Richard Ringer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Richard Ringer


Richard Ringer 2015

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 27. Februar 1989 (35 Jahre)
Geburtsort ÜberlingenDeutschland
Größe 182 cm
Gewicht 63 kg
Beruf Controller
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Bestleistung 5000 m: 13:10,94 min
10.000 m: 27:36,52 min
Marathon: 2:07:05 h
Verein LC Rehlingen, vorm.: VfB LC Friedrichshafen
Trainer Tim Moriau, vorm.: Eckhardt Sperlich
Nationalkader seit 2007
Status aktiv
Medaillenspiegel
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Sommer-Universiade 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 13 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze Amsterdam 2016 5000 m
Gold München 2022 Marathon
Silber München 2022 Marathon, Mannschaftswertung
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Bronze Belgrad 2017 3000 m
Logo der FISU Universiade
Bronze Kasan 2013 5000 m
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber Kassel 2011 5000 m
Bronze Ohrdruf 2012 Crosslauf Langstrecke (Mannschaft)
Gold Dornstetten 2013 Crosslauf Langstrecke
Bronze Dornstetten 2013 Crosslauf Langstrecke (Mannschaft)
Gold Löningen 2014 Crosslauf Langstrecke
Silber Löningen 2014 Crosslauf Langstrecke (Mannschaft)
Gold Aichach 2014 10.000 m
Gold Ulm 2014 5000 m
Gold Nürnberg 2015 5000 m
Gold Herten 2016 Crosslauf Langstrecke
Gold Kassel 2016 5000 m
Gold Erfurt 2017 5000 m
Gold Ingolstadt 2019 Crosslauf Mittelstrecke
Gold Ingolstadt 2019 Crosslauf Langstrecke
Gold Essen 2019 10.000 m
Bronze Uelzen 2021 10 km Straße
Silber Uelzen 2021 10 km Straße (Mannschaft)
Gold Freiburg 2023 Halbmarathon
Gold Bad Liebenzell 2023 10 km Straße
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Bronze Karlsruhe 2010 3 × 1000 m
Bronze Leipzig 2011 3000 m
Gold Karlsruhe 2015 3000 m
Gold Leipzig 2017 3000 m
Gold Dortmund 2018 3000 m
letzte Änderung: 10. September 2023

Richard Ringer (* 27. Februar 1989 in Überlingen, Bodenseekreis) ist ein deutscher Leichtathlet, der sich auf die Langstrecken und den Crosslauf spezialisiert hat. 2022 wurde er Europameister im Marathon.

Ringer studierte an der HTWG Konstanz Betriebswirtschaft und schloss das Studium 2013 ab. Seine Teilzeitstelle seitdem als Controller bei Rolls-Royce Power Systems fuhr er zugunsten der Fokussierung auf internationale Wettkämpfe wie etwa der Diamond League stetig zurück.[1]

Richard Ringer ist mit der Langstreckenläuferin Nada Ina Pauer verheiratet.

Sportliche Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Erfolge Ringers stammen aus der Jugend. So wurde er über die 3000-Meter-Distanz Deutscher Meister in der B- und der A-Jugend.

Ein erster internationaler Erfolg war die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam, als er zeitgleich mit den beiden Ersten ins Ziel kam.

2017 wurde Ringer in Leipzig Deutscher Hallenmeister über 3000 Meter. Schon beim PSD Meeting in Düsseldorf am 1. Februar hatte er sich mit 7:53,56 min für die Halleneuropameisterschaften in Belgrad qualifiziert, bei denen er erneut eine Bronzemedaille gewinnen konnte.

Deutsche Bestleistung
15 km, Nijmegen, 18. November 2018[2]
Distanz Split Gesamtzeit
1 km 2:54 min 2:54 min
2 km 2:53 min 5:47 min
3 km 3:01 min 8:48 min
4 km 3:01 min 11:49 min
5 km 3:07 min 14:56 min
6 km 2:59 min 17:55 min
7 km 2:52 min 20:47 min
8 km 3:03 min 23:50 min
9 km 2:58 min 26:48 min
10 km 2:44 min 29:32 min
11 km 3:03 min 32:35 min
12 km 2:55 min 35:30 min
13 km 2:43 min 38:13 min
14 km 2:46 min 40:59 min
15 km 2:40 min 43:39 min

Anfang Januar 2018 beendeten Ringer und sein langjähriger Trainer Eckhardt Sperlich einvernehmlich ihre Zusammenarbeit. Die konzeptionelle Planung für die Saisonvorbereitung 2018 entwickelte noch Sperlich, die Gestaltung des Trainings übernahm Ringer fortan selbst, um mit Hilfe seines Managements (bizz-sports) verstärkt an internationalen Wettkämpfen wie etwa der Diamond League teilzunehmen[1] und um individueller zu trainieren (bei Sperlich stand vor allem die Gruppe im Fokus).[1] Im Februar wurde Ringer Deutscher Hallenmeister über 3000 Meter.

