Johannes Piron

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Johannes Piron (Mitte) – Den Haag, 1963

Johannes Piron (* 23. Juni 1923 in Frankfurt am Main; † 1989[1][2]) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.

Johannes Piron war der Sohn eines Innenarchitekten. Er besuchte Schulen in der Schweiz und den Niederlanden. Ende der 1930er Jahre bis in den Anfang der 1940er Jahre war er Schüler an der Quäkerschule Eerde, wo er 1941 Wolfgang Cordan kennenlernte. Mit ihm zusammen half er bei der Flucht einiger jüdischer Schüler aus der Quäkerschule und bewahrte sie vor dem Abtransport in ein Konzentrationslager. Bis zum Ende der Deutschen Besatzung war er gemeinsam mit Cordan im niederländischen Widerstand gegen die Deutschen aktiv:

„Er sah aus wie ein junger Conte der Renaissance. Er wirkte italienisch. Wir haben das ausgenutzt. In den kommenden Jahren hielten ihn die Deutschen, im Jackett über der schwarzen Bluse, für einen italienischen Fascisten. Mehr als einmal wurde ihm von Nebentischen in Lokalen zugeprostet. Mit dem französischen Namen und deutschem Pass nebst fascistischer Gewandung ist er nie ernsthaft in Gefahr geraten, außer denen, die er selbst im Widerstand suchte.[3]

Von 1945 bis 1947 gehörte Johannes Piron der Redaktion der von Wolfgang Cordan in Amsterdam herausgegebenen Kulturzeitschrift Centaur an. Anschließend war er als Erzieher an der École d’Humanité im schweizerischen Ort Hasliberg tätig. Ab 1953 lebte er als freier Übersetzer in Berlin.

Johannes Piron übersetzte eine Vielzahl belletristischer Texte der verschiedensten Genres aus dem Niederländischen, Englischen, Französischen und Italienischen. 1963 erhielt er den niederländischen Martinus-Nijhoff-Preis für seine Übertragungen niederländischer Lyrik, 1976 wurde das von ihm übersetzte Buch Die Wächter von John Christopher mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.

Übersetzungen (Auswahl)

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  • Wolfgang Cordan: Die Matte. Autobiografische Aufzeichnungen, im Anhang: Tage mit Antonio, MännerschwarmSkript Verlag, Hamburg, 2003, ISBN 3-935596-33-2

Einzelnachweise

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  1. Mann für Mann: Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum (2 Bände). Unter Mitwirkung von Nicolai Clarus, Jens Dobler, Klaus Sator, Axel Schock und Raimund Wolfert neubearbeitet und ergänzt von Bernd-Ulrich Hergemöller. LIT Verlag Münster, 2010. Band 1, S. 240.
  2. Johannes Piron ist im Nekrolog des biografischen Nachschlagewerks "Wer ist wer", Ausgabe 32. 1993/94, deren Redaktionsschluss der 15. Juni 1993 war, als verstorben verzeichnet. Ein exaktes Todesdatum war nicht zu ermitteln
  3. Wolfgang Cordan: Die Matte, S. 179.