Mike Gillis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kanada  Mike Gillis

Geburtsdatum 1. Dezember 1958
Geburtsort Sudbury, Ontario, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 88 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Draft

NHL Amateur Draft 1978, 1. Runde, 5. Position
Colorado Rockies

Karrierestationen

1975–1978 Kingston Canadians
1978–1980 Colorado Rockies
1980–1984 Boston Bruins

Michael David Gillis (* 1. Dezember 1958 in Sudbury, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der von 1978 bis 1984 in der National Hockey League (NHL) aktiv war. Von 2008 bis 2014 war er Präsident und General Manager der Vancouver Canucks. Seit Juni 2016 sitzt er im Führungsgremium des Schweizer Vereins Genève-Servette HC. Sein jüngerer Bruder Paul war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler in der NHL und anschließend als Trainer in den Minor Leagues tätig.

Spielerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mike Gillis begann seine professionelle Eishockeykarriere bei den Kingston Canadians der Ontario Major Junior Hockey League. Dort spielte er in den Jahren 1975 bis 1978 in 111 Spielen und erlangte in diesen 132 Scorerpunkte (39 Tore und 93 Vorlagen). Aufgrund einer schweren Beinverletzung, die er sich in einem Spiel gegen Sudbury am 1. Oktober 1976 zugezogen hatte, musste Gillis nahezu die komplette Saison 1976/77 aussetzen. Im NHL Amateur Draft 1978 wurde der linke Flügelstürmer in der ersten Runde an insgesamt fünfter Stelle von den Colorado Rockies ausgewählt.[1]

In der Spielzeit 1978/79 folgte ein kurzes Intermezzo von zwei Spielen bei den Philadelphia Firebirds in der American Hockey League. Hiernach absolvierte er seine ersten Spiele bei den Colorado Rockies in der National Hockey League. In 30 Saisonspielen kam er auf acht Scorerpunkte (ein Tor und sieben Vorlagen). Durch Nachwirkungen einer Knieoperation, die bei ihm im Jahr 1978 durchgeführt worden war, konnte Gillis auch diese Saison nicht komplett unverletzt abschließen.[2][3] Die Spielzeit 1979/80 verbrachte der Stürmer sowohl bei den Colorado Rockies, mit denen er 40 Spiele absolvierte und neun Punkte sammelte (vier Tore und fünf Vorlagen) und bei den Fort Worth Texans in der Liga Central Hockey League, bei denen er auf 22 Punkte (neun Tore und 13 Vorlagen) kam.

Die Saison 1980/81 begann für Gillis bei den Colorado Rockies. Er bestritt dort 51 Spiele, in denen der Flügelstürmer mit elf Toren und sieben Vorlagen auf 18 Scorerpunkte kam. Am 18. Februar 1981 wurde Gillis Teil eines Transfergeschäfts zwischen den Rockies und den Boston Bruins. Sie tauschten den linken Außenstürmer gegen Bob Miller.[1] Bei seinem neuen Team gelangen ihm in 17 Spielen sechs Scorerpunkte, darunter zwei Tore und vier Vorlagen. Die gesamte Punktausbeute dieser Saison von 24 Punkten, davon 13 Tore und elf Vorlagen, sollten seine Punktbestleistung in der NHL bleiben.

In seiner ersten vollen Saison bei den Bruins 1981/82 spielte Gillis in 52 Saisonspielen und erzielte 17 Punkte. In den nachfolgenden Playoffs lief er bei elf Spielen auf und sammelte drei Punkte. Ein Jahr später war der Flügelstürmer Mitglied des Teams der Baltimore Skipjacks in der American Hockey League. Bei diesen konnte er die Saison als viertbester Scorer der Liga abschließen, denn insgesamt kam er in 74 Spielen auf 113 Scorerpunkte, darunter waren 32 Tore und 81 Vorlagen. In der gleichen Saison absolvierte Gillis zudem fünf Begegnungen für die Bruins, in denen er es auf eine Vorlage brachte. In den folgenden Playoffs bestritt er zwölf Partien mit einer Ausbeute von vier Punkten (ein Tor und drei Vorlagen). Die Spielzeit 1983/84 verbrachte Gillis bei den Bruins (17 Punkte in 50 Spielen) und den Hershey Bears in der AHL (29 Punkte in 26 Partien). In seinen letzten NHL-Playoff-Einsätzen konnte der Stürmer keine Punktausbeute vorweisen.

