Jurapark Aargau
Jurapark Aargau | ||
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Lage: | Aargau, Schweiz | |
Nächste Stadt: | Aarau | |
Fläche: | 245 km² | |
Gründung: | 2012 |
Der Jurapark Aargau ist seit 2012 ein «Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung» und befindet sich im ländlichen Gebiet der Juralandschaft zwischen den Metropolregionen Basel und Zürich. Mit seinem hohen Grünflächenanteil und weitläufigen, artenreichen Wäldern stellt der Naturpark ein bedeutendes Naherholungsgebiet und einen grossräumig zusammenhängenden Ausgleichsraum für Flora und Fauna dar.
Lage und Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen den Agglomerationen Zürich und Basel sowie den Flüssen Aare und Rhein gelegen, formen 28 Gemeinden (27 im Kanton Aargau, eine im Kanton Solothurn) das 245 km2 grosse Areal des Naturparks. Der von den angeschlossenen Gemeinden zufällig gebildete Perimeter bildet auf der Landkarte in etwa die Form eines Dinosauriers ab, woraus sich das Wappentier des Parks, der «Jurasaurus Perimuk», ableitet. Im Allgemeinen befindet sich der Raum im Umkreis des oberen Fricktals.
Geologisch wird der Parkperimeter im Norden aus dem Tafeljura und im Süden aus den nordöstlichen Höhenzügen des Kettenjuras gebildet. Während im Tafeljura typische Hochebenen, Trockentäler sowie sanftwellige Hügel auftreten, finden sich im Kettenjura vermehrt Überschiebungen, schroffe Felskanten, tektonische Brüche und Rutschungen. In den Schichten des Juras treten unterschiedliche Versteinerungen wie Ammoniten, Belemniten oder Muscheln aus der Zeit des Urmeers Tethys auf. In der Region Frick wurden sogar Saurierknochen gefunden. Die Sedimente des ehemaligen Urmeers enthalten auch eisenhaltige Schichten, die um die Dörfer Herznach und Wölflinswil schweizweit höchste Mächtigkeit haben und bis 1967 abgebaut wurden.
Landschaften von nationaler Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäss Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz führt die Schweiz ein Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Drei solche Gebiete liegen teilweise im Jurapark Aargau:
- Nr. 1105, Bezeichnung: Baselbieter und Fricktaler Tafeljura, Teilgebiete der Naturpark-Gemeinden Gipf-Oberfrick, Kienberg, Schupfart, Wegenstetten, Wittnau, Wölflinswil
- Nr. 1107, Bezeichnung: Aargauer und östlicher Solothurner Faltenjura, Teilgebiete der Naturpark-Gemeinden Auenstein, Biberstein, Densbüren, Kienberg, Küttigen, Oberhof, Schinznach, Thalheim, Veltheim
- Nr. 1108, Bezeichnung: Aargauer Tafeljura, Teilgebiete der Naturpark-Gemeinden Bözen, Effingen, Elfingen, Gansingen, Laufenburg, Mettauertal, Mönthal, Remigen, Villigen
Aufgaben und Ziele des Regionalen Naturparks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Regionaler Naturpark ist ein grösseres, teilweise besiedeltes ländliches Gebiet, das sich durch hohe Natur- und Landschaftswerte auszeichnet. Auf Konzepte einer nachhaltigen Entwicklung gestützt, werden Massnahmen erarbeitet bzw. unterstützt, die zu folgenden Zielen beitragen:
- Erhaltung, Pflege und Aufwertung des natürlichen, landschaftlichen und kulturellen Erbes
- Erhalten eines harmonischen ländlichen Raums mit landschaftstypischer Besiedlung, und Unterstützen einer nachhaltigen sozioökonomischen Entwicklung
- Fördern von nachhaltigen Aktivitäten in den Bereichen Tourismus, Mobilität, Energie usw.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der traditionellen Kulturlandschaft gehören die artenreichen Buchen- und Föhrenwälder, Hochstammgärten, der höchste Wasserfall des Kantons Aargau im Sagimühlitäli, die Linner Linde und der Fricktaler Höhenweg mit seinen aussichtsreichen Panoramapunkten wie dem Aussichtsturm auf der Cheisacherhöhe zu den landschaftlichen Vorzügen.
Die geschichtsträchtigen Altstädte am Rhein – die allerdings ausserhalb des engeren Parkareals liegen –, Burgruinen, Besucherrebberge, Themenwege wie der «Flösserweg» oder die familientauglichen «Perimukwege», die Nagelschmiede Sulz, diverse «Römerrebberge», das Biobad Biberstein, das Bergwerkmuseum in Herznach sowie das Sauriermuseum und der Klopfplatz in Frick sind bekannte Sehenswürdigkeiten der Region. Die 180 km lange «Genuss-Strasse» ist ein Regionalentwicklungsprojekt, das als touristische Route viele regional verarbeitende Produzenten, Direktvermarkter und Gastronomen verbindet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Arnold, Roland Gerth: Die Naturpärke in der Schweiz. AT Baden und München, 2011, ISBN 978-3-03800-563-6.
- Verein Dreiklang (Hrsg.): Landschaftsführer Aare – Jura – Rhein. Wölflinswil, 2003, ISBN 978-3859325234.