Mioko

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Mioko

Karte der Duke-of-York-Inseln
Gewässer St.-Georgs-Kanal (Papua-Neuguinea)
Inselgruppe Duke-of-York-Inseln
Geographische Lage 4° 13′ 47″ S, 152° 27′ 28″ OKoordinaten: 4° 13′ 47″ S, 152° 27′ 28″ O
Mioko (Papua-Neuguinea)
Mioko (Papua-Neuguinea)
Länge 1,6 km
Breite 1,2 km

Mioko ist eine kleine Insel im Süden der Duke-of-York-Inseln im St.-Georgs-Kanal im Bismarck-Archipel (Papua-Neuguinea). Mioko ist etwa 1,6 Kilometer lang und 1,2 Kilometer breit[1], Die Insel war eine Ausgangsstation für die deutsche Südsee-Kolonisation.

Mioko liegt im Südwest-Pazifik und ist Teil Ozeaniens. In diesem Gebiet stoßen zwei tektonische Platten aufeinander, was die Gefahr von Erdbeben und Tsunamis erhöht. Da die Insel aus gehobenem Korallenkalk besteht, ist Mioko entsprechend relativ flach und durch den Anstieg des Meeresspiegels gefährdet.[2][3]

Es herrscht ein gemäßigt feuchtes, tropisches Seeklima. Trockenes Wetter auf den Duke-of-York-Inseln kündigt den baldigen Südost-Passat an.[4] Die niedrigsten Durchschnittswerte von 23 °C liegen in den Monaten Juni bis September, die Höchsttemperaturen von 32 °C in den Monaten Dezember und Januar. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 71 und 78 Prozent. Im Dezember werden durchschnittlich sechs, im März und April elf Regentage verzeichnet.[5]

Für gewöhnlich wachsen auf den Duke-of-York-Inseln kleinere Wälder, die u. a. aus der Schraubenbaum-Art Pandanus dubius (von den Einwohnern der Inseln Uom genannt) bestehen.[6] Das Moos Plagiochila miokensis kommt nur auf der Insel Mioko vor.[7]

1776 entdeckte der Forschungsreisende Philipp Carteret die Duke-of-York-Inseln, die er nach dem Bruder des englischen Königs und Herzogs von York, Eduard August benannte.

Der Hafen auf Mioko wurde bereits im Dezember 1878 durch Kapitän Bartholomäus von Werner für Deutschland in Anspruch genommen.[8] Der gute Naturhafen war insbesondere für die Kolonialbestrebungen der Hamburger Handelshäuser Hernsheim und Godeffroy, später auch für den Bankier Adolph von Hansemann von Interesse. Die deutsche Flagge auf Mioko wurde am 4. November 1884 durch den Kapitän der Gedeckten Korvette Elisabeth, Kapitän zur See Rudolf Schering, gehisst. Die Inselgruppe wurde in Neu-Lauenburg umbenannt. Während der deutschen Kolonialherrschaft befanden sich auf Mioko Kokosplantagen und eine Station der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft der Südseeinseln zu Hamburg (DHPG), der späteren Jaluit-Gesellschaft.

Otto Finsch reiste Anfang 1884 mit der Samoa unter dem Kommando von Eduard Dallmann nach Neuguinea und besuchte von Mioko aus, auf fünf Reisen, fast die gesamte Nordküste Neuguineas. Bei seinen Reisen entdeckte er sieben Häfen und den Kaiserin-Augusta-Fluss, schloss Verträge über Landerwerbungen ab und hisste die deutsche Flagge. Zwischen 1885 und 1919 war Mioko Teil der deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea.[9][10][11]

Ab 1920 stand Mioko als Mandatsgebiet des Völkerbunds unter der Verwaltung Australiens. Seit der Unabhängigkeit 1975 gehört Mioko zum Staat Papua-Neuguinea.[12][13]

Einzelnachweise

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  1. The Pacific Islands Handbook. S. 239 und Pacific Islands Yearbook. 1981, S. 298
  2. Deutsches Koloniallexikon 1920
  3. The Heat Is Online: 1.000 flee as sea begins to swallow up Pacific islands
  4. The Scottish Geographical Magazine. 1999, S. 95
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. Oktober 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fit-for-travel.de Klimatabelle
  6. The useful plants of the island of Guam: with an introductory account of the physical features and natural history of the island, of the character and history of its people, and of their agriculture. 1905, S. 343
  7. Recognised species of Plagiochila in Australasia and some island groups of the Pacific Ocean (Memento des Originals vom 5. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rsnz.org
  8. Bartholomäus von Werner: Ein deutsches Kriegsschiff in der Südsee. Brockhaus, Leipzig 1889.
  9. Samoafahrten. Reisen in Kaiser-Wilhelms-Land und Englisch-Neu-Guinea in den Jahren 1884 und 1885 an Bord des Deutschen Dampfers Samoa. Dallmann, Eduard, Verlag Hirt, Leipzig 1888
  10. Ohff, Hans-Jürgen, Disastrous Ventures: German and British Enterprises in East New Guinea, Plenumn Publishing Australia, Melbourne, 2015, Englisch
  11. Linke, R 2006, The influence of German surveying on the development of New Guinea, Association of Surveyors of PNG. Abgerufen am 22. Oktober 2015, Englisch.
  12. Der Erste Weltkrieg und das Ende des deutschen Einflusses in der Südsee, in: Hermann Joseph Hiery (Hrsg.): Die Deutsche Südsee 1884-1914, Ein Handbuch. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2001, ISBN 3-506-73912-3
  13. Auswärtiges Amt: Papua-Neuguinea: Innenpolitik