Knüllwald
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 0′ N, 9° 31′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Höhe: | 260 m ü. NHN | |
Fläche: | 100,67 km2 | |
Einwohner: | 4509 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34593 | |
Vorwahlen: | 05685, 05681, 05686, 06677 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR, FZ, MEG, ZIG | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 011 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 7 34593 Knüllwald | |
Website: | www.knuellwald.de | |
Bürgermeister: | Andreas Koch | |
Lage der Gemeinde Knüllwald im Schwalm-Eder-Kreis | ||
Knüllwald ist eine Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen (Deutschland).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knüllwald liegt im Knüllgebirge zwischen den Flüssen Efze und Beise südlich von Kassel. Mit einem Gemeindegebiet von 10.053 ha, davon über 60 % bewaldet, belegt Knüllwald einen der vorderen Plätze unter den flächengrößten Kommunen in Hessen.[2]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knüllwald grenzt im Norden an die Gemeinde Malsfeld, im Osten an die Gemeinden Morschen (beide im Schwalm-Eder-Kreis), Alheim und Ludwigsau, im Süden an die Gemeinde Neuenstein (alle drei im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die Stadt Schwarzenborn, sowie im Westen an die Stadt Homberg (Efze) (beide im Schwalm-Eder-Kreis).
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus den 16 Ortsteilen Appenfeld, Berndshausen, Ellingshausen, Hausen, Hergetsfeld, Lichtenhagen, Nausis, Nenterode, Niederbeisheim, Oberbeisheim, Reddingshausen, Remsfeld (Sitz der Gemeindeverwaltung), Rengshausen, Schellbach, Völkershain und Wallenstein.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bildung der Großgemeinde Knüllwald im Rahmen der Gebietsreform in Hessen geschah in zwei Etappen. Zum 31. Dezember 1971 hatten sich die Gemeinden Appenfeld, Ellingshausen, Hergetsfeld, Oberbeisheim, Reddingshausen, Remsfeld, Schellbach, Völkershain und Wallenstein freiwillig zur neuen Gemeinde Knüllwald zusammengeschlossen.[3][4] Kraft Landesgesetz kamen zum 1. Januar 1974 die Gemeinden Berndshausen, Niederbeisheim und Rengshausen zur Großgemeinde Knüllwald.[5][4] Damit wurde eine der größten Flächengemeinden Hessens geschaffen. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Knüllwald wurden Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Seit 1998 ist die Großgemeinde Dömsöd (Ungarn) die Partnergemeinde von Knüllwald.[7]
Seit Oktober 2019 betreibt „Amazon Logistics“ in Knüllwald ein Verteilzentrum.[8]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Knüllwald 4537 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 678 Einwohner unter 18 Jahren, 1761 zwischen 18 und 49, 1068 zwischen 50 und 64 und 1029 Einwohner waren älter.[9] Unter den Einwohnern waren 101 (2,2 %) Ausländer, von denen 51 aus dem EU-Ausland, 27 aus anderen Europäischen Ländern und 21 aus anderen Staaten kamen.[10] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 5,6 %.[11]) Die Einwohner lebten in 1998 Haushalten. Davon waren 540 Singlehaushalte, 576 Paare ohne Kinder und 669 Paare mit Kindern, sowie 180 Alleinerziehende und 33 Wohngemeinschaften. In 396 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1221 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knüllwald: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 5.248 | |||
1975 | 5.159 | |||
1980 | 5.234 | |||
1985 | 5.290 | |||
1990 | 5.463 | |||
1995 | 5.323 | |||
2000 | 5.135 | |||
2005 | 4.928 | |||
2010 | 4.612 | |||
2011 | 4.537 | |||
2015 | 4.508 | |||
2020 | 4.377 | |||
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[11]; Zensus 2011[10] |
Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1987: | 4145 evangelische (= 85,5 %), 435 katholische (= 9,0 %), 265 sonstige (= 5,5 %) Einwohner[12] |
• 2011: | 3447 evangelische (= 76,0 %), 358 katholische (= 7,9 %), 732 sonstige (= 13,1 %) Einwohner[12] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[13] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[14][15][16]
Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 37,7 | 9 | 49,3 | 11 | 57,1 | 13 | 52,6 | 12 | 58,6 | 18 |
GUT | Gut für Knüllwald[17] | 28,1 | 6 | — | — | — | — | — | — | – | – |
