Enzenreith

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Thürmannsdorf)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Enzenreith
Wappen Österreichkarte
Wappen von Enzenreith
Enzenreith (Österreich)
Enzenreith (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Neunkirchen
Kfz-Kennzeichen: NK
Fläche: 9,21 km²
Koordinaten: 47° 40′ N, 15° 57′ OKoordinaten: 47° 40′ 0″ N, 15° 57′ 0″ O
Höhe: 450 m ü. A.
Einwohner: 1.959 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 213 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2632, 2640
Vorwahl: 02662
Gemeindekennziffer: 3 18 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Enzenreitherstraße 100
2640 Enzenreith
Website: www.gemeinde-enzenreith.at
Politik
Bürgermeister: Dirk Rath (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
5
14 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Enzenreith im Bezirk Neunkirchen
Lage der Gemeinde Enzenreith im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)AltendorfAspang-MarktAspangberg-St. PeterBreitenauBreitensteinBuchbachBürg-VöstenhofEdlitzEnzenreithFeistritz am WechselGloggnitzGrafenbach-St. ValentinGrimmensteinGrünbach am SchneebergHöflein an der Hohen WandKirchberg am WechselMönichkirchenNatschbach-LoipersbachNeunkirchen (Niederösterreich)OtterthalPayerbachPittenPrigglitzPuchberg am SchneebergRaach am HochgebirgeReichenau an der RaxScheiblingkirchen-ThernbergSchottwienSchrattenbachSchwarzau am SteinfeldSchwarzau im GebirgeSeebensteinSemmeringSt. Corona am WechselSt. Egyden am SteinfeldTernitzThomasbergTrattenbachWarthWartmannstettenWillendorfWimpassing im SchwarzataleWürflachZöbernNiederösterreich
Lage der Gemeinde Enzenreith im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Enzenreith (Dorf)
Ortschaft (Hauptort der Gemeinde)
Katastralgemeinde Enzenreith
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Neunkirchen (NK), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Neunkirchen
Pol. Gemeinde Enzenreith
Koordinaten 47° 40′ 0″ N, 15° 57′ 0″ Of1
Höhe 450 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 747 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 318 (2001f1)
Fläche d. KG 1,68 km²
Postleitzahl 2640f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 05190
Katastralgemeinde-Nummer 23108
Zählsprengel/ -bezirk Enzenreith (31808 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
747

BW

Enzenreith ist eine Gemeinde mit 1959 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.

Enzenreith liegt im Industrieviertel auf 420 m über dem Meeresspiegel im Schwarzatal im südlichen Niederösterreich, südöstlich von Gloggnitz.
Die Fläche der Gemeinde umfasst 9,21 km², 44,75 % der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Enzenreith (747)
  • Hart (365)
  • Hilzmannsdorf (44)
  • Köttlach (390)
  • Thürmannsdorf (18)
  • Wörth (395)

Katastralgemeinden sind Enzenreith, Hart, Hilzmannsdorf, Köttlach, Thiermannsdorf[2] und Wörth.[3]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gloggnitz Buchbach Ternitz
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Grafenbach-St. Valentin
Raach am Hochgebirge Altendorf

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Die germanisch-slawisch-magyarische[4] Köttlacher Kultur ist nach einem Gräberfeld in Köttlach benannt.[5]

Um 1835 gab es in Enzenreith 15 Häuser mit 95 Einwohnern.[6] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Enzenreith ein Fuhrwerker, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Stahlmasseerzeuger, ein Sägewerk, zwei Schneiderinnen und zwei Schuster ansässig.[7]

