St. Leonhard (Gemeinden Glanegg und Liebenfels)
St. Leonhard ist ein Ort in Kärnten (Österreich). Durch den Ort verläuft die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Tauchendorf und Rottschaft Feistritz, die gleichzeitig die Grenze zwischen den politischen Gemeinden Glanegg und Liebenfels sowie zwischen den Bezirken Feldkirchen und Sankt Veit an der Glan ist. Dadurch zerfällt der Ort in zwei Ortschaften: die Ortschaft St. Leonhard in der Gemeinde Glanegg hat 101 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]), die Ortschaft St. Leonhard in der Gemeinde Liebenfels hat 35 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[2]). Somit der Ort insgesamt 136 Einwohner.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in Mittelkärnten, am nördlichen Rand des Glantalbodens, an der Ossiacher Straße zwischen den Orten Liebenfels (Gemeinde Liebenfels) und Glanegg. Entlang der von Süd nach Nord durch den Ortskern führenden Dorfstraße verläuft eine Katastralgemeindegrenze: der westliche Teil des Orts, zu dem auch der 500 Meter südwestlich des Dorfs befindliche Einzelhof Guttenig bzw. Guta (Haus Nr. 7) gehört, liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Tauchendorf, der östliche Teil auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Rottschaft Feistritz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1230 als Draezeldorf (von slowenisch drznica, = Abflussgraben) erwähnt, ab 1253 heißt er St. Leonhard. Durch den Ort verlief die Grenze zwischen den Landesgerichten Glanegg und Kraig-Nussberg, die der heutigen Bezirksgrenze entspricht.[3]
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte der in der Steuergemeinde Tauchendorf liegende Teil des Ortes zum Steuerbezirk Glanegg. Bei Bildung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kamen diese Häuser an die Gemeinde Tauchendorf, die 1956 an die Gemeinde Glanegg angeschlossen wurde. Die auf dem Gebiet der Steuergemeinde Rottschaft Feistritz befindlichen Häuser waren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Teil des Steuerbezirks Kraig und Nußberg. Bei Bildung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts kamen diese Häuser zunächst an die Gemeinde Glantschach, 1875 an die Gemeinde Pulst. Durch die Fusion der Gemeinden Pulst, Liemberg und Hardegg 1958 kam die Ortschaft zur Gemeinde Liebenfels.
1973 sprach sich die Bevölkerung für den Anschluss des gesamten Orts an die Gemeinde Liebenfels aus, doch eine entsprechende Änderung der Bezirks- und Gemeindegrenze wurde vom Land Kärnten nicht genehmigt.[3]
Bevölkerungsentwicklung des gesamten Orts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1869: 16 Häuser, 91 Einwohner
- 1880: 15 Häuser, 71 Einwohner
- 1890: 14 Häuser, 81 Einwohner
- 1910: 12 Häuser, 123 Einwohner
- 1961: 14 Häuser, 72 Einwohner
- 2001: 35 Gebäude, 113 Einwohner
- 2011: 42 Gebäude, 163 Einwohner
Im Ort gibt es 7 Arbeitsstätten (Stand 2011) und 13 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001).
Ortschaft St. Leonhard (Gemeinde Glanegg)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Leonhard (Dorf) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Feldkirchen (FE), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Feldkirchen | |
Pol. Gemeinde | Glanegg (KG Tauchendorf) | |
Koordinaten | 46° 44′ 6″ N, 14° 15′ 32″ O | |
Höhe | 523 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 101 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 29 (1. Jän. 2011 | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 00660 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortschaft zählte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1869: 8 Häuser, 40 Einwohner[4]
- 1880: 8 Häuser, 27 Einwohner[5]
- 1890: 5 Häuser, 31 Einwohner[6]
- 1910: 5 Häuser, 42 Einwohner[7]
- 1961: 8 Häuser, 31 Einwohner[8]
- 2001: 25 Gebäude (davon 23 mit Hauptwohnsitz) mit 24 Wohnungen und 23 Haushalten; 89 Einwohner und 0 Nebenwohnsitzfälle[9]
- 2011: 29 Gebäude, 125 Einwohner[10]
In der Ortschaft gibt es 3 Arbeitsstätten (Stand 2011[10]; Stand 2001: 0[9]) und 9 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[9].
Ortschaft St. Leonhard (Gemeinde Liebenfels)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Leonhard (Dorf) Ortschaft | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan |
Pol. Gemeinde | Liebenfels (KG Rottschaft Feistritz) |
Koordinaten | 46° 44′ 5″ N, 14° 15′ 37″ O |
Höhe | 523 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 35 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 13 (1. Jän. 2011 | )
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 01482 |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Hofnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Ortschaft zählen unter anderem die Höfe Liedl (Nr. 1), Neuwirth (Nr. 2), Rader (Nr. 3), Schein (Nr. 6) und Rainwirth (Nr. 7).[11]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortschaft zählte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1869: 8 Häuser, 51 Einwohner[12]
- 1880: 7 Häuser, 44 Einwohner[13]
- 1890: 9 Häuser, 50 Einwohner[14]
- 1900: 7 Häuser, 64 Einwohner[15]
- 1910: 7 Häuser, 81 Einwohner[16]
- 1923: 7 Häuser, 61 Einwohner[17]
- 1934: 49 Einwohner[18]
- 1961: 6 Häuser, 41 Einwohner[19]
- 2001: 10 Gebäude (davon 8 mit Hauptwohnsitz) mit 9 Wohnungen und 8 Haushalten; 24 Einwohner und 1 Nebenwohnsitzfall[20]
- 2011: 13 Gebäude, 38 Einwohner[10]
In der Ortschaft gibt es 4 Arbeitsstätten (Stand 2011;[10] 2001: 1[20]) und 4 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[20].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Gemeinde Liebenfels (Hrsg.): Gemeindechronik Liebenfels. 1998. S. 413.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 18.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 14.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 14.
- ↑ Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 20.
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 247.
- ↑ a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 48.
- ↑ a b c d Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
- ↑ laut Adresssuche auf gis.ktn.gv.at
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 72.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 60.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 60.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 80.
- ↑ Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 41.
- ↑ Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 17.
- ↑ handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 17.
- ↑ Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 256.
- ↑ a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. 113.