UKW | Unabhängige Knüllwälder Wählergemeinschaft | 19,9 | 5 | 26,6 | 6 | — | — | — | — | — | — |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 14,4 | 3 | 20,5 | 5 | 31,6 | 7 | 31,9 | 7 | 29,0 | 9 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | — | — | 3,6 | 1 | 6,9 | 2 | 6,0 | 2 | 5,7 | 2 |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | — | — | 4,4 | 1 | 5,2 | 1 | — | — |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | — | — | — | — | — | — | 4,3 | 1 | — | — |
F.D.P.-FWG | Freie Bürgerliste F.D.P. – FWG | — | — | — | — | — | — | — | — | 6,7 | 2 |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 31 | |
Wahlbeteiligung in % | 59,7 | 61,0 | 60,3 | 59,3 | 66,5 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Knüllwald neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und neun weitere Beigeordnete angehören.[18] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2024 der parteiunabhängige Andreas Koch.[19] Er setzte sich am 8. Oktober 2023 im ersten Wahlgang gegen den Amtsinhaber Jürgen Roth (UKW), der sich um eine zweite Amtszeit beworben hatte, bei 74,47 Prozent Wahlbeteiligung mit 69,65 Prozent der Stimmen durch.[20][21]
- Amtszeiten der Bürgermeister[22]
Ortsbeiräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortsteile Appenfeld, Berndshausen, Ellingshausen, Hausen, Hergetsfeld, Lichtenhagen, Nausis, Nenterode, Niederbeisheim, Oberbeisheim, Reddingshausen, Remsfeld, Rengshausen, Schellbach, Völkershain und Wallenstein besteht je ein Ortsbezirk nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbeiräte bestehen aus fünf bis sieben Mitgliedern. Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt und bestimmt aus seiner Mitte den/die Ortsvorsteher/in. Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der eingegliederten ehemaligen Gemeinden.[6]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landtechnisches Museum in Völkershain
- Lebendiges Bienenmuseum Knüllwald
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgruine Wallenstein
- Wehrkirche Berndshausen: erbaut 1729, renoviert 1962
- Kirche Niederbeisheim: erbaut 1775, renoviert 1963
- Kirche Oberbeisheim: erbaut 1720, Taufstein, renoviert 1971
- Kirche Remsfeld: gotische Kirche mit spätgotischem Chor, einem spätgotischen Wandtabernakel und einem Taufstein
- Kirche Reddingshausen: erbaut 1600, Fachwerk, Malereien. Die Kirche wurde 1953 renoviert. Seit 2007 erste Radfahrerkirche Hessens direkt am R 17
- Kirche Schellbach: erbaut im 15. Jahrhundert, renoviert 1966/67
- Kirche Völkershain: erbaut 1575, renoviert 1955 und 1971
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz der Gemeinde Knüllwald
- Knüllwald, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Knüllwald nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeindeporträt Knüllwald
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 50. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391–393 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Knüllwald, abgerufen im April 2023.
- ↑ Gemeinde Knüllwald - Dömsöd. Abgerufen am 7. Januar 2021.
- ↑ Amazon Logistics stellt neues Verteilzentrum in Knüllwald vor,auf lokalo24.de
- ↑ a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Knüllwald. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ a b Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- ↑ a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 96, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022 .
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Internetauftritt Gut für Knüllwald e. V.
- ↑ Gemeindevorstand
- ↑ a b HNA, 9. Dezember 2023: Andreas Koch setzt auf einen offenen Umgang: „Seinen Job als Bürgermeister wird der 50-Jährige allerdings erst am 1. Januar antreten. Bis dahin ist Jürgen Roth im Amt.“
- ↑ a b HNA, 22. Dezember 2017: Jürgen Roth ist nun der Chef im Knüllwalder Rathaus. Die Amtszeit beginnt am 1. Januar 2018.
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Knüllwald 2023
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Knüllwald ( vom 2. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
- ↑ HNA, 30. September 2017: Knüllwalds Bürgermeister Jörg Müller hört auf: „Ich bin mit mir im Reinen“. Nach 28 Jahren räumt Bürgermeister Jörg Müller seinen Schreibtisch.