Petra Barthel

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Petra Barthel (* 27. Dezember[1] 1951 in Erfurt)[2] ist eine deutsche Schauspielerin, Autorin und Synchronsprecherin.

Petra Barthel wuchs in Erfurt auf, machte das Abitur an der dortigen Humboldt-Schule und absolvierte danach eine Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock.

Es folgten Theater-Engagements in der DDR. Erste Verträge führten Barthel nach Magdeburg und Erfurt sowie Frankfurt (Oder). An der Ost-Berliner Volksbühne war sie unter der Regie von Hans-Dieter Meves in Tibor Dérys Fiktiver Report über ein amerikanisches Pop-Festival zu sehen. Des Weiteren spielte sie in Berndt Rennes Euripides-Inszenierung Die Frauen von Troja (1980) und Wolfgang Engels Hedda Gabler (1984) nach Henrik Ibsen. In ihrer Theaterkarriere arbeitete sie mit den Regisseuren Fritz Marquardt oder Heiner Müller zusammen. Parallel zu ihrer Bühnenarbeit erschien die Schauspielerin ab Ende der 1970er Jahre auch im ostdeutschen Fernsehen. Dazu zählen der Part der Margret in Jens-Peter Prolls Fernsehspiel Draußen im Heidedorf (1980) nach Theodor Storm und Gastrollen in der Folge Tödliche Illusion (1979) der Kriminalfilmreihe Polizeiruf 110 und im Krimi Kalter Engel (1986), der ursprünglich auch für die Polizeiruf-Reihe geplant war.

1990 erschien Barthels erster Roman Das zwölfte Kleid über dem dreizehnten. 1992 wurde ihr Theaterstück Queentett im Berliner Big-Bang-Theater aufgeführt (Regie: Paula Mader).[3]

Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte Barthel ihre Theaterarbeit fort, die sie unter anderem 1991/1992 an das Theater im Turm in Frankfurt – Antonius und Kleopatra unter der Regie von Jan Lauwers – und an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg führte, wo sie 1993 in Carolyn Carlsons Tanztheater Commedia mehrsprachig neben Rainer Strecker und Miriam Fiodeponti Dante-Verse rezitierte.[4]

Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitet Barthel als Synchronsprecherin. So sprach sie z. B. Nicole Kidman (u. a. Batman Forever, Moulin Rouge!, The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit), Julianne Moore (u. a. Nine Months, Hannibal, Children of Men) oder Uma Thurman (u. a. Pulp Fiction, Kill Bill – Volume 1, Kill Bill – Volume 2) in der deutschen Vertonung von deren Kinofilmen. Sie wurde auch für Hörspiele und Hörbücher besetzt. Für ihre Leistung in dem Kidman-Film Die Dolmetscherin (2005) wurde sie 2006 für den Deutschen Preis für Synchron in der Kategorie Herausragende weibliche Synchronarbeit nominiert.[5]

Von 2005 bis 2007 setzte Barthel unter der Regie von Annegret Hahn ihre Theaterarbeit am Thalia-Theater in Halle fort, wo sie unter anderem als Chormitglied in einer Inszenierung von Paradise Lost nach John Milton auftrat.[6]

Petra Barthel lebt in Berlin. Sie war mit dem Schauspieler Berndt Renne verheiratet und hat mit ihm den gemeinsamen Sohn Max.[7] Der Kinderdarsteller Bruno Renne ist ihr Enkelkind.[8]

Theaterstücke (Auswahl)

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Filmografie (Auswahl)

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Synchronsprecherin

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Nicole Kidman

Julianne Moore

Uma Thurman

Bridget Fonda

Maaya Sakamoto

  • 2007: The Garden of Sinners – Mordverdacht – Teil 1 als Shiki Ryougi
  • 2008: The Garden of Sinners – Der leere Tempel als Shiki Ryougi
  • 2009: The Garden of Sinners – Mordverdacht – Teil 2 als Shiki Ryougi

Dominique Blanc

Kim Basinger

Andie MacDowell

  • 2010: As Good as Dead als Helen Kalahan
  • 2012: Daydream Nation als Enid Goldberg

Veröffentlichungen

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  • 1990: Das zwölfte Kleid über dem dreizehnten. Novelle. Rowohlt, Hamburg 1990. ISBN 3-498-00533-2

Einzelnachweise

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  1. [1]
  2. vgl. Kurzbiografie in Das zwölfte Kleid über dem dreizehnten: Novelle. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1990, ISBN 3-498-00533-2
  3. vgl. Vier Frauen, ein Mann. In: Süddeutsche Zeitung, 9. Mai 1992 (aufgerufen via Süddeutsche Zeitung: Online-Archiv)
  4. vgl. Fischer, Eva-Elisabeth: Kosmische Choreographen-Träune. In: Süddeutsche Zeitung, 29. März 1993
  5. vgl. Goldstein, Patrick: Gala der berühmten Stimmen. In: Die Welt, 26. Januar 2006, Ausg. 22/2006, Berlin, S. 40
  6. vgl. Montag, Andreas: Vier Evas proben den Sündenfall. In: Mitteldeutsche Zeitung, 12. Juni 2006
  7. Petra Barthel. In: Die Zeit Nr. 40/1979
  8. Miko heißt im wahren Leben Bruno und ist Uckermärker. In: Nordkurier, 2. Dezember 2010 (aufgerufen via wiso presse)