBN 3-936893-34-9.
- ↑ http://www.waldorfschule-harzvorland.de/ 13. Oktober 2016
- ↑ http://www.freieganztagsschule.de/ 13. Oktober 2016