Mike Gillis konnte die komplette Saison 1984/85 nicht spielen, da er sich im Trainingslager erneut einen komplizierten Beinbruch zuzog. Nach dieser Verletzung war eine Rückkehr in den Profisport unmöglich, die Boston Bruins entließen Gillis schließlich ein Jahr später im September 1985. Der Stürmer beendete seine professionelle Eishockeykarriere anschließend.[2][3]

Gillis galt als großes Talent, das erklärt auch die frühe Auswahl im NHL Amateur Draft 1978. Er war vielseitig einsetzbar und spielte teilweise sogar auf der Position eines Verteidigers. Aufgrund der vielen und schweren Verletzungen konnte Gillis die Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, auf dem NHL-Niveau allerdings nie erfüllen.[2][3][1]

Managerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Gillis seine aktive Spielerkarriere beendet hatte, trainierte er das Team der Golden Gaels der Queen’s University im Spieljahr 1985/86. Der damals selbst in der NHL aktive Spieler wurde, nachdem er 1990 an der bereits genannten Queen’s University einen Abschluss in Rechtswissenschaften machte, Spieleragent. Er betreute ab dem Jahr 1994 mehrere bekannte Eishockeyspieler, darunter zum Beispiel Pawel Bure, Markus Näslund, Mike Richter, Bobby Holík und Pat Verbeek.[3][4]

General Manager

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vancouver Canucks suchten nach der Entlassung von Dave Nonis am Ende der Saison 2007/08 einen neuen General Manager. Diesen fanden sie in Mike Gillis, der die Nachfolge Nonis am 23. April 2008 antrat.[3][5] Seitdem ist Gillis in dem Posten des General Managers und des Präsidenten von Canucks Sports & Entertainment.[4] Zum Ende der Saison 2013/14 wurde Gillis von all seinen Ämtern enthoben. Neuer General Manager wurde Jim Benning, während ihm im Amt des Präsidenten Trevor Linden nachfolgte.

Im Juni 2016 wurde er Mitglied des Führungsgremiums des Schweizer NLA-Vereins Genève-Servette HC,[6] im März 2017 wurde ihm die Aufgabe übergeben, die sportliche Entwicklung des Klubs zu überwachen.[7]

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1975/76 Kingston Canadians OMJHL 64 16 45 61 34 7 1 2 3 11
1976/77 Kingston Canadians OMJHL 4 2 2 4 4
1977/78 Kingston Canadians OMJHL 43 21 46 67 86 5 3 12 15 0
1978/79 Colorado Rockies NHL 30 1 7 8 6
1978/79 Philadelphia Firebirds AHL 2 0 0 0 0
1979/80 Colorado Rockies NHL 40 4 5 9 22
1979/80 Fort Worth Texans CHL 29 9 13 22 43
1980/81 Colorado Rockies NHL 51 11 7 18 54
1980/81 Boston Bruins NHL 17 2 4 6 15 1 0 0 0 0
1981/82 Boston Bruins NHL 53 9 8 17 54 11 1 2 3 6
1982/83 Boston Bruins NHL 5 0 1 1 0 12 1 3 4 2
1982/83 Baltimore Skipjacks AHL 74 32 81 113 33
1983/84 Boston Bruins NHL 50 6 11 17 35 3 0 0 0 2
1983/84 Hershey Bears AHL 26 8 21 29 13
OMJHL gesamt 111 39 93 132 124 12 4 14 18 11
CHL gesamt 29 9 13 22 43
AHL gesamt 102 40 102 142 46
NHL gesamt 246 33 43 76 186 27 2 5 7 10

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Mike David Gillis Player Stats. legendsofhockey.net, abgerufen am 26. Mai 2011.
  2. a b c 1978 NHL Draft Pick – Mike Gillis. hockeydraftcentral.com, abgerufen am 26. Mai 2011.
  3. a b c d e Joe Pelletier: Mike Gillis. bruinslegends.blogspot.com, abgerufen am 26. Mai 2011.
  4. a b Mike Gillis, President, GM & Alternate Governor, NHL. canucks.nhl.com, abgerufen am 27. Mai 2011.
  5. Mike Gillis introduced as Canucks GM. cbcsports.ca, abgerufen am 27. Mai 2011.
  6. Hockey: Mike Gillis entre au conseil d'administration de Genève-Servette. In: RTSSport.ch. (rts.ch [abgerufen am 22. März 2017]).
  7. www.gshc.ch, GSHC - Site officiel du Genève-Servette Hockey Club: Le Genève-Servette Hockey Club redéfinit son organisation - Genève-Servette Hockey Club. Abgerufen am 22. März 2017 (französisch).