Im weiteren Jahresverlauf gewann er als dritter Deutscher überhaupt den 10.000-Meter-Europacup in London. Die Siegzeit von 27:36,52 min bedeutete den vierten Platz in der ewigen deutschen Bestenliste über diese Distanz.[3] Beim Zevenheuvelenloop im niederländischen Nijmegen lief er mit 43:39 min inoffiziellen deutschen Rekord im 15-km-Straßenlauf. Über diese Distanz werden keine offiziellen deutschen Rekorde geführt, der DDR-Rekord und die bisherige deutsche Bestleistung wurden von Jürgen Haase gehalten, der 1976 43:45 min in Sachsenhausen lief.[4]

Im April 2021 verbesserte Ringer bei einem Elite-Marathon in Siena seine Marathon-Bestzeit auf 2:08:49 h, nachdem er bei seinem Debüt im Jahr zuvor 2:10:59 h lief. Damit ist er der vierte Läufer aus Deutschland mit einer Marathon-Zeit unter 2:09 h.[5] Bei den Olympischen Spielen in Japan war er mit einer Zeit von 2:16:08 h auf Platz 26 der beste deutsche Läufer im Marathonfeld.[6]

Beim Marathonlauf der Europameisterschaften 2022 in München gewann er überraschend in einem Schlussspurt[7] die Goldmedaille in 2:10:21 h – sein bisher größter Erfolg. In der Teamwertung belegte er damit, zusammen mit Amanal Petros (2:10:39 h, 4. Platz) und Johannes Motschmann (2:14:52 h, 16. Platz), in 6:35:52 h den zweiten Platz.

Beim Barcelona-Halbmarathon 2023 verbesserte Ringer als Sechster seine persönliche Bestzeit auf 1:01:09 h.[8]

Am 3. Dezember 2023 verbesserte Ringer beim Valencia-Marathon seine Marathonbestzeit auf 2:07:05 h und unterbot dabei die Olympianorm.[9] Bei den Olympischen Spielen in Paris belegte er nach 2:09:18 h als bester Deutscher und drittbester Europäer den 12. Platz.[10]

Vereinszugehörigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ringer startet seit 2019 für den LC Rehlingen.[11] Er war zuvor seit 2005 beim VfB LC Friedrichshafen.

Ringer 2014 in Zürich
national
international
Commons: Richard Ringer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Pamela Ruprecht: Richard Ringer und Eckhardt Sperlich beenden Zusammenarbeit, Erfolgs-Duo, vom 10. Januar 2018, abgerufen am 12. Januar 2018
  2. Ergebnisse Zevenheuvelenloop 2018 für Richard Ringer, evenementen.uitslagen.nl
  3. Pamela Ruprecht: Richard Ringer triumphiert in London, Team-Bronze für DLV-Läuferinnen, auf: leichtathletik.de, vom 19. Mai 2018, abgerufen am 4. Januar 2019
  4. Harald Koken: Richard Ringer glänzender Vierter beim Weltrekord von Joshua Cheptegei, auf: leichtathletik.de, vom 18. November 2018, abgerufen am 4. Januar 2019
  5. Richard Ringer mit Traumlauf bei Marathon in Siena. In: HDsports.de. 11. April 2021, abgerufen am 11. April 2021.
  6. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan) – Ergebnisse Marathon Herren: Eliud Kipchoge wiederholt Olympiasieg. 8. August 2021, abgerufen am 8. August 2021.
  7. Video Sportschau auf YouTube. August 2022, abgerufen am 19. August 2022.
  8. Thomas Bauer (HDsports): Ergebnisse Barcelona Halbmarathon 2023: Rekorde und starkes deutsches Team! Abgerufen am 19. Februar 2023 (deutsch).
  9. Richard Ringer und Laura Hottenrott unterbieten mit Bestzeiten die Olympia-Norm In: leichtathletik.de
  10. Thomas Bauer MSc: Äthiopier Tola dominiert Olympia-Marathon mit Rekord. 10. August 2024, abgerufen am 10. August 2024 (deutsch).
  11. Manuel Keil: Richard Ringer wechselt zum LC Rehlingen, Neuer Verein, auf: leichtathletik.de, vom 21. November 2018, abgerufen am 22. November 2018
  12. Valencia-Marathon 2023. Abgerufen am 3. Dezember 2023.