Team 4
Team 4 | |
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Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Beatmusik |
Gründung | September 1964 |
Auflösung | 1973 |
Gründungsmitglieder | |
Thomas Natschinski | |
Gerrit Gräfe | |
Bassgitarre, Gesang |
John Knepler |
Rhythmusgitarre, Gesang |
Hartmut König bis 1971 |
Ehemalige Mitglieder | |
Gesang |
Petra Rechlin |
Gesang |
Sanda Weigl |
Rhythmusgitarre, Gesang |
Detlev Haak für König |
Team 4 (ab 1967: Thomas Natschinski und seine Gruppe) war eine deutsche Beatband, welche die Entwicklung der Rockmusik in der DDR wesentlich beeinflusste. Die Pionierleistung der Band bestand darin, als erste Rockband der DDR ausschließlich deutschsprachige Titel in einer hohen Qualität produziert und damit die Akzeptanz der Rockmusik in den Augen der Partei- und Staatsfunktionäre befördert zu haben.[1]
Bandgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Band wurde im Zuge der Beatlemania, die auch vor den Grenzen der DDR nicht halt machte, im September 1964 gegründet und kurze Zeit später von der Rundfunkredakteurin Marianne Oppel entdeckt und gefördert. Alle Bandmitglieder waren Autodidakten. Von der Musik der Beatles inspiriert, begannen sie deren Musik nachzuspielen. Wie alle „Gitarrengruppen“ (DDR-Sprachgebrauch) in der DDR, hatten sie mit ungenügender Ausrüstung zu kämpfen und waren auf Improvisation und Erfindergeist angewiesen. So arbeitete die Band bei ihren ersten Auftritten mit einem Röhrenradio „Beethoven Super“ als Verstärker für die Bassgitarre.
Heimstatt der Band war der Jugendklub in der Gutenbergstraße in Berlin-Köpenick. Das erste Konzert fand am 27. März 1965 statt. Die Band entwickelte einen eigenständigen Musikstil und produzierte deutschsprachige Eigenkompositionen von Natschinski mit Texten von Hartmut König beim DDR-Rundfunk. Das stellte ein Novum in der Entwicklung der DDR-Rockmusik dar und wurde von den Kulturfunktionären in der DDR als ein richtiger Schritt hin zur Entwicklung einer eigenständigen sozialistischen Tanzmusik gewertet. Als erste Rockband der DDR lief die Band Gefahr, wegen ihres eigenständigen Weges politisch vereinnahmt zu werden. Am 10. September 1965 trat die Band als eine der ersten Beatbands in der Jugendsendung „Basar“ des DDR-Fernsehens auf und im gleichen Jahr wurden mehrere Singles beim DDR-Label Amiga eingespielt, die jedoch erst in den Folgejahren veröffentlicht wurden. Die mit dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED eingeleitete Wende in der Kulturpolitik der DDR führte für die Band zu Restriktionen, so dass Team 4 1967 in Thomas Natschinski und seine Gruppe umbenannt wurde. Die Gruppe löste sich auf, nachdem das Album Wir über uns erschienen und Natschinski zur Armee einberufen worden war. Nachfolger wurde die Band Brot & Salz.[2]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Singles
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966: Lied von den Träumen / Lied von uns (Amiga)
- 1966: Die Straße / Ich zeige den Weg (Amiga)
- 1966: Frank Schöbel und Team 4: Es gibt nicht nur dich / Wahrheit (Amiga, für den DEFA-Film Hochzeitsnacht im Regen)
- 1967: Ich hab ihr ins Gesicht gesehen / Der Abend ist gekommen (Amiga)
- 1969: Mokka-Milch-Eisbar / Hab Ich – hast Du – haben Wir (Amiga)
LPs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968: Die Straße (Amiga)
- 1970: Geschichten (Amiga)
- 1972: Wir über uns (Amiga)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Rauhut: Beat in der Grauzone. BasisDruck Verlag GmbH, Berlin 1993, ISBN 3-86163-063-X.
- H. P. Hofmann: Beat Lexikon. Interpreten, Autoren, Sachbegriffe. VEB Lied der Zeit Musikverlag, Berlin (Ost) 1977.
- Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-303-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Porträt Natschinskis, unter anderem mit Team 4 sowie Thomas Natschinski und Gruppe
- Porträt bei ostbeat.de ( vom 29. Mai 2013 im Internet Archive) (Archivversion)
- Band-Porträt Team 4 (Auszug)
- Team 4 bei MusicBrainz (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Rauhut In: Beat in der Grauzone, S. 191
- ↑ Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. 2. Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-303-9, S. 288.