Am 1. Jänner 1968 wurde die Gemeinde Köttlach zu Enzenreith eingemeindet, am 1. Jänner 1970 folgte die Gemeinde Thürmannsdorf.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 75,0 % der Einwohner römisch-katholisch und 5,9 % evangelisch, 1,8 % sind Muslime, 0,4 % gehören orthodoxen Kirchen an, 15,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Filialkirche Köttlach
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Enzenreith
  • Bergbau- und Heimatmuseum: Im Ortsteil Hart befand sich ein Kohlelagerstätte, die von der A.G. Harter Kohlenwerke (Sitz: Wien) ausgebeutet wurde. Nach diesem Ort ist auch das Mineral Hartit (seit 2021 Branchit) benannt. 1986 wurde im Ort ein Bergbau- und Heimatmuseum eröffnet.[8]
  • Fußball: Die Gemeinde ist die Heimat der 2006 gegründeten Hobbyfußballmannschaft „Leini's Wirten Hirten“, die bei diversen Hobbyturnieren vertreten ist. Hauptsponsor der Mannschaft ist das örtliche Dorfwirtshaus.
Enzenreith südöstlich von Gloggnitz mit der Lage seines Kohlenbergwerkes, um 1873 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme)

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 58, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 28. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 832. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,84 %.

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

  • bis 2023 Franz Antoni (SPÖ)
  • seit 2023 Dirk Rath (SPÖ)

Im September 2023 wurde Dirk Rath zum Nachfolger von Franz Antoni als Bürgermeister von Enzenreith bestellt.[15]

Grubenunglück von Hart

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Grubenunglück von Hart, das sich am 26. Juni 1924 im Braunkohlebergwerk in Hart (Gemeinde Enzenreith) bei Gloggnitz ereignete, gilt als das schwerste Grubenunglück in der österreichischen Geschichte. 29 Bergleute kamen durch eine Kohlenmonoxidvergiftung ums Leben, ausgelöst durch einen technischen Defekt in der Lüftungsleitung und einen zuvor abgedämmten Brandherd.

Das Unglück führte zu großer Bestürzung in der Region und darüber hinaus. Am 29. Juni 1924 fand ein großes Leichenbegängnis statt, an dem über 30.000 Menschen teilnahmen.

Zum 100. Jahrestag im Jahr 2024 fanden in Enzenreith und Gloggnitz Gedenkveranstaltungen statt. Vizebürgermeister Johann Haiden verfasste eine Gedenkschrift, die die Ereignisse und persönliche Schicksale dokumentiert.[16]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Friedrich Ehrbar (1827–1905), Klavierfabrikant, verstarb in Hart
  • Emmerich Alexius Swoboda von Wikingen, eigentlich Emmerich Alexius Swoboda (1849–1920), in Wörth geborener Bildhauer
  • Franz Antoni, Ehrenbürger (Verleihung 2023), 32 Jahre lang Bürgermeister (bis November 2023)[17]
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 261 (EnzenreuthInternet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).
Commons: Enzenreith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. SONDERRICHTLINIE Ausgleichszulage Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
  3. Gesamtliste - 9646: Österreichische Katastralgemeinden umweltbundesamt.at
  4. Schmuck aus den Gräberfeldern Zwentendorf und Köttlach, Niederösterreich uni-klu.ac.at
  5. Köttlacher Kultur. wissen.de, abgerufen am 26. Dezember 2010.
  6. Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach: Enzenreut. In: Neueste Landeskunde von Oesterreich unter der Ens. Band 2. Verlag Carl Reichard, Güns 1835, S. 272 (reader.digitale-sammlungen.de).
  7. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 235
  8. Bergbau- und Heimatmuseum (Memento vom 3. Mai 2014 im Internet Archive). Auf noemuseen.at am 3. Mai 2014 (via Wayback Machine)
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Enzenreith. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Enzenreith. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Enzenreith. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Enzenreith. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Enzenreith. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Oktober 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Enzenreith. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
  15. Gerhard Brandtner: Dirk Rath wird neuer Enzenreither Bürgermeister. In: noen.at. 6. September 2023, abgerufen am 6. September 2023.
  16. Jörg Würzelberger: Vor 100 Jahren: Bergwerksunglück von Enzenreith. 21. Juni 2024, abgerufen am 26. September 2024 (deutsch).
  17. Gerhard Brandtner: Großer Festakt: Ex-Ortschef Antoni zum Ehrenbürger ernannt. In: noen.at. 6. Dezember 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023.