Liebersdorf
Liebersdorf Markt Bechhofen
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 11′ N, 10° 33′ O |
Höhe: | 438 m ü. NHN |
Fläche: | 4,66 km²[1] |
Einwohner: | 117 (31. Dez. 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1971 |
Postleitzahl: | 91572 |
Vorwahl: | 09822 |
Liebersdorf, Luftaufnahme (2016)
|
Liebersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Bechhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Liebersdorf hat eine Fläche von 4,662 km². Sie ist in 403 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 11.567,39 m² haben.[1][4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Moosklingengraben, dem linken Oberlauf des Roßbachgrabens, der im Nachbardorf Großenried von rechts in die Altmühl mündet. Gegen Osten fällt das Gelände leicht ab und besteht aus Ackerland und Grünland. Die Flurgebiete werden Moosklinge und Im Gottendorf genannt. Auf gleicher Höhe befinden sich im Nordwesten der Schneidacker und im Nordosten die Stockäcker. Im Südwesten grenzt das Obere Neuholz an. Dort erhebt sich der Muckenbühl (458 m ü. NHN). Im Süden liegt das Neuholz. Dort entspringt der Holzwiesengraben, der ein Kilometer östlich von Großenried als rechter Zufluss in die Altmühl mündet.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Bechhofen zur Kreisstraße AN 56 (2,7 km südlich) bzw. nach Thann zur AN 55 (2,2 km nördlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Sachsbach zur AN 54 (2 km westlich) und nach Großenried zur AN 56 (2 km östlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liebersdorf lag teils im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen, teils im Fraischbezirk des eichstättischen Oberamtes Wahrberg-Herrieden. 1732 bestand der Ort aus 15 Anwesen (Feuchtwangen: 4 Höfe, 7 Halbhöfe; Wahrberg-Herrieden: 2 Höfe, 1 Halbhof, 1 Gütlein mit Backrecht und Zapfenwirtschaft). Außerdem gab es noch ein Gemeindehirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen stand dem Kastenamt Herrieden zu.[6] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
1806 kam Liebersdorf an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Liebersdorf dem Steuerdistrikt Großenried zugewiesen. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Liebersdorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden zugeordnet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,701 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Januar 1971 nach Bechhofen eingemeindet.[11]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 500 m außerhalb des Ortes am Großenrieder Weg befindet sich auf einem Steinsockel ein Wegkreuz mit einem gusseisernen Kruzifixus aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Die katholische Ortskapelle in Liebersdorf ist ein kleiner massiver Satteldachbau aus Sandsteinquader, bez. 1851; mit Ausstattung.
- 150 m außerhalb des Orts, am Thanner Weg, befindet sich ein Wegkreuz auf einem Steinsockel mit gusseiserner Kruzifixus aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2001 | 2011 | 2017 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 102 | 105 | 115 | 106 | 107 | 99 | 100 | 99 | 112 | 118 | 117 | 112 | 105 | 111 | 112 | 120 | 123 | 110 | 95 | 170 | 171 | 152 | 130 | 111 | 125 | 115 | 118 | 110 | 117 |
Häuser[12] | 18 | 18 | 20 | 21 | 18 | 20 | 18 | 21 | 24 | 27 | |||||||||||||||||||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [15] | [23] | [15] | [24] | [15] | [25] | [15] | [15] | [15] | [26] | [15] | [10] | [27] | [28] | [29] | [30] | [2] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Laurentius (Großenried) gepfarrt.[31] Protestanten gab es erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie waren ursprünglich nach St. Johannis (Bechhofen) gepfarrt,[10] heute sind sie nach St. Peter (Thann) gepfarrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Liebersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 362–363 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Liebersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 351 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 88.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liebersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Liebersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Liebersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gemarkung Liebersdorf (093182). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 23. September 2024.
- ↑ a b Halbjahresstatistik. (PDF; 19KB) Markt Bechhofen, 31. Dezember 2023, abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑ Gemeinde Bechhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Liebersdorf (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Liebersdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 188–189 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 362f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 46 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1190, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 181 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1121 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 182 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 182 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ Arbeitskreis Buch des Marktes Bechhofen (Hrsg.): Bechhofen - 650 Jahre Markt : ein Fest- und Heimatbuch. Bechhofen 2001, DNB 1073672085, OCLC 711811793, S. 192.
- ↑ Halbjahresstatistik 31.12.2017. (PDF; 13,8 KB) In: markt-bechhofen.de. Abgerufen am 2. August 2023.
- ↑ Pfarrverband Burgheide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 18. März 2023.