Rudolf Neumayer
Rudolf Neumayer (* 18. Mai 1887 in Wien; † 25. August 1977 ebenda) war ein österreichischer Finanzfachmann und Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neumayer besuchte das Elisabeth-Gymnasium in Wien und studierte anschließend Rechts- und Staatswissenschaften ebenfalls in Wien. Dort wurde er auch 1911 promoviert. Ab 1912 arbeitete er für die Gemeinde Wien, unterbrochen vom Kriegseinsatz im Ersten Weltkrieg. Ab 1919 arbeitete er in der Magistratsabteilung für Finanzangelegenheiten, ab 1924 leitete er die Finanzabteilung der Stadt Wien. Von 1934 bis 1936 gehörte er als Vertreter des Landes Wien dem Länderrat an. Von 1936 bis 1938 war Neumayer Finanzminister der Regierungen Schuschnigg und Seyß-Inquart, er war in dieser Funktion auch nach dem Anschluss Österreichs bei der Überführung der österreichischen in die deutsche Finanzverwaltung tätig. 1938 wurde er Direktor der Wiener Städtischen Versicherung, 1943 wurde er Leiter der Hauptstelle der Wirtschaftstreuhänder. Eine Aufnahme in die NSDAP wurde allerdings abgelehnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Neumayer im Jahr 1946 als Mitglied der NS-Regierung zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde jedoch Ende 1948 wegen Krankheit aus der Haft entlassen.[1] Er wurde 1906 Mitglied der Burschenschaft Vandalia Wien und dann 1932 der Wiener akademischen Burschenschaft Albia. Er wurde am Hietzinger Friedhof bestattet.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Bruckmüller (Hrsg.): Personenlexikon Österreich, Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2001, ISBN 3-9500438-7-X, S. 348.
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 200–201.
- Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 167–168.
- Josef Mentschl: Neumayer, Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 168 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Rudolf Neumayer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Literatur von und über Rudolf Neumayer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Rudolf Neumayer in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Rudolf Neumayer auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.nachkriegsjustiz.at/prozesse/volksg/neumayer_urteil.php
- ↑ Grabstelle Rudolf Neumayer, Wien, Hietzinger Friedhof, Gruppe 3, Nr. 21.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Neumayer, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker und Minister |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1887 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 25. August 1977 |
STERBEORT | Wien |