Naoise
Naoise [Ulster-Zyklus der keltischen Mythologie Irlands.
], altirisch auch Noísiu [ ], ist der Name einer Sagengestalt aus demMythologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Erzählung Longas mac nUislenn („Das Exil der Söhne Uislius“) verliebt sich Deirdre in Naoise, den Sohn Uislius und Elbhas und somit auch Enkel Cathbads. Sie ist eigentlich König Conchobar mac Nessa von Ulster versprochen, der sie an einem abgelegenen Ort von der Zauberin Leborcham aufziehen lässt.
Naoise, der zusammen mit seinen Brüdern Ardán [Emain Macha hört, will sie ihn unbedingt für sich gewinnen.
] und Ainnle [ ] unzertrennlich gemeinsam lebt, hat eine so schöne Stimme, dass die Kühe bei seinem Gesang mehr Milch geben, als sonst. Wenn die drei Brüder in der Schlacht Rücken an Rücken stehen, sind sie unschlagbar und deshalb für das Heer von Ulster unverzichtbare Kämpfer. Als Deirdre Naoises Stimme zum ersten Mal auf dem Burgwall vonWeil Naoise ihr zuruft: „Schön ist die Kalbin, die an mir vorbeispringt“, packt sie ihn bei den Ohren und ruft: „Zwei Ohren der Schande und des Spottes werden das sein, wenn du mich nicht haben willst!“[1] Durch diese Androhung von Glám dícenn ist er gezwungen, sie zu entführen. Sowohl seine Brüder, als auch Leborcham sind bereit, ihm zu helfen und die drei Söhne Uislius flüchten mit Deirdre nach Alba (Schottland). Nach vielen Irrfahrten kehren sie, getäuscht durch ein Versprechen Conchobars, nach Ulster zurück. Naoise wird jedoch hinterrücks von Conchobars Gefolgsmann Eogan mac Durthacht ermordet und Deirdre tötet sich selbst, um nicht zur Ehe mit dem Mörder ihres Geliebten gezwungen zu werden.
Eine Fortsetzung dieser Erzählung ist Tochmarc Luaine acus aided Athirni („Die Werbung Luaines und der Tod Athirnes“).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. Walter Verlag, 1991, ppb-Ausgabe Patmos Verlag, Düsseldorf 2000, 2. Auflage, ISBN 3-491-69109-5.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Weblink
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Charles Dickens: Household words: a weekly journal. Bände 17–18, Bradbury & Evans, 1858, S. 380 f., auf books.google.at.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ingeborg Clarus: Keltische Mythen. Der Mensch und seine Anderswelt. S. 113.