Max Gutermuth
Max Gutermuth (* 16. Juni 1858 in Pappenheim; † 10. März 1943 in Darmstadt) war ein deutscher Hochschullehrer für Maschinenbau.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Max Friedrich Gutermuth wurde 1858 im mittelfränkischen Pappenheim geboren. Nach der Reifeprüfung absolvierte er ein Studium des Maschinenbaus an der TH München. Anschließend arbeitete er im bayerischen Staatsdienst in den Zentralwerkstätten in Nürnberg. Ab 1881 war er zunächst Assistent an der TH München und noch im gleichen Jahr an der TH Aachen. Dort habilitierte er sich 1887 und wurde am 27. Februar 1887 zum Privatdozent ernannt. Ab 1888 war er ordentlicher Professor für Maschinenbau in Aachen. 1896 wurde er auf eine Professur für Maschinenbau an die TH Darmstadt berufen. Er übernahm ab dem Wintersemester 1896/1897 den Lehrstuhl für Wärmekraftmaschinen von Ernst Reichel, der 1896 an die TH Berlin berufen wurde. Mit diesem Lehrstuhl war die Leitung des Kraftwerks der Hochschule und des Maschinenbaulabors I verbunden. Auf seine Planung ging die Ausstattung des von 1901 bis 1904 von Georg Wickop erbauten Maschinenhauses in der Magdalenenstraße zurück. In diesem Maschinenbaulaboratorium wurde die erste auf dem europäischen Kontinent gebaute vierstufige Dampfturbine aufgestellt.
Von 1903 bis 1907, von 1912 bis 1915 und von 1921 bis 1924 war Gutermuth Dekan der Abteilung Maschinenbau bzw. der Abteilung Maschinenbau und Papieringenieurswesen der TH Darmstadt. Von 1905 bis 1907 hatte er das Amt des Rektors inne. Am 2. Mai 1910 wurde die Hessische Flugstudiengesellschaft in Darmstadt unter maßgeblicher Beteiligung von Gutermuth gegründet. In diesem Verein fanden sich flugbegeisterte Schüler und Studenten um seinen Sohn Hans Gutermuth zusammen und bauten u. a. Fluggleiter. Aus dieser Gruppe ging 1920 wiederum auf Initiative von Gutermuth die Darmstädter Akaflieg hervor. Zum 31. März 1927 wurde er auf seinen Antrag emeritiert.
Max Gutermuth war Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Frankfurter Bezirksvereins des VDI.[1] Er hatte zwei Dutzend Patente.[2]
Ehe und Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gutermuth war seit 1891 mit Eugenie Flocke verheiratet. Aus der Ehe ist u. a. Hans Gutermuth hervorgegangen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1903: Geheimer Baurat
- 1913: Verleihung des Ehrenkreuzes des Verdienstordens Philipps des Großmütigen
- 1925: Ehrendoktor Dr.-Ing. e. h. TH Stuttgart
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Kraftwerk und das Maschinenbaulaboratorium, in. Die Großherzogliche Technische Hochschule zu Darmstadt 1896-1908. Festschrift zur Feier der Eröffnung der Erweiterungsbauten am 23. Juli 1908, Darmstadt 1908, S. 73–92.
- Die Dampfmaschine, Berlin 1928.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Gutermuth, in: Darmstädter Stadtlexikon, Stuttgart 2006, S. 335f.
- Manfred Hampe und Gerhard Pahl (Hrsg.): Zur Geschichte des Maschinenbaus an der Technischen Universität Darmstadt, Düsseldorf 2008, S. 236.
- Christa Wolf und Marianne Viefhaus: Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt, Darmstadt 1977, S. 69.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gutermuth, Max Friedrich. Hessische Biografie. (Stand: 10. März 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verein Deutscher Ingenieure (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis 1914. Berlin 1914, S. 181.
- ↑ „Inventor: Max Friedrich Gutermuth“ bei Google Patentseite
Personendaten | |
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NAME | Gutermuth, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Gutermuth, Max Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hochschullehrer für Maschinenbau |
GEBURTSDATUM | 16. Juni 1858 |
GEBURTSORT | Pappenheim |
STERBEDATUM | 10. März 1943 |
STERBEORT | Darmstadt |